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    Hochkarätiges und Neues zum Entdecken

    Die Palette der der Kulturbörse Freiburg reicht in diesem Jahr von Kabarett über Varieté und Artisitik bis zu Tanz, Chanson, (Musik)-Comedy, A-capella, Steptanz und Figurentheater (siehe auch Redaktion Puppenspiel in dieser TROTTOIR-Ausgabe). Dabei geben sich in Freiburg teils mehrfach prämierte und bundesweit bekannte Künstler und Programme die sprichwörtliche Klinke in die Hand. Breiten Raum nimmt natürlich Comedy ein. Kein Bereich boomte schließlich derart in letzter Zeit wie das Dauerlachen - auch wenn es nicht immer von Qualität gekrönt ist. Dennoch: Was in Freiburg zu sehen und zu hören sein wird, lohnt sicher den Besuch: der Hesse Martin Schneider tritt gleich am ersten Tag (Dienstag den 03.04.) um 16.20 Uhr auf. Schneider ist zur Zeit mit seinem aktuellen Programm "MADDIN" on tour. Am folgenden Tag gibt´s ebenfalls Einiges zu lachen: In seinem Programm "Singles, Paare, Paradiese" führt uns David Leukert die Seelenlage von Singles, Paaren und anderen Alleinlebenden vor und zeigt, dass Beziehungsfrust weggelacht werden kann. Lustig leiden – geht das? Leukert beweist es ab 11.35 Uhr am Mittwoch im Theatersaal. Auch Leukert ist wie Martin Scheider fernsehbekannt u.a. durch den "Quatsch Comedy Club"/Pro 7 oder

    "7 Tage, 7 Köpfe"/RTL. Ebenfalls bekannt durch Sendungen wie Geld oder Liebe",  den "Quatsch Comedy Club" oder den "Brettlspitzen" des WDR sind Hinz & Kunz. In ihrer Musik-Comedy-Show stehen sie als zwei grundverschiedene Charaktere auf der Bühne. Hinz will Show – Kunz will Kunst. Hinz will Applaus – Kunz will nach Haus.Nicht selten erklingen zwei Songs, zwei Stile oder zwei Tonarten gleichzeitig. Als Streitwerkzeuge dienen Geige, Gitarre, Ukulele, Klavier, Schlagzeug, Worte und ihr schmetternder Gesang. Komödiantisches und musikalisches Können ergänzen sich zu einer brillanten, skurrilen Musikcomedy-Revue Überzeugen konnten die beiden ihr Publikum bereits beim Mimuse-Festival, Langenhagen dem Tollwood Festival München und dem Köln Comedy Festival. Hinz und Kunz direkt nach David Leukert, am Mittwoch um 11.55 Uhr. Am Nachmittag folgt der Auftritt von Bodo Wartke mit seinem aktuellen Programm "Ich denke, also sing´ ich" - Musikkabarett in Reimkultur. Wartke serviert dem Publikum selbstkomponierte klavierbegleitete Couplets und Chansons sowie selbstverfaßte Gedichte und Bühnenstücke, die durch gnadenlosen, pointierten Sprachwitz überzeugen. Die Themen schüttelt sich Bodo Wartke gewitzt aus dem eigenen Jackettärmel, der ihm deutlich näher ist, als die bekannten Klamotten des Film und Fernsehen und der Politik.  Die Thesen seiner Vorträge lauten in etwa so: Politessen bestrafen mit Wonne und ihr Herz erobert man höchstens durch gezieltes Falschparken. Als Shooting-Star der Kabarettszene wird er oft bezeichnet, denn seit dem Jahr 1996, in dem er gerade mal sein Abitur ablegte, erreichte Wartke einen bundesweiten Bekanntheitsgrad durch Preise wie die "St. Ingberter Pfanne 1998", dem Sieg beim "Wiedertäufer 1999" - dem Kleinkunstpreis der Stadt Münster, Gewinner des "Bielefelder Kabarettpreises 2000", dem "Kiep" von Haltern 2000, dem "Magdeburger Kugelblitz 2000" und wurde Preisträger des im Jahr 2000 neu geschaffenen Kabarett-Förderpreises "Sprungbrett" verliehen vom Handelsblatt Düsseldorf im Kom(m)ödchen. Gut, das sich Bodo zur richtigen Zeit gegen sein geplantes Physikstudium und für eine Bühnenkarriere entschieden hat! - Sein Auftritt in Freiburg ist am Mittwoch, den 04.04. um 17.05 Uhr.

    Abends geht es dann u.a. weiter mit Kabarettist Frank Goosen, die ehemalige eine Hälfte vom bundesweit bekannten Duo "Tresenlesen" (Salzbuger Stier 1998). In seinem Solo-Stück "Always kill your darlings...oder Alles nur Spaß?" sinniert er über die böse Welt da draußen, österreichischen Dialekt und die Vorteile von Minderheiten. Goosen tritt am Mittwoch, 20.05 Uhr auf.

