Haste Töne – Das Sommervariete in der Ufa-Fabrik
Sie könnte auch Traumfabrik heißen. Ein bisschen traumhaft ist sie, die Ufa-Fabrik inmitten Berlins. Mit dem Café Olé eines der sympathischsten Bistros im Umfeld, ist auf dem Gelände der Ufa-Fabrik schon viel entstanden. Bücher wurden hier geschrieben, Nummern für die Bühne ebenso – und natürlich gleich ausprobiert, und zum Verweilen lädt nicht nur das angeschlos- sene Gästehaus ein.
Im Sommer laden die Programmmacher des soziokulturellen Biotops für Wunderbares zum sogenannten Sommer-Varieté ein. Das diesjährige Programm, "Haste Töne", kam anfangs etwas hemdsärmelig daher, ein wenig wie der sprichwörtliche Kleinzirkus auf Durchreise, was lediglich dem Geschick von Conferencier Sammy Tavalis zu verdanken ist, der einen hervorragenden Spannungsbogen für das zweieinhalbstündige Spektakel zu spinnen wusste. Mir selbst stand nach zwei Dritteln der Show der Mund offen und ich dachte, noch bevor die Beatboxer ansetzten: "Vielen Dank. Den Eintritt habt ihr locker rausgespielt. Jetzt wird ja nicht mehr viel kommen."
Von wegen. Im letzten Drittel nahm die Show noch weiter an rasanter Fahrt auf, die beteiligten Acts (Tridiculous - Acrobatic dance, Bianca Capri – Vertikalseil, Mr. Wow – Diabolo, Ihor Yakymenko - Freistehender Mast, Semion Bazavlouk - Human Turntables) gaben Vollgas. Dabei trafen sie Ton und Geschmack des Publikums. Viel mehr als stehende Ovationen kann ein Publikum nicht geben. Eine überzeugende Show mit Künstlern, die ihren Beruf lieben – an einem Ort, der allemal angenehm ist. Mehr geht nicht. Haste fertig.
Der Spielort: Ufa-Fabrik
Redaktion: Stefan Ludwig
Bildnachweis:
Haste Töne Teaser Foto: Erhard Dauber