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    Berlin – Kulturmetropole mit neuem Hauptstadtclub und Theater

    GOYA – der neue große Club in Berlin eröffnete im Dezember mit einem großen Event. Das Konzept ist, in dieser vielfältigen Stadt einen Hauptstadtclub mit internationaler Ausstrahlung zu etablieren. Trinken, Tanzen und Essen in einem eindrucksvollen Raum, gebaut von dem renommierten Architekten Hans Kollhoff. Ein Tanzsaal, zwei Balkonebenen, drei Lounges, drei Cocktail-Bars, Bühne, Restaurant und ein Café. Club: Donnerstag, Freitag und Samstag. Veranstaltungen: Sonntag bis Mittwoch. Die Vermählung von Cocktail und Tanz wurde im ehemaligen Metropol am Nollendorfplatz verwirklicht. In einem historischen Berliner Theater ein perfekter Standort. – Unterdessen entsteht am Potsdamer Platz ein spektakuläres Show-Projekt. Hans-Peter Wodarz, Großmeister der Erlebnis-Gastronomie und Produzent von Pomp, Duck and Circumstance, rief gemeinsam mit der Spielbank Berlin ein einzigartiges „Sinnes-Theater“ ins Leben. Dafür wird derzeit eine über 1.000 qm große Fläche in der Spielbank am Marlene-Dietrich-Platz in Berlin-Mitte komplett neu gestaltet. Die Premiere der Show ist für Mai 2006 geplant.

    Regisseur, Co-Produzent und Artistic Director der Show „Belle et Fou“ ist Arthur Castro, der mit einem Ensemble von 30 Tänzerinnen und Tänzern, Artisten und Musikern ein sinnlich-amüsantes Spektakel, eine „révolution d’amour“, auf die Bühne bringt. „Wir arbeiten Genre übergreifend, kreieren für jedes Bild eine eigene Stimmung mit individueller Dramaturgie, Choreografie, Musik und speziellem Licht- und Tondesign“, so Castro. In zwölf Bildern oder „tableaux vivants“ werden künstlerisch anspruchsvolle Geschichten rund um die Sinnlichkeit erzählt. „Es knistert auf höchstem Niveau“, verspricht Arthur Castro.

    Wir trafen Castro in Berlin zum Gespräch über seine beiden Projekte, die Künstlerauswahl und die Voraussetzungen für eine Zusammenarbeit.

    Trottoir: Arthur, du bist ja gerade sehr stark engagiert?

    Arthur Castro: Ja, richtig, ich arbeite zurzeit an zwei Projekten: An einer neuen, sexy Show namens Belle et Fou am Marlene-Dietrich-Platz Nummer 1 in Berlin und an einem neuen Club namens GOYA.

    T.: Was setzt du bei den teilnehmenden Künstlern voraus?

    AC.: Handwerk. Sie müssen ihr Handwerk beherrschen. Das ist das Wichtigste. Es ist gar nicht wichtig, dass es akademisch gelernt ist, es gibt auch wunderbare Autodidakten. Darüber hinaus sollten die Darsteller wissen, warum sie spielen wollen. Der Wille zu gestalten ist da ganz wichtig. Eine Offenheit des Geistes und Flexibilität sind nötig, um mit anderen zusammen etwas gestalten zu können. Die Darsteller brauchen Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Vertrauen in den Moment, in die Intuition und Vertrauen in die Umgebung. In den Regisseur natürlich, aber auch in die anderen Kollegen, denn jeder ist aufgrund seiner Kompetenz im Team. Sie brauchen den Willen weiter zu lernen.

    T.: Wo siehst du deine Aufgabe als Regisseur?

    AC.: Eine vertrauensvolle, disziplinierte Atmosphäre zu schaffen und dann natürlich zu inszenieren.

    T.: Und wie würdest du deinen Inszenierungs- Stil beschreiben?

    AC.: Stilistisch ist das schwer festzumachen. Ich kann benennen, was mich persönlich fasziniert: Es ist Vielseitigkeit. Ob Schauspiel, Ballett oder Film – das sind alles wichtige Quellen der Inspiration. Außerdem Musik und natürlich die Impulse aus der bildenden Kunst. Ich habe einen großen Wissensdurst und ich empfinde es als große Bereicherung, Genre übergreifend zu arbeiten. Ich kann nur dazulernen. Für alles, was man macht, muss man einen neuen Stil erfinden.

    T.: Was ist dir bei deinen kommerziellen Projekten wichtig?

    AC.: Ich möchte etwas Individuelles kreieren, worin sich der Auftraggeber, die Agentur, die Firma wiederfindet.

    T.: Neben deinen derzeitigen Auftragsarbeiten können Künstler dich auch individuell anfragen, um z. B. Stand-up oder Artistik zu inszenieren?

    AC.: Ja, richtig, das mache ich. – Wenn es interessant ist und ich das Gefühl habe, etwas Intelligentes beisteuern zu können.

    T.: Vielen Dank für das Interview und noch viel Erfolg.

    AC.: Ich habe zu danken.
    2005-12-15 | Nr. 49 |





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