Im Renitenztheaters Stuttgart trat der Kabarettist und Liedermacher Bernd Regenauer auf. Ironisch nutzte er zum Einstieg die Information, dass sein Keyboarder ihn im Stich gelassen hätte. Immer wieder spricht er das Publikum in den ersten beiden Reihen an, so dass es zu Minidialogen kommt, die eine Beziehung zwischen Publikum und Künstler herstellen. Aber das Programm „MonEyfest – Einkommen und Geh`n“, sonst ein knapp zweistündiger Monolog, umfasst neben dem Thema „Geld“ viele andere. Natürlich macht er sich als Franke über Bayern lustig, charakterisiert aber auch... [weiter lesen]
Am 5.4.15 feierte der Gründer und des Renitenztheaters Stuttgart, Gerhard Woyda, seinen 90. Geburtstag. Von der Gründung bis 2005 war er auch Intendant dieser Kabarettbühne. Er ist bekannt für seine Bescheidenheit und war stets bemüht, Kollegen und Nachwuchstalenten unter die Arme zu greifen. Zum Geburtstag spielten bekannte Kabarettisten, die er entdeckt hat und die eine Zeit im Renitenz gespielt haben. Der bekannteste ist Matthias Richling. In seiner Laudatio drehte er die Rollen um und bezeichnete sich als Entdecker von Gerhard Woyda. In seiner typischen Art ließ er kabarettistisch gemeinsa... [weiter lesen]
Im Theaterhaus kam es zur Premiere des Wiener Starkabarettisten Josef Hader mit „Hader muss weg“. Die ersten fünfundvierzig Minuten war von Hader nichts zu sehen, dafür aber umso mehr zu hören. Eine Live-Übertragung aus der Garderobe, ein sati(e)risches Zwiegespräch mit seinem Techniker über Gott und die Welt, über Autos, Unterhosen, Krebs, Gesundheits-Humbug und Naturheilverfahren. Im Gegensatz zu seinen früheren Programmen wie „Im Keller“ oder „Privat“, die gut zehn Jahre am Stück liefen, spielt Hader diesmal ein halbes Dutzend Rollen auf einmal: seinen Do... [weiter lesen]
In den letzten drei Monaten ist im Raum Stuttgart in der Kleinkunstszene viel passiert. Höhepunkte waren wie jedes Jahr der „Stuttgarter Besen“ von der „Erzeugergemeinschaft Stuttgarter Kabarett“, Renitenztheater, Merlin, Laboratorium, Theaterhaus und Rosenau richten das Fest gemeinsam aus, Aber es gibt auch zwei Stuttgarter Kabarettisten, die ihr 40jähriges Kabarettjubiläum feiern. Mathias Richling feierte im Jahr 2014 sein 40. Bühnenjubiläum - im Stuttgarter Renitenztheater. Kommt tobend und schnell redend auf die Bühne, beginnt mit einer schwäbischen Nummer über den ... [weiter lesen]
Was für eine Landschaft! Der See, dahinter die Berge, teilweise schneebedeckt, laue Sommernächte, überall Musik: das ist Montreux, wie es leibt und lebt. Und dann einer der Höhepunkte. „Sing The Truth! Hommage To Nina Simone“. Das Al Shackman 5tet, dass die 2003 verstorbene Künstlerin immer begleitet hat, eröffnet den Abend. Lizz Wright betritt die Bühne, sehr präsent, hochkonzentriert, „I Love You Porgy“, eine fantastische Stimme, die irgendwo zwischen Jazz und Soul einzuordnen ist. Im goldenen Glitzeranzug folgt Nina Simones Tochter, um mit einem fast rockigen „... [weiter lesen]
Und dann kam er! Zu seinem praktisch letzten Auftritt überhaupt! Werner Schneyder kam ins Renitenztheater. 75 Minuten knallhartes, intelligentes Kabarett, zeitnah, wie man es von einem Achtzigjährigen auf Abschiedstour nicht unbedingt erwartet. Fast ist es noch Nummernkabarett, nach einem politischen Thema schließt er seinen Block mit einer passenden Gesangsnummer ab, hervorragend begleitet von seinem Dauerpianisten Christoph Pauli. Wie bei Georg Kreisler ist man nicht überrascht, wenn ein dreißig Jahre altes Lied immer noch topaktuell ist. Politisch ist ja Vieles beim Alten geblieben. Die Pol... [weiter lesen]
Zum 90. Geburtstag von Hanns Dieter Hüsch haben Jürgen Kessler, Holk Freytag und Irmgard Haub ein Programm über das Leben von Hüsch zusammengestellt, der im Dezember 2005 gestorben ist. Dieses Programm wurde im Stuttgarter Renitenztheater aufgeführt, in dem Hüsch sehr oft aufgetreten ist. Prägend sind Informationen über das Leben von Hüsch, und im zweiten Teil gibt es einen langen Dialog zwischen Hüsch, gespielt von Freytag, und seinem Agenten Kessler, der das im richtigen Leben auch 3 Jahrzehnte lang war. An alles wird erinnert, an seine Tourneen, an die Frieda Geschichten, an seine Heimatsta... [weiter lesen]
