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    Ein neuer Festivalchef und ein Nestbeschmutzer

    Das renommierte Arosa Humorfestival erhält eine neue Leitung. Der Satiriker, TV-Moderator („Ventil“ in den 90er-Jahren, aktuell die Schweizer Ausgabe von „Genial daneben“) und Kommunikationsfachmann Frank Baumann verantwortet das Programm des Kabarett- und Comedy-Anlasses ab 2008. Baumann löst Martin Vincenz ab, der das Festival während der letzten zehn Jahre betreut hat. Grund des Wechsels sind unterschiedliche Vorstellungen über die Zukunft des Humorfestivals. Die ausrichtende Tourismusorganisation Arosa Tourismus möchte den Anlass wieder stärker an sich binden, während Vincenz ihn gerne in Lizenz übernommen hätte. Seiner Meinung nach bedarf das stark gewachsene Festival einer vollamtlichen Leitung.

    Derweil steht das Programm des diesjährigen 16. Arosa Humorfestivals fest, das vom 7. bis 16. Dezember stattfinden wird. Der Bündner Kabarettist Rolf Schmid und der Zürcher Schauspieler Hanspeter Müller-Drossart („Grounding“, „Herbstzeitlosen“, „Alte Freunde“) sind dabei mit der Premiere ihres neuen (Schmid) bzw. ersten (Müller-Drossart) Solo-Bühnenprogramms mit von der Partie. Einmal nicht in Arosa wird das Clown-Duo Ursus & Nadeschkin sein, das sein 20-jähriges Bühnenjubiläum feiert; an seiner Stelle übernimmt das Comedy-Duo Oropax die Moderation der beliebten „Querschau-Schau“. Bekannte Namen aus Deutschland und Österreich, die dieses Jahr auf dem Humorfestival auftreten, sind Dieter Nuhr, Georg Schramm, Andreas Rebers, Marco Tschirpke, Ars Vitalis und Oliver Baier. Traditionell auf dem Programm steht der Gewinner bzw. die Gewinnerin des letztjährigen „Schneesterns“ – der Auszeichnung für den besten/beliebtesten Festival-Act: Rebecca Carrington (England) ist die Frau, die mit dem Cello noch ganz anderes machen kann als brav klassische Musik spielen. Zu einem Wiedersehen nach längerer Abwesenheit von Schweizer Bühnen kommt es in Arosa mit dem bitter-bösen Clown Leo Bassi aus Spanien, der scharfzüngigen muslimischen Kabarettistin Shazia Mirza aus England und BP Zoom (eine Art poetischer Dick & Doof der Neuzeit) aus Frankreich.
    Weitere Infos unter www.humorfestival.ch.

    Apropos Ursus & Nadeschkin: Wie erwähnt stehen Nadja Sieger und Urs Wehrli, wie die beiden mit bürgerlichem Namen heißen, heuer seit 20 Jahren gemeinsam auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Anlässlich dieses Jubiläums beschenken sich Ursus & Nadeschkin selber, indem sie seit letztem Juli für ein Jahr lang Dinge tun, für die sie im normalen Tourneebetrieb jeweils nur knapp oder gar keine Zeit finden. Zum Beispiel für die neuste Ausgabe des Theater-Variétés „Perlen, Freaks & Special Guests“. Noch bis zum 4. Oktober sind Ursus & Nadeschkin mit dieser reichhaltigen Ladung an (internationaler) Kleinkunst auf Schweizer Bühnen unterwegs – mit dem skurrilen Mimen Patrik Cottet Moine, dem Frauenstimmen-Power-Ensemble Värtinnä, dem symbiotischen Diabolo-Paar Tr’espace, der komisch-virtuosen Cellistin Rebecca Carrington (siehe oben) und ihrem Partner Colin Griffiths-Brown, dem preisgekrönten Jongleur Viktor Kee und den Meistern des Minimalismus Jesko & Gennady.

    Um noch kurz bei Ursus & Nadeschkin zu bleiben: Diese beiden Komiker gehören zu einer Reihe von Leuten aus dem Schweizer Showbusiness, das sein Fett in Form eines Buches aus der Feder von Hans Schenker wegbekommt. Schenker, einer der Hauptdarsteller der dieses Jahr trotz großem Publikumserfolg eingestellten Schweizer TV-Soap „Lüthi & Blanc“, rechnet in „Der Publikumsliebling“ in erster Linie mit den Verantwortlichen des Schweizer Fernsehens ab. Das Buch liest sich als ziemlich peinlicher Rundumschlag eines frustrierten Schauspielers. Kurt Felix etwa wird als „kleinkarierter Bünzli und vergreister Teleboy“ bezeichnet, Frank Baumann als „chronischer Arschkriecher“ und Viktor Giacobbo als „selbsterkorener, helvetisch anerkannter Chefintellektueller“. Ein typischer Fall von Nestbeschmutzung, sinn- und witzlos.

    Womit wir bei Viktor Giacobbos Casino-Theater in Winterthur wären, einem der Aushängeschilder der Schweizer Kleinkunstbühnen. Zusammen mit Mike Müller und Patrick Frey hat Giacobbo unter der Regie von Tom Ryser einen Nachfolger des Erfolgsstücks „Sickmen“ auf die Bühne gebracht. Premiere von „Erfolg als Chance“ war im September. Erzählt wird darin von der Krise als Weg. Oder von der Arbeit am Weg, der das Ziel ist, weil das Ziel weg ist ...

    Redaktion: Hans Bärtsch

     

    Termine:

     

    Oktober, 2.: Zürich, Miller’s Studio (www.millers-studio.ch)                 Thomas Freitag, „Die Angst der Hasen“ (Schweizer Premiere)  

    Oktober, 9.:Winterthur, Casino-Theater (www.casinotheater.ch),          Claudio Zuccolini, „Zuccos Kaffeefahrt – ungeniert profitieren“ (Premiere)  

    Oktober, 9.: Luzern, Kleintheater (www.kleintheater.ch)                     Alex Porter, „Gluck – Wahre Wunder und wundersame Wahrheiten“ (Premiere)  

    Oktober, 23.:Zürich, Miller’s Studio (www.millers-studio.ch), 
    Tina Teubner, „Aufstand im Doppelbett“ (Schweizer Premiere)  

    November, 7. bis 11.: Bern, Schlachthaus (www.schlachthaus.ch),      Ueli Bichsel und Silvana Gargiulo, „EX – hübenwiedrüben“  

    November, 19. bis 24.: Zürich, Miller’s Studio (www.millers-studio.ch), „Züri lacht“ (Comedy-Show, u. a. mit Sebastian Krämer, Fafa, Michel Gammenthaler, Anet Corti, Claudio Zuccolini, stahlbergerheuss, Duo Hinterletscht)  

    Dezember, 11.: Winterthur, Casino-Theater (www.casinotheater.ch),       Michael Wild und Enzo Esposito, „Tex Wildo – Würste, Dornen und Moneten“ (Premiere)  

    Dezember, 7. bis 16.: Arosa, Humorfestival (www.humorfestival.ch)  

    2007-09-15 | Nr. 56 | Weitere Artikel von: Hans Bärtsch





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