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    Nordwest-Portrait: „Berliner Zimmer“ in Oldenburg?!


    Es ist nicht in Berlin, aber ein „Berliner Zimmer“, und ist man drinnen, ist’s wie in Berlin, aber es ist in Oldenburg: in der Roggemannstraße 31. Hier hat die Berliner Schauspielerin Imke Barnstedt einen Ort der gehobenen Kleinkunst geschaffen. Klein aber fein. Nach ihren Rollen in Film und Fernsehen („Liebling Kreuzberg“, „Molle und Korn“, „Unser Lehrer Dr. Specht“, „Hinter Gittern“ u. a.) hat Imke Barnstedt ihren Koffer, den sie in Berlin hatte, nach Oldenburg getragen. Und ihr Berliner Koffer ist das „Berliner Zimmer“, gedacht als eine Hommage an diese Stadt. Kleinkunst, Lesungen und Gespräche in der Tradition der Berliner Salons haben hier ein sinnvolles Zuhause gefunden. Mit zwei Programmen steht die Kabarett- und Chanson-Sängerin auf der klitzekleinen Bühne in ihrem „Berliner Zimmer“. „Besser gut gehängt als schlecht verheiratet“ heißt das eine Programm, mit Texten und Liedern von Tucholsky bis Hollaender, von Claire Waldoff bis Grasshoff. Martin Meyer begleitet sie einfühlsam und virtuos am Piano. Der Dankesapplaus ist berechtigt; denn Imke Barnstedt beherrscht ihr Handwerk. Ihr Talent nicht nur als gestandene Schauspielerin, sondern auch als Kabarettistin, Sängerin und plaudernde Interpretin, beeindruckt die Gäste. Nichts ist aufgesetzt, sie erzählt, plaudernd und singend, auf die Gäste eingehend, ehrlich und aus dem Herzen kommend – die Zeit verrinnt zu schnell. Großartig!

    Das andere Programm ist eine würdigende Erinnerung an einen „anderen“ Otto Fürst von Bismarck-Schönhausen, nämlich den Poeten und Schriftsteller. „Küsse lassen sich nicht schreiben“ heißt der literarische Abend, vorgetragen werden die unvergänglichen Liebesbriefe Bismarcks an seine Schwester Malwine und seine Braut und Gattin. Eine andere, spannend erzählende Imke Barnstedt liest vor, so lebendig, so echt, so selbstverständlich. „Er war ein gewaltiger Mann“, sagte Fontane von Bismarck. Imke Barnstedts Vortrag bestätigt diese Feststellung.

    Die Reihe wird weitergeführt. Wir sind gespannt auf die Zukunft des „Berliner Zimmers“ und wünschen Imke Barnstedt eine glückliche und erfolgreiche Fortsetzung ihrer Literaturidee in Oldenburg.

    Redaktion: Klaus Groh

    2004-12-15 | Nr. 45 | Weitere Artikel von: Klaus Groh





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