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    Chaos Royal

    bietet das GOP Varieté Essen zur heißen Sommerzeit. So heiß wie es draußen zugeht wirbeln auch die Künstler über Bühne. Der geborene Comedian Don Clarke. Er ist Brite und wohnt bereits seit dreißig Jahren in Deutschland. Als Mann mit dem drolligen Dialekt ist er brüllkomisch und zeigt sein komplettes charmant-zotiges Feuerwerk aus interkulturellen Wortspielen, absurden Situationen, witzigen Verstrickungen, selbstironischen Anekdoten und ungeahnt naheliegenden Missverständnissen. Johnny Filion, ein Clown im grauen Anzug, der ganz ohne Worte auskommt, aber jede Menge aberwitzigen Wirbel macht. Man kann ihn als liebenswerten durchgeknallten Maniker bezeichnen, dem es gelingt, die Zuschauer mit perfekt getimter Komik und heillos konfusem Benehmen zum Lachen zu bringen. Zwei Brüder im Geiste, das sind die Mustache Brothers, (Bild)artbild_610_Royal_Mustachedie vor allem die Liebe zu Schnurrbärten und der großen Bühne teilen. Wenn Bruno Fratani und Nelson Cavalcante aus Brasilien ins Scheinwerferlicht treten, heben sich die Mundwinkel. Sie benötigen lediglich einen Tisch, viel Energie, ein wenig Slapstick und noch mehr akrobatisches Können. So spielen die zwei Künstler einen Act wie aus den kultigen Filmen von Dick & Doof.

    Rippa the Ripper
    liebt wohl das Abenteuer, denn sie sieht aus wie ein Stummfilmstar in Hotpants und Hosenträgern. Charme, Sexappeal und Lebensfreude bringt sie mit ihrer Hula Hoop Darbietung auf die Bühne und eine Unmenge Reifen, die sie um ihren Körper kreisen läßt. Maxime Poulin hingegen betritt die Bretter der Welt als Fahrradrocker mit Jogginghose und Basecap. Ein cooler Typ, der alleakrobatischen Tricks auf dem Fahrrad beherrscht und sein Vehikel als ein echter Könner zelebriert. Kantiger Musik stehen weichen Bewegungen gegenüber und dennoch werden Jonglage, Tanz, Bodenakrobatik absolut präzise und alles irgendwie gleichzeitig miteinander verbunden. Poetische Bilder mit einfachen Requisiten und vollendeter Körperbeherrschung wir mit maskuliner Grazie von Giulio Lanzafame präsentiert. Natalia Kryvonos jongliert nicht einfach nur so, sie bringt eine der ältesten chinesischen Circuskünste der Welt, die Antipodistik ins Rampenlicht. Mit einer atemberaubenden Leichtigkeit lässt sie ihre bunten kleinen Teppiche auf Händen und Füßen kreisen und fasziniert dabei mit akrobatischen Posen. Guga ,“ König der Reckakrobatik“ und seine Assistentin Silvia sind ein grandioses Team. Während er sich in seiner Show immer wieder humorvoll selbst feiert, unterstützt Silvia ihn, wo sie nur kann. Ihre Darbietung besticht durch eine bunte Mischung aus Reckakrobatik und einem Angriff auf die Lachmuskeln. Das Gefühl der Schwerelosigkeit ist dem ehemaligen Leistungssportler Andrey Poslushnoy sehr vertraut. Mehr als zehn Jahre lang ließ sich der Obermann einer der bedeutendsten Viererakrobatikgruppen der Welt durch die Luft schleudern und wieder auffangen. Heute arbeitet er  als Solokünstler und am Boden. Höchst technisch anspruchsvolle Handstände verbindet er zu einem nicht enden wollenden Sog aus fließenden ineinander greifende, kraftvoll beeindruckende Bewegungen. Ein wohlverdienter Applaus begleitete das artistische Chaos Royal zum Finale.

    Artbild_230_JadeLeePetersenDas GOP Varieté Bad Oyenhausen  hat mit seiner Show „Back to Base“ einen grantelnden Magier engagiert, der bei den Zuschauern Lacher an Lacher platziert. Hieronymus’ Magie ist kurz, manches Mal schmerzhaft, unbegreiflich und unglaublich witzig. Mit vollendeter Körperbeherrschung wechselt der Wahlberliner Andalousi von dynamischen Sprüngen zu eleganten Handständen und erzählt dabei die zeitlose Geschichte vom ewigen Kampf gegen die Geister, vom Jagen und gejagt werden. Eine fast greifbar sinnliche Atmosphäre umgibt Michele Clark, während sie Reifen für Reifen, schillernde Illusionen, waghalsige Tricks und vertraute Elemente aus Tanz, Spiel und Circus zu einer ganz eigenen Form des modernen Hula Hoop verwebt. Vanessa und Sven präsentieren eine ganz neue Art der Partnerequilibristik. Mit ungewöhnlichen Hebe-Elementen und Figurationen, jugendlichem Charme, voller Ruhe und Kraft zeichnen sie die wundervolle Metapher einer Partnerschaft, bei der sie ihn auf Händen trägt. Ob er nun auf seine Katze wartet, einen Stapel Bücher bewegt, seinen Hut herumwirft, einen Teppich ausrollt etc. – Daniel Forlanos Versuche den größtmöglichen Effekt mit dem kleinstmöglichen Einsatz zu erzielen, arten regelmäßig in unbeschreiblich komischen Nahkampfslapstick aus. Das Rad scheint wie von alleine zu fahren und obendrauf macht Florian Blümmel der doppelte Vizeweltmeister im Zweier-Kunstradfahren mit seinem Körper akrobatische Kunststücke, von denen wir auch auf festem Boden wohl selber nur träumen könnten. Als ob sie einen roten Pinsel schwingen würde, so zeichnet  die Berlinerin Elisabeth Schmidt mit ihrem Schwungtuch filigrane Figuren in den Varietéhimmel. artbild_230_DuoCompliceKraftvolle Akrobatik gepaart mit ruhiger Eleganz und atemberaubende Faller aus  luftiger Höhe bilden den Spannungsborgen ihrer Darbietung. Kann es Menschen ohne Knochen geben? Der Südafrikaner Jade Lee Petersen (Bild mitte) obeweist es und verschränkt mit einem entspannten Lächeln im Gesicht die Füße hinter seinen Kopf oder schaut lässig von hinten durch seine eigenen Beine. Er ist ein Meister seines Fachs, der Kontorsion und erstaunt mit einer außerordentlichen körperlichen Beweglichkeit. Fabien Milet und Clélia Grelier tanzen als Duo Complice (Bild unten) in der Senkrechten an ihrer Vertikalstange, als wäre es das Normalste von der Welt. Sie faszinieren in ihrem inspirierten facettenreichen Paartanz. Das französische Duo wickelt sich um die Stange mit eindrucksvoller Hochleistungsakrobatik zu pulsierender Musik. Im Finale erhalten nochmals alle Künstler auf der Bühne Ovationen für ihre beeindruckenden Leistungen.



    Redaktion:
    Hartmut Höltgen-Calvero 
     




    anz_250_apollovariete5403|214  TG: Apollo Varieté | Düsseldorf . Varieté . Akrobatik . Artistik. Tanz .  Gesang   

    2014-08-08 | Nr. 83 | Weitere Artikel von: Hartmut Höltgen-Calvero


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