Am 8. August eröffnete die deutsche Straßentheater-Gruppe Pan Optikum mit "Il Corso" das 20. Limburg Straat Theater Festival in Südholland. Traditioneller deutscher Partner dieses regionalen Festivals, welches immer in mehren Städten Südhollands statttfindet, ist die Stadt Aachen. Auf dem Aachener Katschhof verfolgten 5000 Menschen das große Open-Air-Theater-Spektakel. Basierend auf dem "Buch der Fragen" des Literaturnobellpreisträgers Pablo Neruda endstand das Gesamtkunstwerk, ein kulturelles Crossover, an dem 20 Künstler aus Schauspiel, Artistik und Musik beteiligt waren und ein Feuerwerk mit großen emotionalen Bildern um das Thema "Der Mensch auf der Suche nach Glück und Erfüllung" präsentierten und dabei das Publikum als Teil der großen Kulisse mit einbezogen.
Ein Kulturereignis, das inhaltlichen Anspruch mit sinnlichem Erleben vereinte und das Aachener Publikum, die niederländischen Festivalmacher und die belgischen Kooperationspartner restlos begeisterte.
Nach diesem furiosen Auftakt folgten viele Programmpunkte aus dem Straßentheaterbereich, wobei dann das Typische des Festivals mit Auftritten in kleinen niederländischen Orten, auf Marktplätzen oder in lauschigen Wäldern wieder im Vordergrund stand.
Auf dem Marktplatz im holländischen Städtchen Vaals spielte die Compangnie Aristobulle (F), die mit ihrem Miniwohnwagen von der Ardêche angereist war und Jung und Alt mit Charme, Gags und Illusionen begeisterte. Auf dem Maastrichter Marktplatz bot die namhafte spanische Tanzcompanie Erre que Erre eine außerordentliche Show mit Elementen zahlreicher Tanzgenres. Im schmucken Freilufttheater von Spaubeek begeisterte das britische Duo Chameleon (UK) die ca. 200 anwesenden Zuschauer mit einer rasanten Mischung aus Artistik, Comedy und Slapstick. Das Spiel mit dem Publikum sowie exzellente Situationskomik ließen die altehrwürdige Waldbühne ein ums andere Mal in Lachsalven erzittern. Der Stadtpark Sittard war Schauplatz des temporeichen Auftritts von Fraser Hooper (UK). Ob Jonglage, mimische Verrenkungen oder spektauläre Aktionen mit dem Publikum, der erstklassige Clown von der Insel wußte mit einem abwechslungsreichen Programm zu überzeugen. Eine Fortsetzung fand auch das natürliche Theater, bei dem die internationalen Teilnehmer sich mit dem Fahrrad oder zu Fuß auf den Weg machten und an vielen Stationen mit kleinen Kulturhäppchen überrascht wurden.
Das Limburg Festival endete am 18. August. Hier beteiligten sich u.a. das Wall Street Theatre mit seiner neuen Show "Take a Seat", die namhafte belgische Tanzcompanie Irene K mit "pars et pass" und BAM aus Canada mit donnernden Paukenschlägen in Eupen(B). Die Belgischen Partner verbinden dies mit ihrem "Haaste Töne?-Festival", das jedes Jahr am letzten Tag des euregionalen Limburg Festivals stattfindet.
Redaktion: Helga Korthals 2002-09-15 | Nr. 36 | Weitere Artikel von: Helga Korthals