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    Varieté im Westen: „Klassisch Klasse“

    Unter diesem Motto startete das Novemberprogramms des GOP Varietés in Essen und  erfüllte erstklassig die Erwartungen. Als Meister des virtuosen Spiels entpuppte sich Conférencier Armin Fischer, der alle Register seines musikalischen Könnens am Flügel zog. Alexander Rizaev gab sich bewusst körperbetont. Seine kraftvolle und geschmeidige Handstandäquilibristik bestach durch die Biegsamkeit seines Körpers mit dem er erstaunliche Bilder schuf. Als „Berliner Schnauze“ machte Zauberkünstler Hieronimus von sich Reden. Mit preußischer Disziplin schüttelte er „zack zack“ so manches klassische Kunststück aus dem Ärmel. Ruck zuck umgezogen war auch das Duo Monastyrskaya in ihrer Quick-Change-Darbietung. Kleiderfarben und -formen wechselten in augenblicklicher Geschwindigkeit so schnell, dass mache Damen und Herren geradezu neidisch werden konnten ganz nach dem Motto „Liebling brauchst du noch lange zum Umziehen ?“. Marie Martinique & Serjoschka waren schon ein komisches Pärchen. Da wurde hemmungslos geturnt, geschossen und akrobatisch getanzt, sowohl hoch oben am Trapez, wie auch ganz bodenständig, einfach zum schmunzeln. Anton, ein junger Russe begeisterte mit seiner Hula Hoop Darbietung, die in ihrer mitreißenden Dynamik und modernen Aufmachung eine gelungene Präsentation darstellte. Atlantis (Valeriy Katyushin, Sergiv Sevastyanov, Olksiy Artemchyk, Sergiy Artemchyk) vier Herren aus Kiew bestachen durch ihre faszinierende Akrobatikdarbietung mit Figuren höchsten Schwierigkeitsgrades. Für diese einmalige Show gab es dann auch einen klasse Applaus vom Publikum zum Finale.

    Ein ganzes Orchester zauberte Roncalli´s Apollo Varieté, Düsseldorf diesmal auf die Bühne. Ondrej Havelka and his Melody Makers aus Prag widmeten sich der Swing Musik der frühen dreißiger Jahre und brachten mit ihren originalgetreuen Sound von Fred Astaire Melodien über Boogie-Woogie bis hin zu Glenn Miller das Publikum ins Schwärmen. Gentlemanjongleur Jeton ließ sich live vom 17-köpfigen Orchester begleiten und brillierte elegant und souverän mit Gegenständen, wie Spazierstock, Zigarre, Billardqueues die dem vornehmen Herrn wohlgefällig sind. Märchen mit den Händen erzählte Schattenspieler Danilsen und entführte in die Cartoons des schönen Scheins. Igor Vassiliev  hatte die Lacher als moderner Eulenspiegel, Pantomime, Tänzer, Akrobat und pfiffiger Clown auf seiner Seite mit seinen herrlichen Slapstickeinlagen. Schmiegsam und biegsam, wie eine Katze auf Samtpfoten hoch am Trapez kombinierte Aurelia Cats Sinnliches mit Kontorsion zu einer anspruchsvollen Darbietung. Bei Olga & Dimitri war es alles eine Frage der Balance. Leidenschaftlich und elegant zugleich präsentierten sie ihre Hand-auf-Hand-Akrobatik in perfekter Mischung aus Tanz und artistischem Können. Mit großen orchestralen Finale verabschiedeten sich im Finale noch einmal alle Künstler von den begeisterten Zuschauern.

    „Licht aus, Spot an“ – hieß es im Varieté et cetera in Bochum. Matthias Rauch geleitete zauberhaft zaubernd als Conférencier des Abends von Artist zu Artist. Ellena Fiesta schuf als Kontorsionistin Körperfiguren unterschiedlichster Art, so dass man meinte sie hätte gar keine Knochen. Steve Eleky jonglierte was das Zeug hielt, ob komisch oder seriös zur Freude der Zuschauer. Was man mit einem Fahrrad so alles treiben kann, bewiesen Dave Blundell & Sabrina. Kapriolen ob einrädrig, auf dem Lenker oder Sattel, sitzend, stehend, im Handstand, wie auch immer wurden mit Schwung und Dynamik dargeboten. Matthias Günther zog es an seinem Vertikaltuch unter die Zeltkuppel. Diverse Hänge, Faller und Körperfiguren boten eine gelungene artistische Mischung vom Feinsten. Das Spiel mit den Diabolos war angesagt bei Tom Future, der seine sich drehenden Freunde zu flinken Höchstleistungen trieb. Silvio Sotirov bestach mit einer perfekten Handstandakrobatik-Darbietung gepaart von Kraft und Ästhetik. Zum guten Schluß „zauberte“ Matthias Rauch noch einmal alle Artisten zum Finale auf die Bühne.

