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    Aktuelle Kritik - Kultfamilie Hesselbach


    artbild_450_HesselbachJunge Leute von heute kennen "Die Familie Hesselbach" vielleicht vom Hörensagen als nostalgische Fernseh-Serie der 60er Jahre. Doch auch nicht alle Älteren wissen, dass die Geschichte der hessischen Familie 1949 ursprünglich im Hörfunk ihren Anfang nahm. Dort war die Serie schon damals ein Straßenfeger.
    Urvater der "Familie Hesselbach" ist Wolf Schmidt. Der geborene Friedberger schrieb alle Episoden, führte gemeinsam mit Wolf Schmidt Regie und brillierte in der Rolle als Babba Hesselbach. Die Rolle der Mama übernahm Liesel Christ. Produzentin war Lia Wöhr.

    Das Ensemble Stalburg Theater ließ die Kultfamilie bereits im Jahr 2001 mit "Der Röhrende Hirsch" im Nordend wieder auferstehen. 2006 spielte das Theaterensemble "Das Dreckrändche". Mit "Das Heizkissen" und "Das Wegerecht" brachte das Ensemble Stalburg Theater vor kurzem unter der Regie von Manfred Roth und in gewohnter Manier erneut zwei Hörspielklassiker aus der Feder von Wolf Schmidt auf die hauseigene Bühne. Beide Stücke stammen aus dem Jahr 1952. In der ersten Episode sind die Hesselbachs ganz in ihrem Element - oder vielmehr die Mama. Die Familie hat sich einen Schrebergarten zugelegt. Da bleiben innerfamiliäre Diskussionen über die Arbeitsteilung nicht aus. Zudem wird die vermeintliche Idylle von außen gestört: Der herrische Gartennachbar, Herr Krekeler (im Hessischen "Kräggelä") , fordert das Wegerecht ein. Das schafft zur Belustigung der Zuschauer weitere Konflikte im Freien und auch im trauten Heim. Im zweiten Stück des Abends geht es um ein verliehenes Heizkissen, das von Hand zu Hand beziehungsweise von Nachbarin zu Nachbarin wandert. Der "schlechde Rügge" von der Nachbarin Frau Bickelberg (auf hessisch "Biggelbärsch") ist ausschlaggebend für ein heilloses Durcheinander auf der Suche nach dem gefragten Kissen. Dabei spielen auch menschengroße Puppen eine "getragene" Rolle; sie ersetzen im umtriebigen Ensemble die Nachbarschaft. Nicht zu ersetzen sind die einzelnen, quietschlebendigen Gruppen-Mitglieder: Harald Uhrig gibt die Mama Hesselbach im Kleingeblümten und mit großer Gestik. Steffen Schwarz mimt den Babba Hesselbach lautstark und dennoch familiengetreu. Thomas Rausch ist als Sohn noch recht unauffällig und läuft dann berockt in der Rolle als Frau Bickelberg zur Höchstform auf. Die Britin Alison Rippier hesselt wie eine waschechte Frankfurterin und spielt sich souverän durch ihre Tochterrolle sowie diverse andere. Thomas G. Hartmann brilliert in seiner Rolle als Nachbar Krekeler, gerade weil seine Rolle als rechthaberischer Wutbürger nicht altbacken, sondern lebensecht beim Zuschauer ankommt. Trotz viel Komik eben auch Satire! Und das Lachen darf auch mal im Hals steckenbleiben...


    Redaktion: Kiki Krebs

     

    Termine


    19.-21. Mai. "Das HeizkissenStalburg Theater, 20 Uhr
    18.-19. Juni
    "Das HeizkissenStalburg Theater, 20 Uhr

    Tickets unter (069)
    25 62 77 44 oder Stalburg Theater.de



    2016-04-08 | Nr. 90 | Weitere Artikel von: Kiki Krebs





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