Harald Schmidt – Mitglied des Stuttgarter Staatstheaters – spielt im Schauspielhaus weiterhin in halbsatirischen Stücken mit. Diesmal ist das Werk nicht von ihm, sondern von René Pollesch mit dem einfachen Titel „Wenn die Schauspieler mal einen freien Abend haben wollen, übernimmt Henley Lamarr“! Schmidt hat sich endgültig als Ensemblemitglied etabliert, auf einer Ebene mit Hanna Scheibe, Christian Brey, Silja Bächli, Florian von Manteuffel und Lilly Maria Tschörtner. Pollesch hat selbst wieder Regie geführt; die bunten, ausgeflippten Requisiten seiner Vorgängerprodukti... [weiter lesen]
Was soll man über einen Kollegen schreiben, den man schon mehr als zwei Jahrzehnte kennt, also weit vor seinem Sprung vom Theologen zum Kabarettisten? Schon erstaunlich, wie der Spätberufene - die Gnade der späten Kabarett-Geburt - die Zuschauer begeistern kann. Kein Politkabarett, aber ein Schwindel erregendes gesellschafts-politisches. Sein drittes Programm heißt: „Jetzt hätten die guten Tage kommen können!“ Die Pointen-Dichte ist hoch, aber nie hat man im Freiburger Hinterhaus das Gefühl, dass Stefan Waghubinger (FOTO) sich auf ein Schenkel klopfendes, flaches Niveau begibt. Zu ... [weiter lesen]
Auch in diesem kalten Frühjahr gab es im Raum Stuttgart wieder eine heiße Kleinkunstzeit. Im Renitenztheater gab es das alljährliche Hausprogramm, diesmal unter dem Titel „Der Impressario von S“. Diese Theater-Sartire frei nach Goldoni wurde wieder von Christian Duda geschrieben, der auch für die Regie verantwortlich war. Der Intendant Sebastian Weingarten spielte den Impressario. Es ist nicht ganz einfach, ein Stück aus Venedig aus der Zeit Goldonis auf die heutige Zeit zu übertragen. Gut und sehr witzig wird es, wenn sich das Ensemble und der ganze Theaterbetrieb sich selbst auf ... [weiter lesen]
Werner Schretzmeier und das Theaterhaus-Team wurden mit dem Hans-Peter-Stil-Preis ausgezeichnet. Geehrt werden mit diesem Preis Leute, die sich für die Region Stuttgart stark gemacht haben. Schretzmeier hatte schon die Manufaktur in Schorndorf und das alte Theaterhaus gegründet, bevor er das neue Haus am Pragsattel gegen etliche Widerstände durchsetzen konnte. Kleinkunst und Jazz, Theater und Konzerte werden jetzt in vier gleichzeitig bespielbaren Sälen angeboten. Das Konzept geht auf. Ein witziger Videozusammenschnitt über Schretzmeiers Werdegang, Lobeshymnen von OB Schuster bis Hans Peter St... [weiter lesen]
Am 28.11. feierten die Galgenstricke in Esslingen in ihrem eigenen Theater Premiere. Tutti-Mutti. Klar, es geht unter anderem um Angela, nicht um Schlappi-Pappi. Kein Wunder, dass das Duo mit Merkel-Raute T-Shirts auf die Bühne kommt und ächzend zur Quetschkommode singt: „Ich hab gewählt, ich wurde gequält“. Die Wahlen und die Koalitionsverhandlungen sind ein roter Faden in diesem Programm, der im Laufe der nächsten Monate immer wieder aktualisiert wird. Neben den Duostücken gibt es eine reihe von Soli. Herbert Häfele ist mehr für die Lieder zuständig, mal politisch, mal fast melan... [weiter lesen]
MAREN KROYMANN: „MY SIXTIES“ Wer vor knapp 30 Jahren Maren Kroymann mit „Auf Du und Du mit dem Stöckelschuh“ gesehen hat, war nach den nicht ganz so guten Nachfolgeprogrammen gespannt, was sie diesmal auf die Bühne bringen würde. Wieder wurde sie wie vor Jahrzehnten vom genialen Joe Roloff Trio begleitet. Und wieder hat sich die Wahl des satirischen Musikabends (Beat- und Rocksongs aus den Sechzigern) als Glückstreffer erwiesen. Marens Erzählungen aus ihrer Pubertätszeit sind genial, witzig, auf den Punkt gebracht. Als wenn das nicht schon allein für einen unterhaltsame... [weiter lesen]
