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    Kein schöner Land


    Am 9. Oktober feiert das Kabarett Simpl wiederum eine Premiere – im altehrwürdigen Simpl wird seit mittlerweile 95 (!) Jahren Kabarett gespielt. Der Titel der Kabarettrevue von Michael Niavarani und Albert Schmidleitner lautet „Kein schöner Land“, Regie führt Werner Sobotka, als Conférencier können Sie erstmals Ciro de Luca erleben. Zuvor, bereits ab 29. September, gibt im Simpl Viktor Gernot sein zweites Soloprogramm: „Grätznfest“. „Grätzn“ ist im Wiener Dialekt ein Ausdruck für Gauner, Spötter, unguter Mensch. Ein „Grätzlfest“ ist wiederum eine Bezirksfeierlichkeit. Wir dürfen also auf das „Grätznfest“ gespannt sein, denn darin geht es um Geschichten aus dem Leben eines typischen Österreichers. Dieser badet im Selbstmitleid über verpatzte Chancen in seinem Leben und seiner Karriere, teilt ein paar sogenannte g’sunde Watschen in alle Richtungen aus, um sich schlussendlich an Kalauern und Sprachspielereien zu erfreuen.
    Frl. Wommy WonderIm Kabarett Niedermair feiert I Stangl am 8. Oktober mit seinem neuen Programm „Der Frauenflüsterer“ Premiere. Inhalt: Viele Frauen haben zwei Probleme, sie sind zu intelligent und zu attraktiv für ihre Männer; und viele Männer haben ein Problem, nämlich solche Frauen. Durch sein Flüstern macht Stangl aus jeder langmähnigen Vollblüterin ein gefügiges, zufriedenes Schaukelpferd und aus jedem Mann wieder einen Mustang. Selbstironisch zitiert er aus tausenden Dankesschreiben zum Beispiel jenes von Gerhard S.: „Fünf Jahre dauerte unsere Ehekrise. Dank Ihrer Beflüsterung meiner Frau ist jetzt sogar ein sechstes dazugekommen.“

    Zeitgleich, also am 8. Oktober, feiert das einzige Medizinkabarett Österreichs, Peter & Teutscher, mit dem Programm „Nebenwirkungen“ im Wiener Orpheum Premiere. Darin wird der Frage nachgegangen, wie viel Medizin samt Nebenwirkungen ein durchschnittlich trainierter Körper verträgt. Diese manchmal überhandnehmenden unguten Nebenwirkungen werden im Sinne positiver Formulierungen und Anti-Raunzer-Kampagnen als die kleinen Extras, die man gratis (!) dazubekommt, vom Kommunikationswissenschafter Norbert Peter und seinem Leibarzt Dr. Ronny Teutscher an den Patienten gebracht. Denn: Nebenwirkungen sind doch sexy. Oder?

    Ab 10. Oktober zeigt Ludwig Müller „Total brachial“ im Wiener Kabarett Niedermair. Müller stellt darin Tatsachen fest und fragt: „Grund und Boden gehören der Arbeiterklasse, aber am Dach wird man sich als braver Gewerkschafter wohl noch was bauen dürfen?“ Oder: „Wir lesen von türkischer Hausmannskost, aber haben Sie schon einmal einen türkischen Hausmann gesehen?“ Mehr dazu nach der Premiere.

    Am 16. Oktober feiern Stermann & Grissemann Österreich-Premiere im Wiener Rabenhoftheater mit dem Programm „Die Deutsche Kochschau“, Untertitel: „Wie das Fernsehen uns zu Nazis machte“. Nach dem „You-tube-Wunder“ (4.000.000 Klicks), durch das sie in die Top 6 (Platz 6) der deutschsprachigen Internet-Komiker vorstießen, einem Gastauftritt im neuen David-Lynch-Film und einer gemeinsamen Doktorarbeit zum Thema „Alfred Dorfer – unser Chefboss ist der beste Kabarettist der Welt. Humoruntersuchung anhand der ORF-Show Dorfer Donnerstag“, melden sich die Ausnahmekünstler endlich auf der Bühne zurück. Genre-sprengend und neue Maßstäbe setzend. „It’s good.“ (D. Lynch)

    In „So gibt man dem Leben seinen Sinn“ macht sich Severin Groebner einen Abend lang in aller Öffentlichkeit Gedanken, durchstöbert sein Gehirn und findet sich plötzlich mitten in einer Geschichte wieder: depressive Superhelden treffen auf Guerilla-Gärtner, TV-Formate ohne Gewissen stranden in U-Bahn-Tunneln ohne Strom, sanfte Lyrik-Homepages werden hochgradig aggressiv und ein ganz normaler kleiner Rucksack hat den Auftritt seines Lebens. Dazu gibt es Lieder mit Musik, ein Happy End unter Umständen und jede Menge Gin ... äh ... Sinn, natürlich. Unpolitisches Kabarett für Nichtwähler und umgekehrt. Oder: Der Abend für Sie und Ihn und das gewisse Etwas. Österreich-Premiere feiert der Wiener in der Kulisse am 5. November.

    Am 6. November gibt sich Pepi Hopf mit „schleudern!“ in der Kleinkunstbühne Hin & Wider im Grazer Theatercafé die Ehre, das ist ein Abend im Feinripp. Regisseur Leo Lukas und Pepi Hopf erzählen eine schräge, völlig abgefahrene Story. Dass einzelne Socken beim Waschen verschwinden, kennt jeder. Ärgerlich, keine Frage, aber bei Gott keine Tragödie. Jedoch im Leben des Protagonisten Jirasek gab es in letzter Zeit zu viele einzelne Socken und zu vieles, wo angeblich niemand etwas dafürkonnte. Und dann kann schon ein einzelner Socken das Fass zum Überlaufen bringen und man kidnappt einen Münzwaschsalon samt Kunden. Mehr darüber das nächste Mal (oder sollte ich mich gar nicht in den Waschsalon trauen?!?).

    Klaus Peter Schreiner ist mit „Einmal Deutschland und zurück“ am 9. November in der Kleinkunstbühne Brennessel in Wien zu Gast. Das gleichnamige Kabarettensemble feiert am 14. November in seinem Haus mit „Der laue Planet“ Premiere.

    Gabriela Benesch und Karlheinz Hackl präsentieren im Herbst auf verschiedenen Kleinkunstbühnen mit „Verliebt – verlobt – verheiratet“ einen unvergesslichen Abend über das ewig gültige Thema Liebe. Sie spielen heitere, witzig-amüsante Szenen, Geschichten, humorvolle Dialoge mit literarisch geschliffenen Pointen von Armin Berg, Kurt Tucholsky, Fritz Grünbaum, Hugo Wiener, Karl Valentin, Erich Kästner, Elfriede Hammerl, Christine Nöstlinger, Trude Marzik, Loriot und vielen anderen.

    Und außerdem: Endlich geht Herbert Steinböck mit seinem ersten Soloprogramm „Steinböcks Bananensplitter“ im Herbst auf Österreich-Tournee. Im Kabarett Niedermair feiert Thomas Maurer mit „Papiertiger“ am 24. Oktober Premiere. Ebendort präsentieren ab 31. Oktober Pigor & Eichhorn mit „Volumen 6“ ihre Österreich-Premiere. Und, traditionellerweise kurz vor Weihnachten, ab 11. Dezember gibt es das Jubiläumsprogramm der Blauen Engel in der Kleinkunstbühne Hin & Wider in Graz.

    Redaktion: Iris Fink

    AdNr:1082 

    2007-09-15 | Nr. 56 | Weitere Artikel von: Iris Fink





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