Was gehört alles zu einem gelungenen Männerabend? Diese Frage stellten die Macher der gleichnamigen Theatercomedy auf den Postkarten, die die Zuschauer ins Theaterzelt Das Schloss locken sollten. Dass „Männerabend“ vom Erfolgsteam von Caveman und Cavewoman stammt, hat sicher ein Übriges getan. Wer aber Teil 3 erwartet hat, war auf dem Holzweg. Michael Schiller als „Tom“ und Roland Baisch als Toms Alter Ego nehmen das Publikum mit auf eine Reise durch das unbekannte Wesen „Mann“. Tom kommt von einer Geschäftsreise nach Hause und seine Frau ist weg. Was dann folgt, sind Unverständnis, Verzweiflung, Hoffnung und die eine oder andere Erkenntnis – immer kommentiert durch das Gegenüber von Tom, den Lonesome Cowboy. Die Erkenntnis am Ende ist nicht etwa, dass sich Mann auch ganz gut ohne weibliches Pendant schlägt und bei Bier und Fußball jede Menge Spaß hat. Sie sieht vielmehr so aus: Was wäre der Mann ohne die Frau? Nicht da!
Sie ist jung und süß und eine verflixt unterhaltende Kabarettistin: Sarah Hakenberg hat völlig zu Recht den Newcomerabend Kabarett Kaktus 2007 und den WDR Poetry Slam sowie den Schwaiger Kleinkunstpreis 2007 gewonnen. Mit ihrem ersten Soloprogramm „Knut, Heinz, Schorsch und die anderen“ bietet sie literarisches Kabarett vom Feinsten. Sarah Hakenberg liest ihre lustigen Kurzgeschichten und das Publikum lacht sich kaputt. Was so einfach klingt, ist tatsächlich viel tiefgründiger. Ihre Lieblingsreihe „Meine absurden Ex-Freunde und Ex-Liebhaber“ besteht aus 206 Folgen und rechnet charmant und doch deutlich mit Beziehungsklischees ab. Man darf bereits gespannt sein, wer 2008 zu den Gewinnern des Kabarett Kaktus gehört und ob sich dahinter wieder ein neuer Stern am Kabaretthimmel verbirgt. Beim Paulaner Solo 2008 setzte sich Nepo Fitz durch, dessen aktuelles Programm „Pimpftown“ ja bereits einige Zeit erfolgreich läuft.
Deutsch-türkische Unterhaltungsprogramme liegen im Trend. Das beweisen nicht nur Kaya Yanar und Django Asül (sein neues Programm heißt „Fragil“), sondern auch die Fernsehserie „Türkisch für Anfänger“. Eine gute Voraussetzung für das erste deutsch-türkische Improtheater impro à la turka. Die einzelnen Episoden stehen jeweils unter einem Motto, z. B. „Achtüng! Familye Öztürk – Deutscher als Du denkst!“ und werden im klassischen Stile eines Improvisationstheaters gespielt. Grotesk-skurril sind die improvisierten Geschichten, wenn beispielsweise die ganz alltägliche häusliche Szene beim Kochen einmal von einem deutsch-türkischen Paar und danach von einem rein deutschen und einem rein türkischen Paar gespielt wird. Muss man sich einfach selbst an die Nase fassen – ein klasse Beitrag zur Völkerverständigung.
Das ausklingende Jahr hatte aber noch weitere Highlights zu bieten: Lilo Wanders mit ihrem neuen Soloprogramm „Liebesleben“ zum 20-jährigen Bühnenjubiläum. Oder die Party von Isarindianer Willy Michl zu seinem 36-jährigen Bühnenjubiläum. Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Auch das Ensemble der Lach & Schieß hat ein neues Programm: „Last Minute“. Sven Kemmler begeisterte mit „Endlich“, seinem Glücksseminar für Auftragskiller, ebenfalls in der Lach & Schieß. Ein tolles neues Programm haben auch Malediva: „Ungeschminkt“ ist hier in doppelter Bedeutung zu verstehen. Die weiß geschminkten Gesichter sind verschwunden, aber deshalb nehmen sie noch lange kein Blatt vor den Mund.
Lustspielhaus:
13.01.: Horst Schroth: „Grün vor Neid“
02.03.: Jörg Knör: „Macht Theater“
09.03.: Bernd Begemann: „Ich werde sie finden“
Lach und Schieß:
02.01.: Lach- & Schieß-Ensemble: „Last Minute“
13.01.: Mathias Tretter: „Staatsfeind Nr. 11“
Das Schloss:
28.01.: Lars Reichow: „Der Unterhaltungskanzler“
28.02.: Ken Bardowicks: „Ich lüge Dich“
18.03.: Chilli con Cello: „Hot & Spicy“
Schlachthof:
24.01.: Fastfood Theater: „Improcup 2009“
06.03.: Florian Kopp: „Flohzirkus“
Theater Drehleier
27.01.: Sigi Zimmerschied: „Zeitgeister“
26.03.: Unsere Lieblinge: „Tomorrow never knows“
AdNr:1089