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  • Themen-Fokus :: Zauberkunst

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    Magisches rund um die Welt

    Portrait eines Weltstars: Juliana Chen

    Sie ist immer die erste: Erste weibliche Landessiegerin in China, in den USA, erste Weltmeisterin...

    Wer Juliana Chen kennen lernen möchte, darf sie nicht nur auf der Bühne erleben. Denn bei einem Spaziergang mit Yorkshire-Terrier Christiana – „meiner Familie“ erzählt sie spannende Geschichten und berichtet lebhaft aus ihrem eigenen Leben. Ganz anders während ihrer Show: Da ist die Chinesin Disziplin pur. Sie weiß um den Effekt ihrer perfekten Manipulationen. Wenn sie Karten regnen lässt, ist ihr Publikum begeistert – verzaubert ist es jedoch durch die einmalige Verbindung östlicher und westlicher Einflüsse.

    Ob Musik, Kostüm oder Inszenierung – in allem kann Juliana Chen aus dem Besten beider Welten schöpfen. Mit zehn Jahren begann sie ihre Ausbildung an der staatlichen chinesischen Kunstschule in Hunan. Sechs Jahre lang konzentrierte sie sich auf das Ballett, dann wechselte sie zur Fußjonglage. „1982 sah ich einen kurzen Fernsehauftritt eines bekannten US-Magiers. Da wusste ich, was ich machen möchte.“ Eine Ausbildung zum Zauberkünstler sah das staatliche System allerdings nicht vor. Also schulte Juliana Chen sich selbst, schaute anderen die Kunststücke ab und wusste schließlich das die Zauberkunst ihre Zukunft bedeutete. „Zu dem Zeitpunkt war ich bereits mehrfach am Knie operiert worden. Die Bühne wollte ich auf keinen Fall aufgeben – und so bot sich eine Möglichkeit dabei zu bleiben.“

    Sie stellte sich kritischen Prüfern, um zu einem chinesischen Zauberwettbewerb zugelassen zu werden. 1987 trat sie zum ersten Mal an – und gewinnt. „Die Chinesen kannten Frauen bisher nur als Assistenten. Deshalb war es für mich ein doppelter Erfolg.“ Sie wir ein Star in China, hat Fernsehauftritte und eine erfolgreiche Show. Doch das genügte ihr nicht: „Ich wollte mehr lernen, andere Schulen ausprobieren.“ Sie beantragte einen Studienaufenthalt in Kanada und reiste 1988 Vancouver. In Kanada und den USA lernte sie westliche Zauberkunst kennen und viel Neues. 1992 trat sie beim größten internationalen US-Wettbewerb der Zauberkünstler an und gewann, auch hier als erste Frau. Nun wurde sie auch im angelsächsischen Raum zu einem Star.

    Nur alle drei Jahre gibt es eine Weltmeisterschaft innerhalb der Zauberei und wenn der Jury kein Kandidat gut genug erscheint, für den Oskar der Zauberkunst, wird die Auszeichnung nicht verliehen. 1997 kürt die Jury erstmals eine Weltmeisterin in Dresden: Juliana Chen bewies auch hier ihre Klasse und wird von Künstlerkollegen in aller Welt frenetisch gefeiert. „Seitdem habe ich eine besondere Verbindung zu Deutschland. Nicht nur weil ich hier Weltmeisterin wurde. Auch, weil ich die Menschen hier als besonders freundlich empfinde und in dieser großartigen Varietélandschaft viele Möglichkeiten habe.“ Eins fällt ihr besonders angenehm auf: „Überall auf der Welt werde ich als Star präsentiert. Im Varieté ist das ganz anders: Hier sind die Künstler ein Team und das Haus ist der Star“.

     

    Zauberkünstler als Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen

    An der Universität Duisburg-Essen läuft z.Z. ein wissenschaftliches Projekt im Bezug auf den Beruf des Zauberkünstlers. Die Universität bat die Fachredaktion Zauberkunst vom Trottoir um Mithilfe bei diesem Forschungsauftrag.

    Berufszauberer und –zauberinnen gesucht!!!

    Es gibt unzählige Bücher über Zauberkunst und Tricktechnik. Informationen über Zauberer, ihr Leben und ihre Arbeit findet man seltener, wissenschaftliche Informationen über Berufszauberkünstler/innen existieren so gut wie keine.

    Aus diesem Grund sollen in einem Forschungsprojekt an der Universität Duisburg – Essen Informationen über Berufszauberkünstler/innen in Deutschland gesammelt werden. Da die Anzahl der in Deutschland lebenden Berufszauberkünstler/innen nicht bekannt ist, bitten wir die Leserinnen und Leser um ihre Hilfe. Die gefundenen Personen sollen zu ihrem Beruf befragt werden.

    Unter Berufszauberkünstlern sind per Definition im folgenden alle Personen zu verstehen, die sich

    1.)    als Berufszauberkünstler oder gleichbedeutend bezeichnen und

    2.)    im Hauptberuf eine Dienstleistung anbieten, wobei diese in der offiziellen Vorführung von Zauberkunststücken besteht.

    Offiziell sei die Tätigkeit dann, wenn Sie dem zuständigen Finanzamt der ausübenden Person gemeldet ist.

