Der Deutsche Kabarett-Preis, gestiftet von der Stadt Nürnberg und dotiert mit 3000,- Euro geht für das Jahr 2003 an die Hamburger Kabarettistin Lisa Politt, die seit 1984 im Duo mit Gunter Schmidt als "Herrchens Frauchen" und in ihren Solo-Programmen souverän den Beweis antritt, dass zeitkritisches politisches Kabarett keineMännerdomäne ist. Mit sprachlicher Schärfe und intellektuellem Witz vertritt sie streitbar, undogmatisch und selbstironisch unbequeme Standpunkte und ist gleichzeitig eine brillante und stimmgewaltige Entertainerin. Der Förderpreis, dotiert mit 2000,- Euro, geht an KätheLachmann, die als vielseitige Komödiantin dem Absurden im Alltäglichen neue Seiten abgewinnt. Den Sonderpreis, dotiert mit 1000,- Euro, gewinnt das Duo Duotica, das mit seinem mitreißend unkonventionellen Chansonkabarett charmant-frech die Grenzen des Genres auslotet.
Die Preisverleihungs-Party findet am 10. Januar 2004 in der Tafelhalle Nürnberg statt und wird vom Vorjahrespreisträger Urban Priol moderiert.
Deutscher Kleinkunstpreis 2004
Der Deutsche Kleinkunstpreises 2004 in der Sparte ´Kabarett´ geht an Frank Markus Barwasser, der mit seiner Bühnenfigur Erwin Pelzig in seinem aktuellen Programm "Worte statt Taten" (CD bei pirate records 509679-2) den Biedermann und gleichzeitigen Revoluzzer spielt. In der Sparte "Chanson/Lied/Musik" wird BodoWartke 2004 ausgezeichnet (mit neuer CD "Achillesverse" ab Dezember). Philipp Sonntag, der sich weder einer Szene noch einer Generation zuordnet und mit seinem valentinischen Humor und philosophischen Betrachtungen immer wieder überrascht, erhält den Preis in der Sparte "Kleinkunst".
Der von Hanns Dieter Hüsch vor vier Jahren aus der Taufe gehobene niederrheinische Kabarettpreis "Das schwarze Schaf" ging im November an den Kabarettisten K.W. Timm.
Timm überzeugte mit seinem neuen Programm "Füttern verboten!", welches erst im September in der Münchner Drehleier Premiere hatte, die Jury. Bissig und unterhaltsam präsentiert er an der Gitarre die Krise beim Berliner Fußballclub Hertha , das deutsch-amerikanische Verhältnis zwischen Schröder und Präsident Bush und den "moralisch flexiblen" Roland Koch, der in einer aktuellen Satireshow natürlich nicht fehlen darf.
Ravensburger Kupferle
Der oberschwäbische Kleinkunstpreis wird traditionell an 2 Künstler verliehen. Ausgezeichnet wurden diesmal das Salonorchester Weimar und die Potsdamer Kabarettistin Barbara Kuster und erhielten jeweils 2500,- Euro Preisgeld . Das musikalische Septett aus Sachsen poliert alte Filmmelodien auf und arrangiert sie neu. Am 7. November hatte ihr neuestes Programm "Wir wollen nach oben" Premiere in Weimar.
Emser Pastillchen für 2 Stimmbänder
Zum 2. Male verlieh das Kellertheater CasaBlanca e.V. in Bad Ems das "Emser Pastillchen für 2 Stimmbänder". Das Pastillchen, verbunden mit 1000,- Euro Preisgeld, ging diesmal an Konrad Beikircher, der als Kabarettist, Moderator, Musiker und Autor aktiv ist. In der Laudatio wurde vor allem sein vielseitiges Talent gelobt, weil Beikircher sowohl bei den "Sternstunden des Kabaretts" im Emser Kurtheater mit seinem aktuellen Programm "Ja sicher!" begeisterte, wie auch zuvor als Moderator bei den Jacques-Offenbach-Festwochen.
Les Feux de la Rampe
Beim internationalen Varietéfestival "Les Feux de laRampe" vom 10.-12. Oktober in Crosne bei Paris (Ausschreibung in TROTTOIR Heft Mai) siegte die chinesische Artistin Gao Shengsheng und erhielt den Goldpreis dotiert mit 1525 Euro.
Der Preis in Silber ging an die Compagnie Oolof Zitoun, den Preis der Stadt Crosne erhielt Rafael aus Belgien. Der Publikumspreis ging an den Schweizer Jonas Zeller. Ein Sonderpreis wurde außerdem an den Südafrikaner Allan Florees vergeben.
2003-12-15 | Nr. 41 |