Freiburg zwischen Rock-Hexen, Musik-Zauberern, Kleinkunst-Helden und Hausmanns-Kost! Auch die 21. Internationale Kulturbörse Freiburg ist schon wieder Vergangenheit. Schönes Wetter, gute Atmosphäre, über 3.500 Besucher, 350 Aussteller, 180 Live-Auftritte, eine Veranstaltung der Superlative, wenn man die nüchternen Zahlen betrachtet – was wollen die Veranstalter mehr? Und dann die Präsentationsauftritte auf zwei Theaterbühnen, eine für Musiker und eine große Halle für Straßentheateraufführungen. Trottoir interessiert sich ja erst einmal für Kleinkunst, Kabarett, Comedy, mittlerweile biete... [weiter lesen]
Theater Sturmvogel, das sind die Schauspielerin und Sängerin Sandra Jankowski und der Regisseur und Schauspieler Frank Klaffke. Seit über 10 Jahren sind sie als Theater Sturmvogel erfolgreich. Im “Sturmvogel” kommt beides zum Ausdruck: Stürmische Schaffensfreude und die Neugier auf Menschen, Geschichten und Träume, gepaart mit fliegender Leichtigkeit der Ausdrucksmittel durch Improvisation, Musik und Humor. Und das auf eine schauspielerisch überzeugende Weise, die dem Publikum nah ist, und es als Partner begreift. Mehr als 100 Auftritten pro Jahr in der ganzen Republik sprechen für... [weiter lesen]
In der Stadt, wo „Stuttgart 21“ mit 175 Montagsdemos Furore macht, fand das alljährliche Kabarettfestival statt. Aber kommt die politische Kraft der Protestierer auch in diesem Festival ans Tageslicht. Christoph Sieber gehört zu den Teilnehmern mit der scharfen Zunge, der im Renitenztheater auftrat. Er sezierte Alltagsthemen wie Erziehung, Sportübertragungen, ging aber dann politisch in die Vollen, wenn er sich die Berliner Garde vornahm. Im Rahmen der Kabaretttage wurde auch der „Stuttgarter Besen“ verliehen. Die Veranstaltung moderierte auch Christoph Sieber. Zusamme... [weiter lesen]
Im Renitenz Theater trat Claus von Wagner (Bild) mit seinem Programm „Theorie der feinen Menschen“ auf. In Kürze wird ihn wohl jeder Kabarettinteressierte kennen, denn er übernimmt zusammen mit Max Uthoff die Sendung „Neues aus der Anstalt“ im ZDF. Er tritt lässig auf mit abgewetzter Jeans, Jackett und einem überlangen Schlips, das Mikrokabel schaut dreißig Zentimeter aus dem Hemd heraus. Praktisch als Vorspiel erscheint von Wagner mitten im Publikum, erzählt von früheren Auftritten in der Lach- und Schießgesellschaft, als er parallel zu einem Bayernspiel ein gutes Dutz... [weiter lesen]
Das 18. Stuttgarter Kabarettfestival, organisiert von der „Erzeugergemeinschaft Stuttgarter Kabarett“, fand im April auf fünf Kleinkunstbühnen statt: Rosenau, Laboratorium, Merlin, Renitenztheater und Theaterhaus. Die Eröffnungsgala im Staatstheater war ein gelungener Start: Mit Ottfried Fischer, Carmela de Feo – ein Kehrwochenwirbelwind, der mit zwei „Stuttgarter Besen“ auf die Bühne flog – und Sebastian Krämer. Er glänzte mit seinem „gemeinen“ Schmähgesang auf Deutschlehrer. Der Kurzsatzspezialist Rolf Miller spielt den Proll und Andreas Thiel ... [weiter lesen]
Quasthoff im Haus Osterfeld in Pforzheim Der weltberühmte Opern- und Liedersänger Thomas Quasthoff macht jetzt Kabarett. Ironisch und spielerisch geht er mit seiner Behinderung um. Das ist tiefsinnig, witzig und vor allem auch gut gemacht. Von der ersten bis zur letzten Sekunde hält er mit Michael Frowin und Jochen Kilian am Klavier sein Publikum im Bann. Immer wieder singt er ganz kurz Lieder an, um – ironisch gebrochen - ein Stück seines früheren Künstlerlebens mit ins Programm zu holen. Standing Ovations sind der Lohn für diesen ausgefallenen Kabarettabend! PREMIERE: Das neue Polles... [weiter lesen]
Hurra, hurra, Trottoir ist wieder da! Oder? Stuttgarter Kleinkunst und Musik hinterm Horizont vorm Sommerloch Christoph Sonntag feierte in Stuttgart öffentlich seinen 50. Geburtstag. Nicht im kleinen Theaterhaus mit 800 Plätzen, sondern in der Porschearena mit 6000 Zuschauern. Zum Jubiläum spielte er sein laufendes Programm „AZNZ“ (Alte Zeiten – neue Zeiten), immer wieder beschwört er die Vergangenheit seiner Generation, die 60er und 70er Jahre und jedes Mal hat er einen witzigen Vergleich zur Gegenwart auf Lager. Problematisch bei Großhallen ist der Ton, wie man auch schon ... [weiter lesen]