    Die Erwerbstätigkeit ist dann hauptberuflich anzusehen, wenn sie von der wirtschaftlichen Bedeutung und dem zeitlichen Umfang her eventuell weitere ausgeübte Erwerbstätigkeiten deutlich übersteigt.

    Alle in Deutschland lebenden Zauberer/innen auf die diese Bedingungen zutreffen bitten wir um Zusendung ihrer Anschrift an die E-Mail Adresse: berufszauberer@web.de

    Durch die Forschungsarbeit bleibt das Schweigegebot über Trickgeheimnisse gewahrt. Alle Informationen bleiben anonym und Forschungsergebnisse werden bei Interesse in dieser Kolumne veröffentlicht werden.

     

    Siegfried & Roy – One Moment in Time

    Über den Zustand von Roy nach seinem Unfall am 03. Oktober 2003 sind seither viele öffentliche Spekulationen verbreitet worden. In der Februarausgabe der Fachzeitschrift Magie des Magischen Zirkels von Deutschland e.V. nahm Siegfried nun erstmals persönlich Stellung zu dem Unglücksvorfall und zu Roys Befinden. Danach stolperte Roy und fiel hin, was seinen tierischen Freund den Tiger Montecour dazu veranlasste beschützend einzugreifen, weil er Roy in Gefahr glaubte. So schleppte der Tiger Roy in den Backstage Bereich, wo es schließlich Betreuern und Sicherheitspersonal gelang Montecour von Roy wegzulocken. Mit seinen Zähnen hatte das Tier an der linken Seite die Hauptschlagader verletzt. Die Wunde wurde noch vor Ort versorgt und der Magier ins Krankenhaus gebracht. Dort wurde dann festgestellt, dass Roy auf der Bühne zu jenem Zeitpunkt einen Schlaganfall erlitten hatte. Das Tier handelte also instinktiv zu Roys Schutz. In über 33 Jahren ist innerhalb der Siegfried & Roy Show auch niemals etwas vorgefallen, sonst hätte man schon längst den Spielbetrieb eingestellt. Am 22. Dezember 2003 wurde Roy von Los Angeles nach Las Vegas geflogen und er verbrachte Weihnachten zu Hause. Schon während seines Krankenhausaufenthaltes waren entsprechende Reha-Maßnahmen erfolgreich, so dass er durch intensives Training inzwischen wieder sprechend kommunizieren kann und die Bewegungen der linken Körperhälfte nach und nach wieder zunimmt. Die beiden großartigen Künstler haben nach der erfolgreichen Therapie Roys aufsehenerregende Pläne. So wollen sie nicht nur ihre Fernseh-Serie „Father of the Pride“ fortsetzen, sondern auch andere Projekte, die bereits in der Planung sind. Wir dürfen also gespannt sein, welche Illusionen das berühmteste Magierduo noch bereit hält.

     

    Schwarzes Theater – seltene Kunst mit verblüffenden Effekten

    In Roncalli´s Apollo Varieté gastiert einer der wenigen Schwarzlicht-Zauberkünstler Omar Pascha. Die von dem Regisseur und Schauspieler Max Auzinger (1839-1928) erfundene Theaterkunst wird von Omar Pascha zauberhaft in Szene gesetzt. Im orientalischen Gewand lässt er, wie im Märchen von 1001 Nacht virtuos zu Boleroklängen Objekte und Personen in Sekundenschnelle erscheinen und verschwinden, bis er zuletzt selbst verschwindet. Der gebürtige Franzose ist seit Jahren auf allen großen Bühnen der Welt zu Hause, u.a. bei der spektakulären Revue „Zauber Zauber“ und zählt zu den letzten Vertretern, welche die Technik des schwarzen Kabinetts beherrschen. Von Kanada bis Südamerika, von Asien über Australien bis Europa – überall, wo Omar Pascha erscheint, löst er Verblüffung und Begeisterung zugleich aus. Eben ein wahrer Meister des „schwarzen Theaters“.

     

    Zauberkunst im Museum

    Am 16.03.2004 wird in Zusammenarbeit mit der Stadt Düsseldorf, dem Apollo Varieté und Calvero´s Salon-Zaubertheater eine Zauberkunstausstellung unter dem Titel „Sim Sala Bim – 100 Jahre Kalanag – Eine kleine Kulturgeschichte der Zauberkunst“ eröffnet. Ausgestellt werden Exponate von deutschen, wie auch internationalen Zauberkünstlern, die teilweise im alten Apollo Varieté aufgetreten sind. Zur Eröffnung soll nicht nur Direktor Dr. Meiszies vom Theatermuseum auf zauberhafte Art und Weise erscheinen, sondern es wird auch einen kurzen Ausschnitt aus Calvero´s Revue der 1000 Wunder gezeigt. Neben einer kurzen historischen Betrachtung von Zauberkunst und Varieté sind weitere Überraschungen am Eröffnungsabend geplant. Die Ausstellung ist vom 17.03. bis einschließlich 25.04. im Theater-Museum, Jägerhofstr. 1, 40479 Düsseldorf, tägl. Di. bis So. von 13 Uhr an zu sehen. Zudem wird es am 02.04.2004 um 19 Uhr eine abendfüllende Sondervorstellung von Calvero geben.

    Redaktion: Hartmut Höltgen-Calvero

    2004-03-15 | Nr. 42 | Weitere Artikel von: Hartmut Höltgen-Calvero





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