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    Berlin im Frühling – sonnige Aussichten und Verwechslungsgefahr

    Der Frühling in Berlins Szene brachte lauter Erfolgsmeldungen – und Verwechslungsgefahr.

    Comedian Kurt Krömer hat zusammen mit der Autorin Güner Balci die Schirmherrschaft über eine neu bespielte Location in Berlins bekanntestem Problembezirk übernommen: Im „Heimathafen Neukölln“ im Saalbau Neukölln werden ab sofort „modernes Volkstheater“ sowie Kabarett und Musik zu sehen sein (siehe aktuelle Kritik).

    Uli MasuthInfolge Namensähnlichkeit leicht mit Krömer verwechselt wird der Musikkomödiant Sebastian Krämer. Ihm wurde im März der Deutsche Kleinkunstpreis in der Sparte „Musik/Lied/Chanson“ verliehen. Vom etwas biederen Äußeren Krämers, der die Bühne ganz unironisch am liebsten im ein- bis zweireihigen Jackett betritt, sollte man sich übrigens nicht täuschen lassen. In dem kleinen Mann steckt ein Tier. Wer es nicht glaubt, sollte sich einmal Krämers Nummer „Deutschlehrer“ zu Gemüte führen (gibt’s auch auf YouTube). Live ist Krämer regelmäßig als Gastgeber der Lesebühne „Dienstagsphilosophen“ zu sehen. Diese tagt im Friedrichshainer Zebrano-Theater. Die Dienstagsphilosophen unterscheiden sich von anderen Berliner Lesebühnen vor allem durch einen Hang zu leisen Tönen, gelegentlich gibt es sogar Momente echter Poesie. Dafür sorgen die Stammgäste Martin Betz am Klavier, vor allem aber der immer wieder als Gast geschätzte, ganz wunderbare Barde Christof Stählin. Mit seinem neuen Programm  „Deutschland. Wir bitten um Ihr Verständnis“ gastierte er im Mai auch solo auf der Zebrano-Bühne.

    Auf keinen Fall mit dem Zebrano-Theater verwechseln sollte man die Z-Bar. Diese ist auf den ersten Blick eine typische Berliner-Mitte-Bar mit Hang zu düsterer Musik. Im Hinterzimmer tut sich aber eine ganz eigene Welt auf. Von Besitzer Günni – einem glatzköpfigen Hünen, dem man die Liebe zur Kleinen Form nicht auf den ersten Blick ansieht – wurde der Raum in liebevoller Kleinarbeit und mit viel rotem Samt, kleinen Lämpchen und einer schicken Kino-Bestuhlung zu einem herzerwärmend charmanten Spielort für Kino und Kleinkunst ausgebaut. Regelmäßig ist hier auch Kabarettist und Autor Gerd Normann zu Gast. Dieser ist bei den Veranstaltern besonders beliebt, weil die Lesungen aus seinen Sauerland-Krimis stets eine gut gelaunte – und äußerst trinkfeste – Fan-Gemeinde bestehend aus Heimweh-Sauerländern anzieht. Zuletzt las Normann dort übrigens zusammen mit Knud Kohr, ehemaliger Kabarettist bei den „Passierten“ und inzwischen ins Schriftsteller- und Drehbuchfach gewechselt. Sein Roman „In Cuxhaven“ erscheint im Herbst.

    Und wenn wir schon bei den Erfolgsmeldungen sind: Wohlfühl-Comedian Eckhart von Hirschhausen hat Ende April gleich für zwei seiner Hörbücher „Gold-Awards“ bekommen: „Glücksbringer“ und „Die Leber wächst mit ihren Aufgaben“. Die Auszeichnung gibt es für jeweils 100.000 verkaufte Tonträger. In analogen Zeiten hieß sie noch „Goldene Schallplatte“.

    Dos ToledosBereits im März feierte Berlins böseste Bühnenkünstlerin Desirée Nick ihr sage und schreibe 25-jähriges Bühnenjubiläum. Natürlich mit einem angemessenen Programm, das den Titel „Ein Mädchen aus dem Volk“ trägt. Und pikanterweise in der Bar jeder Vernunft Premiere hatte. An jenem Ort also, wo die Entertainerin in den ersten Jahren zu ihrer großen Verbitterung nicht auf die Bühne gelassen wurde. Nachzulesen in Nicks erster Biografie „Memoiren einer Diva“.

    Dieses Problem hatten die Geschwister Pfister nie. Die Bar war von Anfang an ihr künstlerisches Zuhause. Ihr neues Programm mit dem Titel „In der Klinik“ hatte im Mai im Bar-Ableger TIPI Premiere und handelte wie stets: von den Geschwistern Pfister.

    Apropos Bar: Von dort ist eine exorbitante Änderung auf der Kommandoebene zu berichten. Mitbegründer Lutz Deisinger ist nach 17 Jahren ausgestiegen! Als künstlerische Seele dieser Institution hat er die Kleinkunstszene Berlins maßgeblich mitgeprägt und viele der berühmtesten Berliner Namen höchstpersönlich entdeckt und gefördert: Meret Becker, Cora Frost, Max Raabe, Malediva, Thomas Pigor, Tim Fischer oder René Marik sind nur eine kleine Auswahl seiner Zöglinge. In Zukunft will sich Deisinger noch einmal neu orientieren. Als Nachfolger und neuer Kompagnon des zweiten Gründers Holger Klotzbach ist seit Mai der ehemalige Unterhaltungschef des rbb, Helmut Lehnert, im Amt.

    Redaktion: Susann Sitzler

     

    Termine Berlin Sommer 2009 (Auswahl)

     

    Ufa-Fabrik

    02.07.: Die Märchenhafte Operncompagnie: „Freitag der 13.“ (Operettenkrimi)

    05.08.: Edd & Lefou: „Swoosh“ (Action-Comedy)

    Kabarett Charly M.

    02.07. „Lachen – und kein Arzt kommt“ (Kishon- und Kreisler-Programm)

    06.07. „Allgemeine Mobilmachung“

    07.07. Madeleine Lierck-Wien & Fabian O. Wien: „Die Zeit fährt Auto, doch kein Mensch kann lenken“ (Kästner-Abend, Gastspiel)

    08.07. „Neue Kinder braucht das Land“

    11.07. „Deutschland, peinlich Vaterland“

    Kookaburra

    01.07: Bankimsaldo: „Menschen, Tiere, Rezessionen“ (Varieté-Comedy)

    04.07.: „Laugh Olympics“ (Improshow in Englisch)

    05.07.: Open Stage

    14.07.: Volker Surmann: „Sex – von Spaß war nie die Rede“ (Comedy mit Gästen)

    22.07.: Leopold Altenburg: „Leopold und seine Freunde“ (österreichische Comedy)

    29.07.: Philip Simon: „Abschiedstournee“ (Variété)

    AdNr:1045, AdNr:1027 

     

     

     

     

    2009-06-15 | Nr. 63 | Weitere Artikel von: Susann Sitzler





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