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    „Kinder wie die Zeit vergeht" - Otto Reuter

    Das grösste und wahrscheinlich schönste Variete Berlins und Europas, das an den alten Wintergarten erinnert, feiert 2002 sein 10jähriges Jubiläum. An das Original, den Wintergarten neben dem Bahnhof Friedrichstrasse, erinnern wohl am ehesten die 4564Sterne am Himmel des neuen Wintergartens in der Potsdamer StrIn diesem besonderen Jahr sind die 4 Shows unter dem Titel „Sterne des Varietes"  besonderen Persönlichkeiten der Varietegeschichte gewidmet. Die Erste Show vom 7.02.-5.05 02 ist eine Hommage an Rastelli, dem „König der Jongleure".( Jonglage mit bis zu 13 Bällen) In den so genannten goldenen 20er Jahren brach er mit der steifen Kostüm-Tradition und jonglierte mit  Fussbällen im Sport Trikot. Gespannt warten wir auf die 3 weiteren Shows, die Otto Reuter (1870-1931), Charlie Rivel (1896-1983) und Grock (1880-1959) gewidmet sind.

    Am 25. September 2002, dem Premierentag 1992, wird die Hauptfeier  stattfinden. Bleiben wir gespannt auf diese Überraschungen.

    Nicht 10 sondern 50 Jahre Jubiläum hatten die Stachelscheine ja letztes Jahr gefeiert. Hier hat das hochwertige politische Kabarett ein Zuhause gefunden. Hier darf mitgedacht werden. „Durch die hohle Kasse muss er kommen" heisst das neue Programm im 51. Jahr der  „Stachelschweine" im Europa-Center.  Es geht um die leeren Kassen Berlins, Korruption, Kredite und Spekulationen auf höchstem Niveau. Verständlich, dass es ausverkauft ist. Im Gegensatz zum „neuen Kabarett" sind die Schauspieler meist Absolventen  früherer Jahrgänge der renomierten  Schauspielschule Ernst Busch,  Musikhochschule Hans Eisler, Filmhochschule Potsdam Babelsberg oder haben andere Lehrjahre beim Theater oder Fernsehen hinter sich. Wer den Berliner Humor kennenlernen will und den Kopf nicht zu Hause gelassen hat, kann hier viel lachen und lernen. Das unter der Führung von Tatjana Reese stehende Theater ist leider zu wenig in der „Szene" bekannt und auch nicht „in". Gut so, dann ist es wenigstens auch nicht bald wieder „out", wie so viele Orte in Berlin, die in den letzten Jahren nicht immer bedauerlicherweise geschlossen haben.

    Das Kartoon am Köllnischen Park nimmt ebenfalls sehr erfolgreich die aktuellen Themen der Zeit aufs Korn und  ins Programm auf.(vgl. Trottoir Oktober 2001). Hier gibt es eine neue Reihe „Gäste und mehr". Immer Mittwochs sollen Gäste oder Solisten mit eigenen Programmen auftreten.

    Sinsationen

    Joey Arias & Sherry Vine, die „unbestrittenen Topstars der US-Travestieszene" (Programmheft) bringen mit diesem Stück die wortwörtliche Mittelmässigkeit im BKA am Schlossplatz zum Brodeln. Premiere 2.04.02.  Schon vor dem Luftschloss ist es irgendwie sensationell grell. Ein buntes Volk: lange rote Haare, schwarz weiss gestreifte Anzüge, offene Hemden mit einladender Brüstung, schlanke, auffällig schöne Männer in silbernen, glänzenden Outfits, die Damengarderobe umwerfend und kann nur noch durch die erwarteten Künstler selbst übertroffen werden. Und diese tun es mit bravouröser Professionalität und Geschwindigkeit des Kleiderwechsels. Die Unterwäsche ist genauso wichtig wie die Show, mit der sie jeden Song bzw. den Ein- und Auszug präsentieren. Einige wenige Gäste beklagen, dass es nur um das „eine" ging  und gehen nach der Pause. Was haben sie erwartet? Hier gibt es 2 Künstler, denen man gern beim An- und Ausziehen zuschaut. Ihre Stimmen erinnern wirklich ein wenig an Aretha Franklin, Billie Holiday und Liza Minelli. Es ist nichts Neues in der neuen Show. Sie ist eine Hommage an die American Strip Shows der 30er Jahre. Zwischen den Songs gibt es bissige und süsse Anzüglichkeiten und ein- und zweideutige englischsprachige Gespräche zum und mit dem Publikum.