    Der Doonerstag beginnt gleich mit einem österreichischen Paukenschlag. Die Gewinner des Salzburger Stiers 2000, Steinböck & Rudle eröffnen mit ihrem aktuellen Wurf "Killerkipferl 3". Nach  Killerkipferl 1 und 2 ist jetzt bei Fole drei ein gehöriges Maß an humoresker Reife und skurrilem Spaßgut. So beginnt ihr Programm denn auch erst einmal gemütlich. Das Publikum liebt ihr Licona-Outfit, die grenzgenialen Jean-Paul und Püpp-Dialoge und die spontanen Szenenwechsel. Das Ideenbeet der beiden Vollblut-Komiker scheint ein wahrlich übervolles zu sein, und mit jeder Ernte eines Gags wachsen mindestens fünf neue nach.

    Unser Wien-Redakteur schrieb zu Killerkipferl Teil 2: "Wer sich beim Pissoir-Dialog von Bat- und Superman, bei den tausend Meisterweinen oder bei der Taubennummer nicht angewischerlt hat, ist entweder notorischer Trockenfutterfresser oder Nebenerwerbs-Pampers-Tester." Nun denn - seine wir gespannt auf Teil 3 am Donnerstag, den 05.04. um 11.00 Uhr.

     

    Die Shows auf dem Freigelände 

    Ein Höhepunkt der diesjährigen Kulturbörse ist das umfangreiche und vielfältige  Programm im Außenbereich. Nicht weniger als 16 Gruppen und Künstler aus Deutschland, Schweiz, Frankreich und Belgien sind diesmal anwesend. Selbst ein dänischer Künstler (Martin Tulinius) wird seine Produktion Sand´art präsentieren. Damit hat die Börsenleitung nicht nur dem Trend der vergangenen Jahre zu mehr Straßentheater und Outdoor-Produktionen auf Kulturfestivals Rechnung getragen, sondern ist auch auf die Wünsche und Anregungen von Besuchern eingegangen, auch außerhalb der Atmosphäre des Theatersaals "Theater zum Anfassen" (oder "zum Erleben") zu präsentieren. Freuen wir uns also auf sonniges Wetter und Kurzauftritten aus wie z.B. dem HELMNOT THEATER aus (Ost-)Deutschland, die in letzter Zeit durch Inszenierungen wie z.B. "KASCH-KA-KOKON - Der Atem einer Nacht" bundesweit für Aufsehen sorgten. Die Spezialität des HELMNOT THETER ist

    eine ungewohnt schnelle Bildersprache. Eindrucksvolle Großobjekte, aufwendige Bühnenbilder sowie ausgefallene Kostüme und Masken bilden die Basis für eine imposante Theaterproduktion, bei der ein öffentlicher Platz mit ungewöhnlichen Bildern verzaubert wird. Aber auch Walkacts bietet Helmnot und das bis zu einer Gesamtlänge eines Walk-Act-Zuges von bis zu 100 Metern. "Hundert Meter bewegliche Bühne" bahnen sich dann ihren Weg durch Straßen, Parks und über Plätze. Bestehend aus verschiedenen eindrucksvollen Stahlgefährten, sechs Meter hohen Riesenfiguren, Stelzenläufern, bengalischen Feuern und Fackelträgern bietet das nächtliche Spektakel atemberaubende Aktionen. Die Elemente der Spektakel reichen von poetischen, märchenhaft schillernden Großfiguren über verschiedene phantastische Gestalten auf Stelzen bis zu gewaltigen, eindrucksvollen Stahlkonstruktionen.

    Man darf also gespannt sein, was HELMNOT THEATER nach Freiburg zum Kurzauftritt mitbringt.  Die Palette der Straßenkunst reicht weiter über die  Primitives aus Belgien oder den Frites Foutues,  die quer durch die Tücken des Lebens als schauspielernde Musiker oder musizierende Schauspieler bezeichnet - mit ihrem "Orchestre Clownesque" "verdorbenen Fritten" servieren: ausgefallene Unterhaltung begleitend von wunderbarer, mitreissend fröhlicher Klezmer-Musik.           

    Das Programm der Frites Foutues wurde ausgezeichnet mit dem Kleinkunstpreis Baden-Württemberg 1998 in der Sparte Clownerie. Klassisches Straßentheater erleben wir dann noch bei Rue Pietonne und den Get a Grip.

    Fazit: Freiburg 2001 - das ist zumindest im Vorfeld die größte Börse mit den besten Kleinkünstlern und erfüllt damit die Erwartung von Besuchern und Teilnehmern die heutige Kleinkunst-Szene indoor und outdoor einmal im Jahr an einem Ort zu versammeln. - Einen Wermutstropfen gibt es da freilich noch: Schade, dass der alte Seepark mit den Enten nicht mehr dabei ist - aber vielleicht sind die Enten und Jogger des Seeparks ja ganz froh darüber nach all den Jahren bunten Treibens und sonnen sich in diesen Tagen auf der Terrasse des malerischen See-Cafés...

    Ronald Maltha

    2001-03-15 | Nr. 30 | Weitere Artikel von: Ronald Maltha





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