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    „... and friends“

    Der große russische Staatscircus hatte zur Premiere geladen und viele kamen. Spiderwoman bewegte sich mühelos von ihrem Netz aus durch den Luftraum des Circuszeltes und zelebrierte kontorsionistische Figuren. Das Duo Pruchenestoje zeigte Handvoltigen vom Feinsten. Die beiden Russen Kiroshenkov und Schulga verbanden Kraft und Balance mit dynamischen Elementen. Tempojongleure der besonderen Note stellten das Duo Kirouchine dar. Die beiden Brüder Alexander und Andrej Kirouchine gehören zu den schnellsten Jongleuren. Bei ihrem ungeheuren Tempo konnte man die Bälle und Keulen kaum mehr verfolgen. Die Santorini (Dimitri & Rodion Girgenov) präsentierten eine poetische Jonglierkaskade, eingetaucht in farbiges Licht und umrahmt von einer Choreografie des Circusballetts. Temperamentvoll und wagemutig wurde es mit der Kaukasischen Reitertruppe. Auf Araberhengsten und im schnellen Galopp erlebte man klassische Reiterartistik. Meerlotos – Rodion Girgenov zählt wohl zu den wenigen Männern, die so ausgesprochen beweglich sind, dass er in einen Würfel von 50 cm Seitenlänge hineinpasst. Ein Wunder an Gelenkigkeit. Eine Raubtierdressur, mit Tieren aus verschiedenen Kontinenten zu einem harmonischen Ganzen geformt gleich dem Dschungelbuch, beeindruckte Kinder wie Erwachsene gleichermaßen. Li Mengru und Wei Shuangyan vom chinesischen Nationalcircus verzauberten mit ihrer fantastischen Beweglichkeit und balancierten brennende Kronleuchter auf Kopf, Händen und Füßen. Ein atemberaubendes Spektakel stellte das Teufelsrad mit dem Duo Galaxis dar. Marcus Köhler und Partnerin Gabi vollführten Spektakuläres auf dem sich drehenden Riesenrad. Pei Yangang und Li Nengru bauten die Himmelsleiter mit Stühlen, um anschließend darauf zu balancieren – eine klassische chinesische Darbietung, die noch heute nichts von ihrer Attraktivität verloren hat. Oleg Popov ist wohl derzeit der noch größte lebende Clown. Mit seinen Reprisen von feinstem und feinfühligem Humor eroberte er sich im Sturm die Herzen der Zuschauer. Das Bolshoj Circus Orchester unter der Leitung von Ilidar Saburov begleitete alle Artisten und setzte dabei auch selbst musikalische Höhepunkte. Ein begeistertes Premierenpublikum applaudierte allen Künstlern nochmals zum Finale.

    Eine Sinfonie der Sinne inszenierte der Circus Busch-Roland zu seinem 125-jährigen Bestehen. Konstantin Bessogonov brachte zum Auftakt Tempo und Schwung in die Manege mit seiner Rola-Rola Darbietung, in der er kunstvoll Bretter und Rollen zu immer höheren Türmen stapelte. Clown Vladimir Slobodeniouk war nicht nur ein Reprisenclown im klassischen Sinne, er verstand es auch, durch seine artistischen Einlagen u. a. auf dem Schlappseil kleine wie große Zuschauer in Staunen zu versetzen. Die „Kings of the Whip“ bewiesen ihre Treffsicherheit mittels ihrer Peitschen, die sie präzise an Zeitung, Kleidern etc. einsetzten. Miss Anna schwebte graziös am Solotrapez hoch oben in der Circuskuppel und verband Kontorsionselemente mit einer originellen Choreografie. Rüdiger Probst entführte mit seinem Exotentableau in ferne Länder und ließ temperamentvolle Andalusierhengste figurationsreich im Rund der Manege laufen. Die Pavlov-Truppe entzündete ein wahres Feuerwerk an artistisch flotten Tricks am Reck mit Kreuzflügen und dergleichen mehr. Sieben Tiger zu bändigen und harmonisch in Einklang miteinander zu bringen, war die Kunst von Rafal Teodor Gorniak. Er konnte die Schönheit der prachtvollen Tiere ideal zur Geltung kommen lassen. Mit Quickchange-Illusionen, von denen Frauen nur träumen konnten, bezauberten Ivana und Konstantin Bessogonov. Ästhetik und Eleganz mit enormer Sprungkraft servierte dann nochmals die Truppe Pavlov am russischen Barren. Musikalisch unterstützt wurden alle Artisten durch das hauseigene Circusorchester. Im Finale verabschiedete Deutschlands jüngster Circusdirektor, Filip Geier-Busch, dann ein begeistertes Publikum. Salto vitale.

    Redaktion: Hartmut Höltgen-Calvero

    2005-09-15 | Nr. 48 | Weitere Artikel von: Hartmut Höltgen-Calvero





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