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    "So schön war´s noch selten" – der Jahresrückblick mit Holger Paetz


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    An dieser Stelle wollen wir nicht einen Jahres-rückblick wiedergeben - wie in einem Bühnen-programm vorgetragen  - nur ohne Bühne, sondern fragen einfach mal den Rückblicker selbst, wie er sich so als Rückblicker fühlt. Wir danken Holger Paetz für diese (Opfer?!) Rolle. Aber ist man noch Opfer, wenn man seine Rolle so gerne zu spielen scheint? Bei Holger Paetz haben wir so unsere Zweifel...

     
    TROTTOIR: 
    Wie fühlt man sich als 2017-Rückblicker im Januar 2018? 

    PAETZ: 
    Tja. Man sollte möglichst aktuelle Bezüge herstellen. Facts von 2017, die auch 2018 solide Dauerbrenner sein werden. 
     

    TROTTOIR: 
    Da fällt uns spontan eine gewisse Führungsfigur aus Übersee ein. 

    PAETZ:
    Genau. Give us our daily Donald! Aber seine Tumbheit (oder Trumpheit) hat doch schnell ermüdet. Will man wirklich wissen, was für Zeug er heute durch die Gegend twittert? 
    Er ist ein Langweiler. Satt, faul, reich. Eigentlich eine Zumutung, sich mit ihm beschäftigen zu müssen. Um so deprimierender: dass seine Follower nicht nachlassen, ihn GREAT zu finden. Das glaubt man kaum. Nervtötend auch, dass uns die Presse das ganze letzte Jahr über weisgemacht hat: Gleich isser weg, gleich kommt die Amtsenthebung! Als könnte man ihn aus dem Amt schreiben. Der bleibt schon noch. 

    Mensch Donald! Danke, dass´dich gibt!
    Dich kann man nicht erfinden.
    Wie soll sich solch ein greller Typ
    der Phantasie entwinden?   

    Du zeigst uns täglich klar und trist,
    was wirklich an Extremen
    der Fortentwicklung möglich ist.
    Sie sollte sich was schämen.

    Die Evolution ist schuld.
    Die müsste jemand stoppen.
    Hat eh ihr Schärfstes abgespult.
    Weil dich kann keiner toppen. 

    TROTTOIR:
    Ein Jahreswechsel ist auch immer Anlass für richtungsweisende Ansprachen der politischen Würdenträger. Was sagt der Kabarettist dazu? 

    PAETZ:
    Zur Neujahrsansprache von Frau Merkel hab ich nur einen Vierzeiler. 
    Mehr muss aber auch nicht sein. 

    Ich fühle mich benebelt, 
    ich weiss nicht wo ich bin.
    Das Hirn ist ausgehebelt.
    Es spricht die Kanzlerin.


    TROTTOIR:
    Wird man als Rückblicker nicht erdrückt von der Menge an Stoff?

    PAETZ:
    So ist es. Und alles kann man natürlich nicht. Ich picke mir die Sachen raus, von denen ich glaube, dass sie uns sehr beschäftigt haben. Und weiterhin beschäftigen.

    TROTTOIR:
    Und das wäre?

    PAETZ:
    Die Bundestags-Wahl, das anschließende Versenken von Jamaika durch die FDP.  Sehr lustig auch: Das inner-bayerische Gemetzel und die Werdung des Horst Seehofer zum depressiven Sitzsack. Aber die CSU ist ein verlässlicher Quell der Komik. Mein Lieblingspolitiker war 2017 Andreas Scheuer, Generalsekretär der CSU. Wenn er im TV spricht, frage ich mich immer: Ist das wirklich ein Politiker oder doch eher ein depperter Fernsehkoch? Er ist neuerdings sehr bemüht, Bedeutung in sein Gesicht zu legen. Aber da liegt schon so viel anderes herum. 

    TROTTOIR: 
    Das muntere Koa-Spiel "Wir basteln uns eine Regierung" wird die Kabarettisten wohl noch eine Zeit beschäftigen, oder? 

    PAETZ: 
    Unbedingt. Noch nie gab es so viele Parteien, die dringend NICHT regieren wollen. Und alle haben schrecklich Schiss vor Neuwahlen. Außer Merkel. Der ist alles egal, Hauptsache wieder Kanzlerin. 

    TROTTOIR: 
    Was wird sich so bald nicht ändern im Jahr 2018? 

    PAETZ: 
    Die Menschen werden auch 2018 Angst haben vor islamistischen Anschlägen. Dabei gab es mehr Tote durch Pilzvergiftungen und das falsche Bedienen von Elektrogeräten. Zwölf Tote durch Bienen und Wespen! Die Insekten sterben aus, aber sie nehmen noch ein paar von uns mit. 
    AFD und Glyphosat bleiben uns sicher erhalten, Landwirtschaftsminister Christian Schmidt wahrscheinlich nicht. Schade! Ein begnadeterartbild_300_paetz_2 Lyriker. Wenn du täglich Obst isst, wird der Russe nicht einmarschieren. Toller Satz, ist von ihm. Sogar auf Englisch und gereimt: "One apple a day keeps Putin away". Und ganz aktuell: "One Spläsh of Glyphosät änd se wood is dead." 

    TROTTOIR: 
    Und auf was werden wir uns 2018 sicher freuen können?

    PAETZ:
    Auf den Frühling, wie jedes Jahr. Um diese Vorfreude zu unterstützen, habe ich ein sehr schönes Gedicht geschrieben: 

    Schau im Spiegel nicht so finster.
    Trösten wird der Jahreslauf.
    Sei's die Akne, sei's der Ginster,
    irgendwas blüht immer auf.


    TROTTOIR:
    Wie lange spielst du den 2017-er-Rückblick?

    PAETZ: 
    Bis Ende Januar 2018. Er wird im Lauf des Monats immer aktueller. Am Schluss möchte ich gar nicht damit aufhören. Aber muss dann leider.

    .........................................................................................................................


    "So schön war´s noch selten"
    Der satirische Jahresrückblick von und mit Holger Paetz:
     
    12. Januar 2018: Kleinwallstadt, "Zehntscheune"
    13. Januar 2018: Bad Dürkheim, "Haus Catoir"
    16. Januar 2018: Frankfurt, "Stalburg"
    17. Januar 2018: Hannover, "TAK"
    18. Januar 2018: Regensburg, "Statt-Theater"
    19. Januar 2018: Regensburg, "Statt-Theater"
    20. Januar 2018: Regensburg, "Statt-Theater"
    23. Januar 2018: Friedrichsdorf, "Garniers Keller"


    Paetz-Lyrik - "Schräge Verse, der Komik zugeneigt":
    "Der Hausverlasser"   (ISBN 978-3-9817602-2-4)
    "Pure Lyricks"   (ISBN 978-3-9817602-1-7)

    Zu bestellen bei: Paetz-Verlag

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    Holger Paetz

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    (Barbara & Oliver Jakubeit)
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    63814 Mainaschaff

    Tel.: +49 (0)6021 / 45 90 4-0
    Web:Agentur-akzent
    E-Mail:kontakt@agentur-akzent.de
    2018-01-09 | Nr. 98 | Weitere Artikel von: Holger Paetz





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