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    Havanna in Düsseldorf


    Sommer, Sonne und kubanische Rhythmen zauberte die Buena Vista Band auf die Bühne von Roncalli´s Apollo Varieté in Düsseldorf. Wenn es etwas gibt, das die kubanische Mentalität am besten widerspiegelt, so ist es wohl die Musik. Eine Vielzahl hochbegabter Musiker entfachen hier ein rhythmisches Feuerwerk aus Rumba, Mambo, Cha-Cha-Cha und Salsa. Timbales und Conga, Schlagzeug, Posaune, Trompete, Bass, Piano und die typische Tres-Gitarre, virtuos mit Leidenschaft und Temperament gespielt, bestimmen das Gesamtbild dieser Band. Musikalischer Leiter ist kein Geringerer als Ramon Puebla, der berühmte Bruder unseres Gesangstars José Guillermo Puebla-Brizuela. Ihm wurde das musikalische Talent im wahrsten Sinne des Wortes schon in die Wiege gelegt. Sein Großvater Carlos Puebla schrieb den weltbekannten Hit „Commandante Che Guevara“ und sein Bruder Ramon, musikalischer Leiter der „Pasión de Buena Vista Show“, ist ein in Kuba bekannter Komponist und Songwriter. José beherrscht zudem zahlreiche Instrumente und bewies sein einzigartiges Gesangstalent bei der Zusammenarbeit mit dem weltberühmten Buena Vista Social Club, mit dessen Hauptdarsteller er beim Festival in Cuba auf der Bühne stand.  Darüber hinaus gewann  er das angesehene „Festival Son Cristal“ und wurde dort mit dem höchsten Preis ausgezeichnet.

    artbild_610_Buena_Vista_BanDas Ballet de la Habana hat Rhythmus im Blut und der Tanz gehört bei ihnen zum täglichen Leben wie die Luft zum Atmen. Kubanische Tanzkultur steht für grenzenlose Lust an der Bewegung, unglaubliche Energie, Sinnlichkeit und pure Lebensfreude. Die Tänzer und Tänzerinnen zeigen eine explosive Performance – temperamentvoll und mitreißend. Der Niederrheiner Brian O’Gott mag zunächst so gar nicht in diese Künstlerrunde passen. Der Liebhaber der kubanischen Kultur ist Moderator, Musiker, total verrückt und – wie er selbst sagt - „Diplom-Popstar“. Er spielt mit den Gesten der großen Stars, den Peinlichkeiten der Promis und singt seine schrill-schrägen Pop-Persiflagen mit herzerweichender Hingabe. In seiner Moderation setzt er auf doppelbödigen Humor und die feine Poesie des Kleinen.

    artbild_450_Duo_Acosta__ApoDas Duo Acosta, Ilenay Pena Vives und Manuel Acosta Gutiérrez gehört zu den großartigen Ausnahmeartisten, die in verschiedenen anspruchsvollen Disziplinen wie selbstverständlich zu Hause sind. Ohne sichtbare Anstrengung zelebrieren sie mit ihren Körpern immer wieder neue Traumbilder. Im Wechselspiel von Kraft und Grazie zeigen sie technisch anspruchsvolle, perfekte Figuren, mal dynamisch energiegeladen, dann wieder ruhig und voller Poesie. Las Musas, das sind drei hinreißende Frauen auf drei Rädern. Sie faszinieren mit einer atemberaubenden Nummer. Hany Molina Poey, Yohana Ibanez Valdez und Hiurkys Alvarez Ortega wagen Sprünge, die schon mit einem Zweirad unmöglich erscheinen. Sie gleiten, wirbeln und rotieren über die Bühne und zeigen mit plötzlichen Richtungswechseln und Pirouetten ein faszinierendes Spiel aus Kraft, Eleganz und Anmut. Victoriia Kovalenko war Tänzerin, Iurii Grynchuk Landesmeister in Sport-Akrobatik, bevor sie ihre Karriere als Artisten im Ukrainischen Staatscircus starteten. Als Duo Maybe erzählen sie die romantische Geschichte eines verliebten Paares, das sich dem Kampf der Gefühle stellt. Ihre außergewöhnliche Performance visualisiert Zweifel und wirft die Frage auf, vielleicht ist es Liebe – maybe…“

