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    John Hudson - Regisseur, Autor und Coach

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    Seit Anfang der 90er Jahre arbeitet John Hudson als Comedian und Impro-Künstler in Neuseeland und in vielen europäischen Ländern.

    Seit 2004 ist er einer der meistgefragten Berater und Coaches für TV-Produktionen und trainiert hierbei prominente Comedians wie Barbara Schöneberger, Mario Barth, Max Giermann, Martin Schneider, Janine Kunze, Mirco Nontschew, Hennes Bender u.v.a..

     

    Für Trottoir-online führt Jenny Genzke das Interview mit John Hudson.

    Jenny Genzke: Hallo Herr Hudson! Ich hoffe es geht Ihnen gut?

    John Hudson: Jawohl!

    Jenny Genzke: Sie sind Coach im Bereich Improtheater seit den frühen 80iger Jahren. Wie sind Sie auf dieses Berufsbild gekommen? Haben Sie vorher etwas anderes gemacht?

    John Hudson: Mit 7 habe ich angefangen zu singen, über Musicals kam die Schauspielerei dazu. Seit meinem 13. Lebensjahr war ich ein gefragter Kinderdarsteller in Neuseeland. Impro ist mir zum ersten mal begegnet in der NZ Dramaschool 1979, aber für mich entdeckt als Performance Art habe ich die Impro erst Mitte der 80er – durch Keith Johnstone's Theatresports in Kanada. Da habe ich mich in die Freiheit und Kreativität der Improvisation verliebt.

    Jenny Genzke: Sie haben ein Trainingsbuch über Impro-Spiele im Sprachunterricht geschrieben. Kann das Buch jeder, der an Impro interessiert ist nutzen oder ist das nur auf Sprachschüler zugeschnitten? Und wo kann man es erwerben?

    John Hudson: Der Schulbuchverlag Diesterweg hat mich engagiert als “Botschafter” für ihr Englisch-Lern-Programm “You can talk”. Und ich habe schnell gemerkt, dass ich mit meiner Impro-Erfahrung etwas anzubieten habe für Lehrer auf dem Gebiet: Bei Impro geht es darum, Ideen zu haben und die zu kommunizieren. In dem Arbeitsheft “Improvisation Games in teaching English” geht es in erster Linie darum, eine Sprache zu lernen. Wenn wir sprechen improvisieren wir. Wir kombinieren Ideen und Gedanken und bilden daraus spontan Sätze. Körpersprache kommt auch dazu. Das passiert ganz automatisch.

    Im traditionellen Schulsystem, das auf Tests und Bewertungen basiert, liegt der Hauptfokus auf bekanntem, gelernten Wissen. Da ist nicht viel Platz für neue Ideen. Die Improvisation bringt unbekannte Elemente ins Klassenzimmer. Plötzlich geht es viel mehr um Problem-Lösung. Durch Impro-Spiele sind der Kreativität da keine Grenzen gesetzt. Und das macht viel mehr Spaß.

    Das Buch ist also in erster Linie für Lehrer. Wer über Impro lernen will, sollte erstmal die Bücher von Keith Johnstone lesen.

    Jenny Genzke: Sie sind einer der gefragtesten Berater für Comedy Shows im TV. Gibt es da gerade ein aktuelles Projekt woran Sie mitwirken?

    John Hudson: Im Moment entwickle ich “Dub-TV” mit einer Gruppe von “Funny Bastards”. Das ist eine Satirische “Trash-Comedy-Show”, in der Filmausschnitte live neu synchronisiert werden. We take the piss out of everything. Die nächste LIVE Show ist am 26. Februar in Köln.

    Jenny Genzke: Sie geben einen Workshop am 21.-22.03.2015. Was wird in dem Workshop vermittelt und für wen ist dieser Workshop gedacht?

    John Hudson: In meinen Workshops ermutige ich Menschen, ihren eigenen Humor zu finden. Mithilfe der Impro-Technik coache ich die Teilnehmer, diesen Humor mit eigenen Ideen zu präsentieren. Dabei schauen wir uns gemeinsam die Performance an, die Konstruktion von Gags, wie man sie “rüber bringt”, Authentizität, wie man auf Druck und Lampenfieber reagiert und die Arbeit an Charakteren.

    Alle möglichen Leute kommen in meine Workshops:  Comedians, Ex-Bank-Manager, Schauspieler, Trainer, NLP-Programmierer, Clowns, Musiker, Hausfrauen und Menschen, die auf der Suche sind. Es macht immer Spaß. Ich versuche allen zu helfen bei ihrer persönlichen “Reise”.

    Jenny Genzke: Was macht Ihnen mehr Spaß: Auf der Bühne zu stehen und zu spielen oder die Hintergrundarbeit als Regisseur, Autor und Coach?.

    John Hudson: Ich mag wirklich die Mischung von allem: Die kreative Entwicklung, Regie und Performance. Das ergänzt sich ganz prima gegenseitig. 

    Jenny Genzke: Sie haben mit Ihrer Partnerin Sonja Kling zusammen ein Programm "mit Hirn, Charme & Melone". Worum geht es in dem Stück?

    John Hudson: Wir haben sehr witzige, unterhaltsame Geschichten gefunden über Menschen, deren Gehirne “anders” funktionieren als die Gehirne “normaler” Menschen. Wer um Himmels Willen kann sich vorstellen, einen Orgasmus im “Phantom-Fuß” zu haben? Ich meine, Hallo?! Die Realität ist da oft viel bizarrer als die Fiktion! Deswegen haben wir ein Kabarett-Programm aus diesen irren Geschichten übers Gehirn gebaut. Die Show ist schlau und saukomisch.

    Jenny Genzke: Sie kommen ursprünglich aus Neuseeland. Vermissen Sie manchmal Ihre Heimat?

    John Hudson: Ja, ich vermisse Neuseeland, kann mir aber im Moment nicht vorstellen, in absehbarer Zeit wieder zurück zu gehen. Das letzte mal, als ich da war, gab's dieses heftige Erdbeben, das hat mich fast das Leben gekostet. Neuseeland ist schön und gefährlich.

    Jenny Genzke: Warum haben Sie sich ausgerechnet für Köln entschieden?

    John Hudson: Ich bin durch Europa gereist, habe in vielen Ländern auf der Bühne gestanden und brauchte mal Ruhe und ein Zuhause. Ich bin dann in Köln geblieben, weil die Menschen hier geradeaus und offen sind, nicht so hochnäsig wie woanders.

    Jenny Genzke: O.k. Herr Hudson vielen Dank für das nette Gespräch!

    John Hudson: Ich danke auch, Jenny!

     

    Weitere Infos: JohnHudson

    Workshops: JohnHudson Workshops

     

    Redaktion: Jenny Genzke  



    ANZ_Trottoir_TPZ_2015115|1085_TPZ TG: Zirkus - Artistenzentrum Köln ZAK . Zirkuspädagogik . Workshops

    2015-02-19 | Nr. 86 | Weitere Artikel von: Jenny Genzke





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