    „Laubbuben-Geschichten“ gab es im GOP Varieté Hannover von den beiden Moderatoren der lonley husBand zuhören, die kein Blatt vor den Mund nahmen aber ohne dies gewieft und gewitzt die artistischen Kollegen ankündigten. Als Diva des Hula Hoop ließ Caroline Hammer mit Schwung und Esprit die Reifen tanzen in ihrer modernen Choreographie. Breakdance mit einer Prise Humor wurde in weltmeisterlicher Disziplin von zwei jungen Tänzern Burhan & Osama auf die Bretter der Welt dargeboten. Beeindruckende Windungen und vielfältige Stürze verbunden mit Körperbeherrschung und Anmut bezeugte Andrea Beck am Vertikaltuch. Ob Mensch oder Maschine stellte sich die Frage bei den Les Frères Taquins, die eine liebenswürdige Geschichte in klare und harmonische Körpersprache als Comedy-Pantomime verpackten. Anmutig, grazil und mit ungeheurer Körperbeherrschung faszinierte das  Kontorsions - Duo Lotos (Nargiza Karimova & Oxana Moskalenko) mit seinem circensischen Können. Für alle Artisten gab es im Finale noch einmal den wohlverdienten Applaus des Publikums.

    „Träume wahr werden lassen“, das ist die große Vision für den Maler und Theaterdirektor Karl-Roland Ziellenbach. Und einer seiner größten Träume feierte Geburtstag. Der Varieté-Palast Speyer ist seit 5 Jahren ein prägendes Element im Kulturbereich der Stadt Speyer. Im Anschluss an die Festredner folgte die neue Varieté-Revue „Das Dschungelparadies“, das erst vor wenigen Wochen eine erfolgreiche Premiere feierte. Mit zusätzlichen Höhepunkten gespickt, sorgte das Programm auf der Bühne für Unterhaltung der Extraklasse bei den zum größten Teil geladenen Gästen.

    Das Ballett Rendezvous glänzte mit sensationellen Choreographien, das Schleuderbrett-Duo Cool Mortales überzeugte mit waghalsiger Akrobatik. Im roten Scheinwerferlicht am Vertikalseil hängend verzauberte Petra Lange das Publikum. Bernd Busch, der etwas chaotische Flugkapitän der „Dschungel-Revue“, sorgte mit Comedy vom Feinsten für Lachmuskelkater und die aus Dänemark stammende Zirkusprinzessin Isabella Enoch präsentierte akrobatische Leckerbissen am Trapez über den Köpfen der Zuschauer. Sängerin Anna Krämer aus Mannheim durfte natürlich an diesem Abend nicht fehlen. In vielen Revuen brachte sie mit ihrer Stimme den Saal zum vibrieren.

    Einer der Highlights des Abends war der Auftritt von Eric Prinzinger. Die bis dahin gute Stimmung wurde zusätzlich mit „Pretty Woman“, „Sex Bomb“ und „Fever“ angeheizt.

    Nach diesem Feuerwerk der Künste gab es zum Finale langanhaltenden Applaus für alle Mitwirkenden.

    Zu „Zwirn, Charme & Melone“ lud das GOP Varieté, Bad Oeynhausen ein. Schorsch Bross hatte die Conférence übernommen und geleitete mit überdimensionierten Einrädern, poetischen Seifenblasen und skurrilen Klängen von einem artistischen Könner zum nächsten. Valeriy Borisenko & Ruslan Zuck brillierten mit formvollendeter Partnerakrobatik und eleganten Übergängen von Kopf- und Handständen. Eddie Windsor versuchte sein „Temperamentbündel“, die Bassetthündin Lola, welche die Ruhe weg hatte über die Bühne zu scheuchen und hatte den Humor „very britisch“ auf seiner Seite. Vollkommene Eleganz mit leidenschaftlicher Hingabe gab es hoch oben am Vertikalseil bei Alla Bogino zu sehen. Sue Ellen Roccuzzo verschmelzte Handstand mit Equilibristik und italienischem Temperament zu einer außergewöhnlichen Kontorsions-Darbietung. Ein Meister der Comedy und des Slapsticks stellte Georg Leiste dar, der nicht nur ein „Pavarotti für Arme“ abgab, sondern umwerfend komisch Situationen herbeiführte. Pat Bradford & Kate boten elegant und charmant eine Mixtur von Stepptanz und Handstandartistik von höchstem Schwierigkeitsgrad. Die Trigolos (drei Herren) bewiesen, dass sich aktionsgeladene Akrobatik und Wirbelsäulen-Therapie mit Gymnastikbällen nicht ausschließen müssen und zu einer herrlichen Akrobatik- Nummer führen. Zum Ende der Vorstellung hieß es dann Abschied nehmen im großen Finale.

    Redaktion: Hartmut Höltgen-Calvero

    2003-12-15 | Nr. 41 | Weitere Artikel von: Hartmut Höltgen-Calvero





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