    Es passt zum Berlin des neuen Jahrtausends. Viel  Glamour und Glitter. Der Inhalt scheint manchmal einfach nicht so wichtig.

    Nicht nur englisch sprachen dagegen die Gastspielkünstler vom Manhattan Musical Theater New York. Sie präsentierten leider nur eine Woche  im Februar ebenfalls im BKA-Luftschloss CABARET nahezu in deutscher Sprache. Hier legte man auf den Inhalt Wert und erlebt die heraufkriechende Angst  im vermeintlichen goldenen Zeitalter Berlins. Natürlich hat ein Kultstück mit solchen Vorbildern kein leichtes Spiel. Aber das Publikum bedankte sich  für diese gerade entstandene  Fassung von Jeffrey Dunn, die  glamouröse Outfits der professionellen Künstler und die abwechslungsreichen Bühnenbilder mit grossem Applaus.

    Das  BKA bietet den verschiedenen Genres und Ideen eine Plattform. Hier wird die Chansonsängerin Tanja Ries bald zur künstlerischen Leiterin dieses Projektes. Gangway e.V. Strassensozialarbeit in Berlin präsentiert ein Popmusical unter der Schirmherrschaft von Ben Becker und Esther Gronenborn. (23.04.02 Premiere). In Berlin steht vieles im Wandel.


    Sympathische Gradwanderung oder „Glück, zu wahr um schön zu sein":

    Das tut eine 27-jährige Sängerin, die Chansonprogramme ihrer Kollegen zum Gähnen langweilig findet? Die höfliche und sympathische Melanie Geilhaupt macht selbst welche und wechselt dann erst mal den Namen. Geil weg, Haupt bleibt.

    Dann gewinnt die Düsseldorferin Melanie Haupt beim Bundeswettbewerb Gesang den Spezialpreis und steht nun endlich mit ihrem eigenen Programm „Glück, zu wahr um schön zu sein" auf der Bühne: witzig, erotisch und wirklich nicht zum Einschlafen. Eine Gradwanderung zwischen einer Musical- und Operettenstimme, einem wilden Luder und laut tönender harmloser  Leidenschaft. 

    Vielleicht ein wenig überzogen zeichnet Melanie Haupt die Charaktere ihrer Figuren. Melanie Haupt verkörpert jedoch sehr überzeugend und vielschichtig jede ihrer Persönlichkeiten. Ein Programm skurril und vielseitig, wie es Theater sein kann. Mit genauso abwechslungsreichen  Songs von Piaf, Brel, Holländer oder Weill ebenso, eine Variation von Konstantin Weckers „Vom Herzen" oder Zarah Leander.

    Die Gäste im ausverkauften Grünen Salon haben es angenommen und erst nach einigen Zugaben die überraschte Melanie Haupt entlassen.

    Die inzwischen über Berlin hinaus bekannte Chansonsängerin  Cora Frost hatte am 9.4.02. Premiere vor ausverkauftem Hause. Die Eigenproduktionen der Bar jeder Vernunft bürgen für Originaliät. Mal sehen, ob es doch noch eine Chance für das moderne Chanson gibt?

     

    Termine:

    Viele Sommerspecials von Juni bis September  im Bereich Kabarett, Varietè u.a. bitte erfragen!!

    z.B. Museumsinsel-Festival 23. Juni 2002

    Dominique Horwitz singt The Best Of Dreigroschenoper.

    z.B. Wintergarten, Potsdamer Strasse:

    9.05.-28.07 Die Sterne des Varietè II:

    29.07.-14.08 Sommerspecial

    15.08.-03.11.02 Die Sterne des Varietè III

    07.11.-02.02.03 Die Sterne des Varietè I

    z.B. Kartoon, am Köllnischen Park: (K)urgemütlich ab Juni 2002, ( ausser Mittwochs)

    Redaktion: Yvonne Helmbold

    2002-06-15 | Nr. 35 | Weitere Artikel von: Yvonne Helmbold





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