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    Dr. von Hirschhausen über den Humor als geistige Übung

     

    An der Berliner Charité half er jungen Patienten mit seinen Kenntnissen als Kinderneurologe. Heute möchte Eckart von Hirschhausen bekanntlich Menschen jeden Alters heilen – und zwar mit Humor. Als Kabarettist („Sprechstunde“, 2002), aktuell mit „Glücksbringer“ auf Tour, als Redner, Managercoach, Journalist, Deutscher Meister der Zauberei, Mitbegründer der „Roten Nasen Deutschland e. V.“ und – seit „Arzt-Deutsch/Deutsch-Arzt“ (Langenscheidt) – Bestsellerautor. Nun legt Hirschhausen (40) noch eins nach: Sein neues Buch „Die Leber wächst mit ihren Aufgaben“ – garantiert „Ohne Vorwort von Harald Schmidt“ – ist gerade beim Rowohlt-Verlag in Reinbek bei Hamburg erschienen (9,95 €, ISBN 978-3499623554). Beim Pressetermin im Hamburger Schmidt-Theater las der Glücksbringer daraus einige seiner gewitzten Lebenshilfe-Kolumnen vor und unterhielt sich aufgeräumt mit Trottoir über Motive und Wirkungsmechanismen seiner Therapie.

     

    Trottoir: Was haben Ärzte und Kabarettisten gemeinsam?

    v. Hirschhausen: Den diagnostischen Blick. Beide Berufsgruppen deuten auch Kleinigkeiten und fragen sich anschließend: gesund oder krank?

    T.: Warum haben Sie überhaupt das Krankenhaus verlassen?

    v. Hirschhausen: Für mich passiert Gesundheit nicht im Krankenhaus – sondern ist die Summe aller Dinge, die man im Alltag fühlt und denkt. Und da es über zwei Jahrtausende nicht funktioniert hat, Menschen mit Druck zu motivieren, versuche ich es eben mit Humor.

    T.: Wie funktioniert denn eigentlich Humor? Was macht er mit uns?

    v. Hirschhausen: Humorlosigkeit geht einher mit Starrheit im Denken. Oberstes Kennzeichen des Humors ist die geistige Beweglichkeit – ich kann die Perspektive wechseln, aus mir selbst heraustreten. Deshalb kann man Humor auch trainieren.

    T.: Wie das?

    v. Hirschhausen: Da sehe ich drei Wege: Erstens sollte man sich mit humorvollen Menschen umgeben – deshalb ist es auch so wichtig, in die Live-Shows von Kabarettisten und Comedians zu gehen. Zweitens kann jeder seine Wahrnehmung schärfen und ein Humortagebuch führen. Drittens kann man auch im Alltag Humor praktisch üben, indem man sich bemüht, Leute zum Lachen zu bringen.

    Redaktion: Ulrike Cordes

    2008-06-15 | Nr. 59 | Weitere Artikel von: Ulrike Cordes





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