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    Ein Parodist räumt ab

     

    Es ist, als gäbe es nur einen Komiker in der Schweiz – zumindest, wenn es nach Medienpräsenz geht. Zurzeit auf allen Kanälen: Fabian Unteregger. Der 31-Jährige ist Parodist – der vielleicht beste, den die Schweiz in vielen Jahren hatte. Mit verblüffender Präzision imitiert er Stimme, Wortwahl, Mimik und Gestik der gesamten Schweizer Politik und Prominenz – Frauen inklusive. Dem Parodistenprimus Walter Andreas Müller hat er das Wasser abgegraben. Diesen Sommer und Herbst ist Unteregger mit dem ersten abendfüllenden Programm „Showbiss“ unterwegs. Bei den Pointen kann er noch zulegen, doch die Parodien sind unübertroffen.

    Vreni HartgesottenUnteregger ist im Theatersport großgeworden – lanciert hat ihn aber die TV-Comedy-Show Giacobbo/Müller. Und Victor Giacobbo (Altmeister der TV-Comedy) und Mike Müller (Sidekick) haben ihrerseits abgeräumt.

    Eben sind sie mit dem Prix Walo geehrt worden. Allerdings nicht im Bereich Comedy – diese Ehre ging an den Appenzeller Starkabarettisten Simon Enzler – sondern in der Sparte TV. Die größte Schweizer Show-Auszeichnung, organisiert von Theaterproduzentin Monika Kälin, hat zum 35. Mal stattgefunden.

    Über einen weiteren Shootingstar aus dem Dunstkreis von Victor Giacobbo und seinem Casinotheater in Winterthur gibt es zu berichten. Der 24-jährige Kabarettist Michael Elsener durfte sich ebenfalls bei Giacobbo/Müller präsentieren, bevor sein erstes Programm „Copy & Paste“ auf Tournee ging. Auch Elsener setzt auf Imitationen, singt aber zusätzlich. Trotzdem: An den Nummern gibt’s noch zu feilen.

    Susanne Kunz, Quiz-Moderatorin im Öffentlich-Rechtlichen, wagte den Wechsel auf die Kleinkunstbühne. Und siehe da: Obwohl die Medien nur darauf warteten, den ungebührlichen Schubladenwechsel mit Verrissen abzustrafen, ist ihre One-Woman-Show „Schlagzeugsolo“ dermaßen gut, dass die Presse nicht umhinkommt, gebührlich zu loben. Die gestresste Hausfrau „Elsbeth“ muss man gesehen haben.

     

    Weitere Neulinge: Kurz nach Redaktionsschluss ist der Swiss Comedy Award (für Newcomer) ausgetragen worden. Veranstalter Danny Gundelfinger hat zusätzlich einen Publikumspreis eingeführt. Stand-up-Profi Ingo Oschmann präsentierte unter anderem Eva-Maria Michel (First Ladies), Simon Libsig und Daniel Megnet (Dirk & Daniel).

     

    Auch die Gestandenen der Schweizer Comedy- und Kleinkunstszene sind nicht untätig: Der große Beat Schlatter hat zwar kein neues Programm, legt aber zusammen mit Anet Corti das von seinen Fans schmerzlich vermisste Bingo wieder auf. Polit-Kabarettist Andreas Thiel tourt in alter Schärfe – die Weltlage liefert ihm ja mehr als genügend Stoff.

    Zusammengespannt haben Komikerin Stéphanie Berger und das Trio Eden mit „Time to Stand-up“. Der komische Tenor Christian J. Jenny hat sich als Leo Wundergut neu erfunden (siehe Aktuelle Kritik). Das Duo Hinterletscht kommt nicht mehr von der Erfolgswelle herunter und reiht „Konzert2“ an „Konzert“. Reto Zeller tourt. Anundpfirsich sind Stammgäste in Zürichs sympathischem Theaterraum Maiers. Die in Berlin lebenden Geschwister Pfister haben ihr umwerfendes neues Programm „The Clinic“ in der Schweiz gezeigt. Sogar der schon im Ruhestand gewähnte „Witzerzähler“ Guschti Brösmeli hat sich wieder auf die Bretter getraut, die die Schweiz bedeuten.

     

    Gar mit einem Weltrekordversuch hat sich Publikumsmagnet Peach Weber zurückgemeldet: mit der längsten Vorverkaufszeit. Er verkauft jetzt schon Karten für seine Abschiedsvorstellung „Fertig lustig!“ im Züricher Hallenstadion – am 15. Oktober 2027 um 20 Uhr, was seinem 75. Geburtstag entspricht. Da jeder, der eine Karte kauft, Teil des Guiness-Buch-Rekords wird, läuft Peachs Werbegag gut: www.peach2027.ch.

     

    „Spatenstich“, das vierte Programm von Zapzarap, begeistert. Mit minimalen, aber technisch sehr versierten Requisiten zaubern die Kleinkünstler ein ganzes komisches Theater auf die Bühne, mit toller Story, mit bester A-capella-Gesangskunst. Zapzarap sind – wie wenige Schweizer Künstler – Deutschland-tauglich, da sich ihr (Musik-)Programm einfach auch auf Hochdeutsch spielt.

           
           Redaktion:
    Bernhard Sutter

     

           

             TERMINE

     

    ab 01.07.: div., neue Gundelfinger-Shows (Rob Spence, Marco Rima, Comedy-Festivals) (www.comedy.ch)


    ab 01.07.: div., Leo Wundergut und das Staatsorchester Kur und Bad mit „Konjunk-Tour (www.wundergut.com)

    02.07.: Zürich, St. Pauli, Reto Zeller u.v.a. „Kultur im St. Pauli“ (www.retozeller.ch)


    ab 05.07.: Meggen, Rippertschwand, Zapzarap „Spatenstich“ (www.zapzarap.ch)

    06.07.: Zürich, Seefeld-Razzia, Stéphanie Berger und Trio Eden „Time to Stand-up“

    28.07.: Zürich, Papiersaal, Duo Hinterletscht mit „Lieder, die die Welt verändern“ (www.duohinterletscht.ch)


    ab 01.08., div.: Beat Schlatter und Anet Corti mit „Bingo“ (www.starticket.ch)


    ab 27.08. div.: Fabian Unteregger mit „Showbiss“ (www.showbiss.ch oder www.unteregger.net)


    ab 11.09.: Basel, Tabourettli, Susanne Kunz mit „Schlagzeugsolo“ (www.schlagzeugsolo.com)


    ab 03.09: Unterwaser, Zeltainer, Peach Weber mit „Piitschfidel“ (www.peachweber.ch)

     

    AdNr:1044

     

    2009-06-15 | Nr. 63 | Weitere Artikel von: Bernhard Sutter





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