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    „Jubilee“

    Heißt das Programm zum fünfzehnjährigen Bestehen des Apollo Varietés in Düsseldorf. Conférencier Olli Materlik spricht frei von der Leber weg und mit schelmischem Grinsen plaudert sich der Rheinländer mit sonnigem Gemüt in die Herzen der Zuschauer und macht dabei einen ausgiebigen Zwischenstopp in der Humorzentrale des Gehirns. Ruhig und elegant lässt der Ausnahmekünstler ok_apollo_variete__oeg_izosOleg Izossimov (Bild links), Gewinner des „Silbernen Clowns“ in Monte Carlo, in seiner unerreichten Darbietung Elemente des Bolschoi-Balletts mit anspruchsvoller Gleichgewichtskunst verschmelzen. Er balanciert seinen Körper nur auf eine handtellergroße Fläche gestützt und bezaubert das Publikum mit beeindruckenden Körperfigurationen. Die Russin Yulia Rasshikina  präsentiert  mit ihrer Hula-Hoop-Darbietung ein rasantes Spiel mit unzähligen Reifen. Mit grazilen Bewegungen und schnellem Hüftschwung verleiht sie ihrer Nummer Leichtigkeit und Charme und verbindet so perfekte Technik und Körperbeherrschung, was Sie zur „Königin der Ringe“ macht. Das Duo Artemiev (Elena und Dmitry) fühlt sich in der Luft am wohlsten und brilliert hoch oben am Trapez. Im schwerelosen Raum verkörpern sie die Leichtigkeit des Seins und begeistern in ihrem akrobatischen Luftballett mit unglaublichen Schwüngen und Drehungen, mal anmutig, mal poetisch und  dann wieder spektakulär. Kraft und Grazie in einem außergewöhnlichen Wechselspiel machen die vier Pellegrini Brüder aus Italien zu wirklich überwältigenden Athleten. Die Gewinner des „Goldenen Clowns“ von Monte Carlo verstehen es mit erstaunlicher Leichtigkeit in der Luft zu balancieren. So entstehen unglaublich schöne Körperfiguren aus einer einmaligen und atemberaubenden Hand-auf-Hand-Akrobatik. KGB, steht für „Kunst der Gestik und Bewegung“. Die beiden Powerclowns Edouard und Sergey tun alles dafür, das Bild des Clowns neu zu definieren. Mit einer Komposition aus klassischer Pantomime, trickreicher Akrobatik und moderner Clownerie erfreuen sie auf eine ungewöhnliche und einzigartige Weise. Atemberaubend schnell und unheimlich unterhaltsam hat der Argentinier ok_apollo_variete_paul_poncPaul Ponce (Bild links) Neine neue Ära des Jonglierens eingeläutet. Rasant bewegt er Hüte, Keulen oder Bälle jeder Größe und bezaubert, neben technischer Perfektion, mit sprühender Freude an der Jonglage. Mit unglaublichem Tempo und unbändiger Dynamik zelebriert er seine Show. Die Mutter von Selyna Bogino, Consuelo Reyes, stand schon 1997 im Apollo auf der Bühne. Im Jubiläumsprogramm zeigt Selyna in ihrer Antipodenjonglage  temperamentvoll und ein wenig frech, welch großes Talent sie geerbt hat. Mit wundervoller Leichtigkeit balanciert und bändigt die junge Italienerin Tücher, Reifen oder fünf Basketbälle mit den Füßen. Zum Finale heißt es dann nochmals jubeln für fünfzehn Jahre Varieté in R(h)einkultur.

     

    Ein weiteres Jubiläum feiert das Varieté et-cetera in Bochum mit seinem Programm „Das Beste zum Feste“. Zwanzig Jahre unterhält das ehemalige reisende Varietétheater nun schon die Menschen mitten im Herzen des Ruhrgebiets.

    solair_luftartistik_1_8Mit seiner komisch-charmanten Art scheint Conférencier Maître Willi (Reiner Scharlowski) einem Slapstick-Film der 30er Jahre entsprungen zu sein und begeistert die Zuschauer mit musikalischem Gespür, verbaler Schlagfertigkeit und einer großen Portion Situationskomik. Chantall steht ihm diesbezüglich um nichts nach und so läßt sie ganz Berliner Schnauze auch schon mal die Peitsche knallen. Die beiden Absolventen der Artistenschule in Kiew Oksana und Vadim haben sich als Kinder kennen und später lieben gelernt. In ihrer Show spiegeln sie genau dies mit einer Tanz-Akrobatik-Choreografie geprägt von Quick-Change-Elementen die Geschichte zweier sich umwerbender Menschen wieder. Sie sind Meister ihres Fachs und bringen den Zuschauer mit einem magischen Modecocktail verschiedener Designeroutfits, sowie der Kunst sich blitzschnell komplett umzuziehen ins Staunen. Das Duo Valeriy (Valeriy und Evgeniy) gehört zu den Senkrechtstartern unter den Luftakrobaten in Europa. Die beiden aus Kiew stammenden Artisten besuchten die dortige Circusschule und überzeugen durch eine perfekte Körperbeherrschung. An den Strapaten schwebt das Duo über den Köpfen der Zuschauer und beeindruckt durch einen schwerelos anmutenden Tanz mit akrobatischen Luftbildern. Die Kanadierin Santé Fortunato mit portugiesisch-französischen Wurzeln begann bereits im Alter von 12 Jahren eine professionelle Tanzkarriere in Vancouver. 2011 folgte dann ein Diplom der Nationalen Zirkusschule Montreal in Hula-Hoop, Luftring und Kontorsion. Verbunden mit Tanzelementen prägt sie so ihre Darbietung am Boden wie in der Luft. Der taiwanische Diabolo-Artist ok_variete_et_cetera_williaWilliam Wie Liang Lin (Bild Links) hat bereits mit seinen jungen Jahren an etlichen internationalen Wettkämpfen teilgenommen und gilt als einer der besten Diabolo-Artisten der Welt. Beim renommierten “Festival Mondial du Cirque de Demain” gewann er 2008 mit seiner faszinierenden Darbietung sogar die Goldmedaille. ok_variete_et_cetera_white_Bis zu drei Diabolos läßt er dabei schwungvoll und dynamisch in der Luft kreisen. Vier Männer, acht Hände und eine enorme Körperspannung, das sind White Gothik (Bild rechts). Die jungen, ukrainischen Künstler zeigen Hand-Balance-Akrobatik, die sich durch große Ausdauer, einen außerordentlichen Kraftaufwand und pure Ästhetik auszeichnet. Ihrer Balancen sind von höchstem Schwierigkeitsgrad und lassen immer wieder neue Körperstatuen entstehen. 2011 wurde ihr Können bei dem Internationalen Zirkusfestival in Izhevsk mit Bronze ausgezeichnet. Zum Finale zeigt es sich dann noch einmal, was das Beste zum Feste zu bieten hat.

    Redaktion: Hartmut Höltgen-Calvero

    1076|412  TG: SOL AIR | SOL' AIR | SOLAIR  .  Petra Tobies . Trapezperformance . Vertikalseil . Luftakrobatik [mehr Infos] 

    2012-10-30 | Nr. 77 | Weitere Artikel von: Hartmut Höltgen-Calvero





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