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    BERLIN - Januar bis April 2020 Was kommt?

    artbild_300_Maren_KroymannBerlin hat nach wie vor jede Menge Kultur zu bieten und umso erfreulicher ist es, dass im Trottoir ab sofort wieder darüber berichtet wird. Vor allem werden im neuen Jahr wieder viele tolle Frauen in der Hauptstadt zu sehen sein. Die im Dezember mit dem renommierten, internationalen Fernsehpreis „Rose d` Or“ für ihr Lebenswerk ausgezeichnete Maren Kroymann (Bild) ist im Januar wieder mit ihrem wunderbaren 60er-Jahre-Chanson-Programm „In my Sixties“ im Tipi am Kanzleramt zu sehen – ein Paradebeispiel dafür, wie gekonnt man Lieder durch geistreiche Moderationen in ein ganz neues Licht rücken kann. Angesichts ihrer dynamischen Ausstrahlung kann man kaum glauben, dass die couragierte Schauspielerin und Kabarettistin im letzten Jahr bereits ihren siebzigsten Geburtstag gefeiert hat. Was einmal mehr beweist, dass Show-Business jung hält. 





    Seit 25 Jahren ist die Wahl-Berlinerin Annette Kruhl (Bild) nun schon in der deutsch-sprachigen Kabarett- und Comedy-Szene präsent, hat u.a. 7 Solo-Shows und einen satirischen Roman herausgebracht und würdigt das mit einem Best-Of-Programm unter dem Titel „Eigentlich wollte ich Filmstar werden“, in dem sie ein amüsantes Fazit ihres bisherigen Werdegangs zartbild_280_Annette_Kruhl_Fieht. Selbstironie war immer schon eine von Kruhls Stärken – abgesehen von ihren pointierten Texten und mitreißenden Songs. Davon lässt sie nun einige Highlights aufleben – wie ihren 90er-Hit „Sommer in Berlin“, ihre satirische Hymne auf die „Männer mit bayrischem Akzent“ und natürlich ihre urkomische Andrea Berg-Parodie. Mittlerweile hat sie zu ihrem ganz eigenen, authentischen Stil gefunden und überzeugt wie gewohnt durch Unterhaltung mit Tiefgang. Die Berlin-Premiere des Programms findet am 13. März im Kulturhaus Spandau statt.

    Ebenfalls bereits seit 25 Jahren gibt es nun schon den Literarischen Salon von Britta Gansebohm, der regelmäßig in der Z-Bar in Berlin-Mitte stattfindet. Gansebohm führt damit die Tradition der Salonkultur fort, die vor 200 Jahren in Berlin begann. Sowohl etablierte Schriftsteller als auch vielversprechende Newcomer lesen hier ihre Werke vor einem diskussionsfreudigen Publikum – ein wohltuender Kontrast zu so manchen Events der Poetry Slam-Szene, in denen sich Youngsters mit schlecht gelesenen (und geschriebenen) Texten in Plattitüden und Fäkalsprache ergehen. Dabei können junge Autoren so brisant sein: Am 15. Januar stellen die beiden erst 20jährigen Autorinnen Franziska Heinisch und Sarah Hadj Ammar ein Buch vor, das von insgesamt zehn Autoren ihres Alters verfasst wurde: „Ihr habt keinen Plan, darum machen wir einen. 10 Bedingungen für die Rettung unserer Zukunft“ lautet der Titel, unter dem sie innovative Maßnahmen zu den Bereichen Klimakrise, Wirtschaft, globale Gerechtigkeit, Demokratie, Digitalisierung, Bildung und Frieden vorstellen.

    Mehr als wohltuend und mindestens genauso brisant ist auch das neuste Stück des erfolgreichen Autorenduos Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob, das noch bis 21. Februar im Renaissance-Theater zu sehen ist und sich gerade zum bundesweiten Bühnen-Hit entwickelt. Beide Autoren haben sich im Humor-Sektor bereits etliche Lorbeeren verdient und nun mit „Extrawurst“ eine brillante Komödie rund um das Thema Fremdenfeindlichkeit und Integration auf die Bühne gebracht. Während der jährlichen Sitzung des Tennisvereins TC Lengenheide entspinnt sich eine Debatte um die Frage, ob für das einzige türkisch- stämmige Mitglied ein Extra-Grill für das Sommerfest angeschafft werden soll – schließlich darf dieser aufgrund seines Glaubens sein Lammfleisch nicht Seit an Seit mit dem Schweinefleisch der Deutschen brutzeln. Natürlich geht es schon bald um sehr viel mehr als nur um den Grill – durch ihre Protagonisten bringen die Autoren alle Facetten der aktuellen Debatte um das Thema gekonnt auf den Punkt (inklusive der ausländerfeindlichen Ansichten des türkischen Vereinsmitglieds selbst) - und treffen in Zeiten von Pegida und neu aufflammender Deutschtümelei voll ins Schwarze. Das hervorragende Ensemble rund um Simone Thomalla und Felix von Manteuffel unter der Regie von Guntbert Warns trägt seinen Teil zu diesem absolut empfehlenswerten Theaterabend bei. 

    artbild_300_Carrington_BrowGespannt sein darf man außerdem auf die Berlin-Premiere von Carrington-Brown am 21. Februar in der Bar jeder Vernunft. Das sympathische britische Musikcomedy-Duo, das bereits etliche Preise einheimsen konnte und aus der Berliner Szene nicht mehr wegzudenken ist, hat eine „Brexit-Operette“ mit dem Titel „Turnadot“ kreiert. Dabei wollen Rebecca Carrington und Colin Brown nicht nur die haarsträubenden Motive des alten persischen Märchens Turandot unter die Lupe nehmen, sondern auch die aktuelle europäische Politik. Weitere Termine mit der Show finden vom 23.-26. Februar und am 28. & 29. März im Tipi am Kanzleramt statt.

     



    Weitere Highlights


    Wühlmäuse

    16.1. Desimo: Manipulation! Die Gedanken sind frei – zugänglich…(Mental-Zauber-Comedy)

    12.2. Stefan Gwildis: Best Of – Live & vierhändig (Soul-Pop-Entertainment)

    21./22.4. Peter Shub: Für Garderobe keine Haftung – Reloaded (Visual Comedy) 


    Distel

    21.2. Henning Ruwe: Die netten Jahre sind vorbei (Politisches Kabarett) 


    Mehringhof Theater

    2.-7.3. Horst Evers: Früher war ich älter (Satirische Lesung) 


    Bar jeder Vernunft

    14.3. Tina Teubner: Wenn du mich verlässt, komm ich mit (Musikkabarett) 


    Ufa-Fabrik

    20./21.3. Jochen Falck: Betreutes Lachen (Artistik-Musik-Comedy)


    Redaktion:
    Nikola Krüger  

    Bildnachweis:
    Annette Kruhl Foto: Christian Reister

    Carrington-Brown Foto: Thomas Henkel

    2020-01-10 | Nr. 106 | Weitere Artikel von: Nikola Krüger





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