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    ars artistica

    Zum 23. Mal fand Anfang des Jahres des Circusfestival in Monte Carlo statt. Mit Tierdressuren vertreten waren Wendell Huber der seine Elefanten in zwei Variationen vorführte und René Strickler mit einer Puma Dressur und seiner berühmten Tigerdressur, sowie die Dhsigitenreiterei der Alievs aus Russland. Unvorstellbare Leistungen gab es beim ukrainischen Equilibristen Anatoli Zalievsky zu sehen, der für seine Vorführung den Goldenen Clown erhielt. Hervorragend auch der chinesische Schlappseilartist Dalian mit ausgefallenen Kunststücken, z.B. dem Handstand auf dem Einrad. Ihm wurde der Silberne Clown verliehen. Eine perfekte Flugtrapezdarbietung zeigte die Truppe des Circus Pjöngjang, eine Mischung aus Haltestuhl und fliegendem Trapez auf verschiedenen Ebenen. Sie bekamen den Silbernen Clown. Die Truppe La Banquine vom Cirque du Soleil bestach durch vielfältige leistungsstarke Tricks und eine ausgefallene Choreographie. Dafür wurde ihnen der Goldene Clown überreicht. Perfekt und tickreich führte die Truppe Xining aus China das Dreifache Doppeltrapez vor und wurde mit dem Silbernen Clown bedacht. Clown David Larible entzückte das Publikum mit altbekannten Reprisen, wie dem Tellerwerfen, dem Musikentree oder dem Opernabend. Mit Charme und Spielfreude begeisterte er die Zuschauer und wurde hierfür mit dem Goldenen Clown belohnt. Neben den Preisträgern traten noch viele weitere Artisten aus vierzehn Ländern um die begehrten Trophäen an und stellten sich mit ihren Leistungen für die nächste Circussaison vor.

    Exquisite artistische Leistungen konnten die Zuschauer beim Gastspiel des Chinesischen Staatscircus in Essen bestaunen. Mit dem Fest der roten Laternen eröffnete die Truppe den Reigen der Körperakrobatik und Artistik. Balanceakt, Teller- und Wasserschalenjonglagen am Seil bildeten den Auftakt. Sun Jiayin präsentierte mit Anmut und Grazie eine Komposition aus Equilibristik und Antipodenjonglage. Höhepunkt war ihre Teppichjonglage mit Armen und Beinen an der Mundstange. Magische Kreise mit ihren Rhönrädern vollzog die nächste Akrobatentruppe. Kontorsion verbanden sie mit der klassischen Kunst der Rhönradartistik. Einen Pas de Deux des Unmöglichen vollführten Wei Baohua und Wu Zhengdan. In ihrer prachtvollen Interpretation  verbanden sie equilibristische und kontorsionistische Kraftelemente mit Eleganz und Schönheit. Mit ihrer Strapatenkunst in einem Traum aus Seide ließen Zhang Dachao, Jia Juan und Jin Xin bildschöne Luftfiguren unter der Circuskuppel entstehen. Engelsgleich schwebten sie an ihren Seidentuchstrapaten über den Köpfen des Publikums und zeigten vielfältige Luftballetelemente. Perfekt aufeinander abgestimmte Bewegungen und milimetergenaues Timing waren das Markenzeichen der Reifenspringer, die wie Blitze durch die sich drehenden Reifen sprangen. Die fliegenden Frauen von Guadong ließen in ihrer Schleuderbrettnummer einzigartige Türme entstehen, bis zu fünf Personen hoch. Erstmalig präsentierte der Chinesische Staatscircus  eine Trampolindarbietung, in der die Artisten wie Kometen durch die Luft wirbelten. Der Sprung in die Wolken verband klassisches Trampolinspringen mit Trapezakrobatik von höchstem Schwierigkeitsgrad. “Der kleine Buddha“ Tang Binbin kombinierte Handstandequilibristik mit Röhrenkontorsionistik. Seine unglaubliche Gelenkigkeit demonstrierte er anhand einer Röhre, durch die er auf verschiedene Art und Weise hindurchkroch. Eine exquisite Hebeakrobatik mit Reisschalenbalance konnte man bei Xu Feng und Zheng Dachao  u.a. bewundern in ihrer Pagodennummer, die durch Geschicklichkeit bestach. Wie ein Dirigent treppauf und treppab steuerte Ren Ei seine Jonglierbälle, einer Ping Pong Partitur gleich. In seiner Ausnahmejonglage ließ er die zwölf Bälle schneller tanzen als das menschliche Auge sehen konnte. Sieben Gleichgewichtskünstlerinnen bauten eine menschliche Pyramide und trotzten damit jeglicher Schwerkraft. Schwieriger konnte man wohl kaum eine Balancedarbietung gestalten. Mit einem farbenprächtigen Finale verabschiedeten sich alle Akteure von einem begeisterten Publikum.

    Redaktion: Hartmut Höltgen-Calvero 

     

     

    1999-06-15 | Nr. 23 | Weitere Artikel von: Hartmut Höltgen-Calvero





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