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    „Gold von den Sternen“

    So betitelte das Apollo Varieté in Düsseldorf seine Inszenierung. Thomas Otto, Zauberkünstler und Entertainer, zog den roten Faden charmant und verblüffend zugleich mit großer Virtuosität. Emilia Arata und Karel Saly bewiesen ihre unglaubliche Wandlungsfähigkeit als Skating Aratas, obwohl sie bereits bei ihren eigentlichen Disziplinen, der Luftakrobatik und Bola Bola, große Erfolge feierten. In ihrer rasanten Rollschuhnummer eilten die beiden von Höhepunkt zu Höhepunkt. Emilia hat sich zudem auf eine der schwierigsten Disziplinen spezialisiert, der Kontorsion in einer Glaskugel. Hoch über den Köpfen der Zuschauer zeigte die aus der berühmten Artistenfamilie Arata stammende Künstlerin die Geschmeidigkeit ihres Körpers. Fingerfertigkeit, Charisma und das besondere Gefühl für Rhythmik boten Los Saly, die Brüder Joe und Karel. Sie haben sich auf die ungewöhnliche Kunst der Bolas spezialisiert und wandelten temperamentvoll auf den Brettern der Welt. David & Fofo jonglierten mit Tischtennisbällen, wie man es so noch nicht gesehen hatte. Der Schwede David Eriksson und Fouzina Rakez, finnisch-tunesischer Abstammung, hatten ein herrliches Minenspiel zu bieten. Auch ihre Trapezdarbietung lebte von pfiffigen und einfallsreichen Details. Die Welt des Musicals und der Klassik ist die von Nicole Mühle. Ob gefühlvolle Ballade oder fetziger Popsong, sie berührte mit ihrer Stimme. Portugiesisches Temperament traf auf kraftvolle Seilakrobatik bei Joao Manuel Lorador. Auf dem schwingenden Tau zeigte er eine Show voller kraftgeladener Spannung. Die Khapersky Brothers erschienen in ihren Kostümen wie aus Marmor gemeißelt und erinnerten an die Meisterwerke antiker Bildhauer. Mit scheinbarer Leichtigkeit vollführten sie in ihrer Äquilibristik-Darbietung elegante Hebefiguren mit Kraft und Präzision. Im großen Finale verabschiedeten sich alle Künstler von einem begeisterten Premierenpublikum.

    Solair Luftartistik„Le Clown“ erzählt die Geschichte eines liebenswert-skurrilen Clowns im GOP Varieté Essen. Schräg, verrückt und einfach zum Verlieben wandelte der Ausnahme-Clown Andrey Jigalov durch seine ganz eigene Welt der Ungeschicklichkeiten, um am Ende doch sein Ziel zu erreichen. Als musikalische Nervensäge geißelte der mehrfach ausgezeichnete Schauspieler und Clown seinen kongenialen Partner Csaba und ruinierte kraft seiner Gestik und Mimik verschroben konsequent, was ohne ihn zu Harmonie hätte erblühen können. Francoise Rochais, die Französin, erschien als feine Dame im Spitzenkleid und jonglierte zu verträumter Musik mit Schirm und Charme. Doch unversehens verwandelte sie sich zur modernen, poppigen Frau und zeigte Tempojonglage mit Keulen und Ringen. Seit Langem ist sie die alleinige Weltrekordhalterin in der Jonglage mit sieben Batons. Diese Jonglierstäbe sind weit schwieriger zu handhaben als beispielsweise Keulen. Hula-Hoop im 50er-Jahre-Trend präsentierte der russische Artist Chaynikov, den eine Eleganz und scheinbare Mühelosigkeit im Umgang mit den Reifen auszeichneten. Meisterhaft wirbelte er sich und eine Vielzahl der kultigen Sportgeräte umeinander. Nataliya Vasylyk ist für die Süddeutsche Zeitung die „schlangigste aller Schlangenfrauen“. Die 30-jährige Ukrainerin beherrscht die hohe Kunst der Kontorsion, in der sie die gesamte Beweglichkeit des Körpers zelebriert. White Crow sind eine internationale Truppe: Johnny Gasser kommt aus der Schweiz, Carole Demers aus Kanada und Yury Kreer aus Russland. Mit ihrer Darbietung am russischen Barren haben die drei bereits weltweit begeistert und sind mit begehrten Auszeichnungen wie der Goldmedaille des „Festival Mondial du Cirque de Demain“ und der Silbermedaille beim internationalen Zirkusfestival von Monte Carlo zu Recht hoch dekoriert worden. Einmalig ihre Sprünge und Salti auf dem nur schmalen, biegsamen Brett. Oksana & Vadim – die beiden Absolventen der Artistenschule in Kiew – haben sich bereits im Alter von sieben Jahren kennengelernt. In ihrer Darbietung spiegelte sich die Geschichte zweier sich umwerbender Menschen wieder. Quick-Change-Elemente machten diese Tanz- und Akrobatik-Choreografie zu etwas ganz Besonderem. Zum großen Finale hieß es dann Abschied nehmen von allen Künstlern.

    „Hoch die Tassen“ war das Motto beim Varieté et cetera in Bochum. Als Lonely Husband moderierten, sangen, tanzten und witzelten sich Rick van Noethen und sein Partner Ferdinand Fachblatt durch das Programm. Dabei hatte Rick keine Kosten und Mühen gescheut, Ferdis fünfundzwanzigjähriges Dienstjubiläum als Bürohengst zu versüßen. Lajos Nereus ließ schwungvoll dynamisch die Bälle tanzen. Mit mancherlei Tricks und Raffinesse jonglierte er, der Schwerkraft trotzend. Hoch unter dem Varietézelt schwebte Erna Sommer am Trapez und bot eine ausgefeilte artistische Choreografie. Kis Faludy (2 Personen) begeisterten mit ihrer vielseitigen Schleuderbrettakrobatik sowie einzigartigen Überschlägen und Salti. Kraft, Charme und Anmut vereinigte Evi Nereus. Während ihrer Handstanddarbietung schuf sie ausdrucksstarke Körperbilder. Partnerakrobatik gepaart mit einem Einrad, das sind die Farellos, deren Show mit neuen Ideen kombiniert schwungvolle Dynamik versprühte.

    Redaktion: Hartmut Höltgen-Calvero

    AdNr:1076

     

     


     

    2009-12-15 | Nr. 65 | Weitere Artikel von: Hartmut Höltgen-Calvero





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