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    Paderborner Kabarettist Stani gestorben


    artbild_250_SchutzenfruhstuEin Urgestein der Paderborner Kulturszene, Michael "Stani" Greifenberg ist am Freitag, 13. Juli, mit 65 Jahren an plötzlichem Herzversagen gestorben.

    Geboren wurde Michael Greifenberg 1953 in Münster-Gremmendorf. Nach einem Irrläufer in das Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Uni Paderborn („es war nicht lustig“) zog es den Vater zweier erwachse- ner Töchter wieder zurück in das Leben. Ein schicksalhaft wohl geplanter Weg vom Studenten über den Szene-Kneipier zum Kabarettisten.




    Unvergessen sein Schütze Greitemeier, (Bild oben) dem es gelingt beim Schützen-frühstückdie die Welt zu erklären oder sein Festredner Dr. Anton artbild__190_KoenigsbergKönigsberg, (Bild links) der wortgewaltig die „tautologale Sprachllibidismatik“ vertrat. Und natürlich das Theater im Esszimmer (TiEz), die Kleinkunstbühne in Scharmede, die er mit seiner damaligen Partnerin und Agentin Claudia Tietz (bookingandmore) gründete und führte.

    Mit dem Erfolg kamen auch die Preise.1999 erhielt dem 1. Preis im Wettbewerb "Tegtmeiers Erben" und 2007 gemeinsam mit seinem Partner Michael Tumbrinck den Ensemblepreis Reinheimer Satirelöwe für das Programm "Arbeit hat frei". Und im Jahr 2010 ehrte ihn Paderborn mit der Kulturnadel für seine Verdienste um die Kulturszene.

    Stani stand rund 40 Jahre auf der Bühne des Lebens. Für ihn eine Einheit, aus dem er seine Inspirationen zog und trocken, provokant und laut zurück spiegelte – kein Lacher-optimierter Kabarettist – manchmal zu spröde und mit vielen langen Pausen - nicht zum Twittern artbild__190_Stani_tot_Netzsondern zum Nachdenken.

    Sein letztes Programm hatte im Juni Premiere und trug den Titel: „Ich bin dann mal tot“. Typisch trocken Stani und vielleicht mit einer kleinen Vorahnung versehen - nach seiner vor vier Jahren so gerade mal glücklich überstandenen "Aortendissektion". Der Tod gehört zum Leben, und so brachte er "Gute Nachrichten aus dem Jenseits" auf die Bühne. Auf seiner Trauerfeier wurde der Epilog aus seinem letzten Programm als Tondokument abgespielt - sein letzter Auftritt, eine Rede an seinen eigenen Abschied. Kein bisschen makaber, eben typisch Stani, er hätte es nicht anders gewollt. He left the world with a bang not a whimper.


    Redaktion:
    Hannes Moser


    2018-07-23 | Nr. 99 |





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