    Bei Christine Gruber verschmelzen Hut, Anzug und Zigarre mit den heutzutage im Varieté seltenen Requisiten zweier Ringe zu einer ungewöhnlichen, sinnlichen und im wahren Sinne starken Luftnummer. In alter Tradition der 1920er Jahre werden Eleganz und Kraft modern und kunstvoll miteinander verbunden und verhelfen den Ringen zu einer einmaligen Innovation. Die österreichische Artistin, Musikerin und Performance-Künstlerin überzeugt in dieser verführerischen Darbietung durch Stil, Bewegung, Musik und überraschende Bilder. Mit einem grandioses musikalischen Finale

     

    artbild_450_Machine_De_CirqMit „Machine de Cirque“ präsentiert das GOP Varieté-Theater in Essen eine frische Show aus dem Herzen Québecs. In dieser surrealen Welt, die eher einem Ersatzteillager gleicht, erfinden die feinsinnigen Figuren in komischer, euphorischer oder gar nostalgischer Weise alles um sich herum neu. Raphaël Dubé entstammt  einer kanadischen Circusfamilie. Schon als kleiner Junge bewunderte er die Auftritte seiner großen Brüder und gründete gemeinsam mit seinem Kollegen Yohann Trépanier das Akrobatik-Duo „Les Beaux Frères". Gemeinsam unterhalten diese beiden Tausendsassa seitdem mit einer verblüffend leicht daherkommenden Hochleistungsmelange aus Jonglage, Einrad, Akrobatik, Kunstrad und Komik. Marie-Maude visualisiert eine Leichtigkeit mit dem wahrscheinlich schwersten und raumfüllensten Requisit, das das Varieté zu bieten hat, dem Rhönrad. Sie erlernte ihre Kunst an der Québec Circus School und arbeitete bereits für den Cirque du Soleil.  Maude Arseneault und Mikaël Bruyère-L‘Abbé sind die beste Erklärung dafür, warum die Nationale Circusschule von Montreal weltweit zu den renommiertesten Ausbildungsstätten für junge Artisten zählt. Zu den außergewöhnlichen akrobatischen Leistungen zählt bei ihnen eine große Portion Kreativität und Innovationskraft. Die beiden tragen zur Renaissance eines traditionellen Circusrequisits bei und zeigen am Pole eine perfekt durchkomponierte Performance. Eine extreme Wirkung der Schleuderbrettnummer der beiden Draufgänger Maxim Laurin und Joren de Cooman lässt einem den Atem stocken und gleichzeitig in schallendes Lachen ausbrechen. Die Mischung aus meterhohen Sprüngen, absoluter Synchronität und clownesken Elementen ist grandios. Zusätzlich zeigt Maxim eine ungewöhnliche Darbietung am Trapez. Drei Vollblut-Künstler mixen unter dem Namen Théâtre à Tempo einen humoresk-musikalischen Cocktail, der neben ordentlich Pfeffer und Rhythmus auch eine große Portion Komik enthält. Geneviève Kérouac perfektionierte an der Circusschule von Québec verschiedene akrobatische Talente. Ihr Herz brennt aber ebenso für die Clownerie und den Tanz. Aus der klassischen Musik hingegen stammt Olivier Forest. Als professioneller Perkussionist ausgebildet, entdeckte er im Jahr 2000 seine Liebe zum Circus. Bei Théâtre à Tempo kann er seinen beiden Leidenschaften Ausdruck verleihen. Der Clown und Musiker Benoît Lemay macht das Trio perfekt. Als Circus-Allrounder, der sich schon von Kindesbeinen an der Musik verschrieben hat, tobt er sich auf der Bühne aus. Und wer sich schon immer gefragt hat, was sich hinter der mysteriösen Bezeichnung "Body Music" versteckt, sollte es nicht verpassen, sich von dieser neuartigen und ansteckend positiven Kunstform überraschen zu lassen.

     

    Redaktion: Hartmut Höltgen-Calvero



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    2016-07-04 | Nr. 91 | Weitere Artikel von: Hartmut Höltgen-Calvero





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