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    Zwischen Pfanntasie und Kinderw@hn

    Pfanntastisch! Das versprach St. Ingbert in diesem Jahr auf dem Programmheft zur 17. Woche der Kleinkunst. Und der Wettbewerb um die begehrte Pfanne geriet auch im September 2001 zu einem abwechslungsreichen Menu, das dem Pfannengericht, oder nennen wir es der Einfachheit halber Jury, die Entscheidung nicht leicht machte. Insgesamt hatte es 142 Bewerbungen gegeben, übrigens ein neuer Rekord, zwölf Teilnehmer waren für den Wettbewerb ausgewählt worden. Die beiden Hauptpreisträger sind der Klavierentertainer Armin Fischer und das Chanson-Trio Malediva und Florian Ludewig. Der Publikumspreis ging an den Poeten und Wortakrobaten Friedhelm Kändler.

     Frl. Wommy WonderDas Publikum bewies dabei wieder einmal Treffsicherheit, denn Kändlers „Märchenstunde„ mit ihren skurrilen Sprachschöpfungen verblüffte und seine bizarren Geschichten fesselten. Dabei floss der Schwall der Worte ohne Unterlass und der Zuhörer geriet ins Taumeln, weil er nicht mehr alles aufnehmen konnte, was auf ihn einprasselte. Malediva & Florian Ludewig erhielten die Kupferpfanne für ihre Performance „Schaulaufen„, die ohrwurmtauglich Sperriges und Eigensinniges präsentierte. Armin Fischer wurde für seinen pianistischen Ritt durch die Musikgeschichte ausgezeichnet. Sein Programm „Promenade„ erklärte endgültig und für alle einsichtig, was Beethoven dem Kino und Gershwin seiner Reinigungskraft verdankt. Virtuos gespielt und brillant parodiert. Den will ich gerne wiedersehen!

    Detlev Schoenauer hat ein neues Programm (siehe Kritik), spielt aber auch weiterhin seine erfolgreichen „Highlights„. Ewald Blum alias Megastar Elfriede Grimmelwiedisch hat ebenfalls ein neues Repertoire „Der Fluch des Ruhms„. Er oder besser sie folgt damit dem Ruf Hollywoods und nimmt den Zuschauer mit in ihren Lebensfilm an Originalschauplätzen. Die Grimmelwiedisch tanzt, zaubert und singt und das Publikum johlt. Das ist kein Abend für Zartbesaitete sondern eher für die Freunde des derben Humors. Regie führte wie auch im letzten Programm Charlie Bick. Termine gibt es unter www.elfriedegrimmelwiedisch.de

    Mehr für die Freunde hintergründigen Kabaretts ist das neue Programm von Sebastian Müller-Bech: „Der Klügere tritt nach„. Denn in seinen 100 Jahren fand das deutsche Kabarett meistens „über den Kampf zum Spiel„. Müller-Bech setzt in seinem zweiten Solo-Programm diese Tradition fort. Ob Goethe nur noch als Event wirkt, und ob die Kirche nur überlebt, wenn sie endlich an die Börse geht wird zwar nicht geklärt, aber bissig verspielt

    verklärt. So macht Müller-Bech aus jeder Lösung ein Problem. Nur gut, daß seine Probleme nicht unsere sind - oder doch? Zwar sind seine Abende niemals ausverkauft – aber immer ein Erlebnis und ein Beleg dafür, dass das intellektuelle Kabarett sich noch nicht aufgeben muss und auch nicht durch Comedy ersetzt werden kann. Allerdings: wer die Säle nicht füllt hat es schwer in den wenigen attraktiven Spielstätten, Termine zu bekommen. Premiere ist am 26.1.2002 im Ostviertel, weitere Termine im Ostviertel: 1. und 2. Februar. Mein Geheimtipp!

    Und damit zur Abteilung Besinnliches. Jürgen Wönne hat seine Bühnenbearbeitung zu Heinrich Bölls „Nicht nur zur Weihnachtszeit„ wieder ausgepackt. Die Kinder und Jugend-Theatergruppe des Saarbrücker Resonanztheaters spielt das epische 35-Minuten Stück angereichert mit kabarettistischen Einlagen im Dezember an verschiedenen Orten (Infos unter 0681-583816). - Auch das Jugendtheater Überzwerg hat ein neues Stück: George Isherwoods Bühnenfassung von Lewis Carrolls Kinderbuchklassiker "Alice im Wunderland". Herrlich verrückt hat Bob Ziegenbalg dieses Stück inszeniert. Augen, Ohren und Zwerch des Publikums sind im Dauereinsatz bei diesem Feuerwerk an Ideen. Gegenstände schweben durch den Raum, Stimmen und Geräusche tönen aus dem Off, der Raum ist in Schwarzlicht getaucht und lässt die grellbunten Kostüme leuchten. Die Musik hat der Saarländische Jazzer Christoph Mudrich eigens für die Überzwerg-Poduktion komponiert. Prädikat: absolut sehenswert für Groß und Klein. Termine und Karten unter (0681) 854021.

    Redaktion: Christian Bauer

    AdNr:1082   

    2001-12-15 | Nr. 33 | Weitere Artikel von: Christian Bauer





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