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    Manege frei im Gelsenkirchener Weihnachtscircus

    Kolumbien, Russland, Ukraine, Tschechien und Deutschland. Auch die 19. Produktion des Gelsenkirchener Weihnachtscircus ist wieder ein Spitzentreffen der internationalen Circusszene. In dieser spritzigen Manegeninszenierung vereint Direktor Reinhard Probst unter anderem eine Perche-Sensation aus der Ukraine, eine erstklassige Löwendressur, muskelbe- packte Handstandartisten, todesmutige Hochseilartisten und eine ballverliebte Jongleurin, die ganz sicher das ein oder andere Männerherz höher schlagen lassen wird. Wie jedes Jahr wird die starke Leistung der Artisten durch das virtuos aufspielende Circusorchester und eine kreative Lichtshow unterstrichen.

    Und dann gibt es auch noch das Comeback des Jahres: Juniorchefin Stephanie Probst kehrt nach zwei Jahren in Krefeld mit neuen Freiheitsdressuren zurück nach Gelsen- kirchen.  Mittlerweile gilt sie als erfolgreiche Tierlehrerin mit ruhiger Hand und ist bekannt für artenreiche und vielseitige Dressurkombinationen. So ist es auch kein Wunder, dass Stephanie Probst für dieses Jahr eine neues Tierbild mit stolzen Friesen, rassigen Araber-Hengsten, verspielten Ponys und verschiedenen exotischen Tieren einstudiert hat. Herrliche Tiere edelster Rassen mit unterschiedlichen Charakteren und Temperamenten vereint in einer Manege. In einem zweiten Auftritt ist Stephanie Probst hoch zu Ross und reitet die gewagte Ungarische Post, eine der traditionsreichsten Circus-Darbietungen überhaupt. Während die Artistin auf zwei Pferden steht, lenkt sie am langen Zügel ein Gespann von bis zu acht Pferden. Was so leicht und spielerisch aussieht ist eine gefährliche Sportart und benötigt vollste Konzentration.


    Perche nennt man im Circus eine bis zu fünf Meter lange Eisenstange, an der wagemutige Artisten nach oben klettern und in luftiger Höhe Handstände drücken. Um das noch schwieriger zu machen, wird die Stange nicht etwa in der Manege installiert, sondern von einem starken Artisten auf den Schultern oder sogar dem Kopf balanciert. Doch nichts ist artbild_610_Yarovunmöglich bei der Truppe von Victor Yarov. (Bild)  Die vier Männer aus der Ukraine schmeißen sich die Stangen nämlich auch zu, während die Artistin weiter obenauf balanciert. Un, dos, tres, so akzentuiert und leidenschaftlich tanzen die jungen Kolumbianer vonartbild_250__Ortiz "Los Ortiz" (Bild) auf dem ca. zehn Meter hohen Seil. In einer weiteren, nicht mindergefährlichen Darbietung reiten die jungen Artisten auf zwei sich immer schnel ler drehenden Laufkesseln. Dieses imposante Stahl-gerüst „Todesrad“ genannt, bietet eine Plattform für weite spektakuläre Sprünge. Die tschechische Familie Ringel ist bekannt für ausgefallene Raub- tiergruppen und die humane Dressur mit Belohnung und engem Kontakt zu den Tieren. So lässt Tomas Ringel die Löwen zum Beispiel nicht durch den Feuerreifen springen, sondern zeigt die natürliche Schönheit der majestätischen Tiere. Schier unmög- liche Geduld, tägliche Proben und das Vertrauen zwischen Mensch und Tier sind die Grundlage für diese Meisterleistung. Anders wäre zum Beispiel der gefährliche Rachentrick, bei dem Ringel seinen Kopf in das Löwenmaul steckt, nicht möglich.

    Die junge Artistin Helena Polach hat Fußball im Blut. Mindestens genauso gut wie die Nationalelf balanciert und jongliert sie bis zu fünf Fußbälle in der Luft. Mit Händen und Füßen manipuliert die Tschechin die Bälle und lässt diese immer schneller rotieren.artbild_610_krenzola Katzen, Tauben, Fuchs und Gans, all diese Tiere präsentiert Jochen Träger alias Krenzola Jr. (Bild) in einer verspielten Revue und vereint die unterschiedlichen Charaktere zu harmonischen Bildern. Die Stoliarov Clown Family begeisterte bereits beim 17. Weihnachtscircus die Besucher und avancierte zu Publikumslieblingen. Extra für die neue Show entwickelten die Ausnahme-artisten und Komiker neue herzliche Reprisen. „Ein Clown muss alles können“ sagt Denis Stoliarov, der fünf Sprachen beherrscht. Er jongliert mit sieben Gegenständen, balanciert auf fünf  Zylindern, spielt Saxophon und vollführt die schwierigsten akrobatischen Übungen. Ihre Gastspielreisen führten die Stoliarovs schon bis nach Südafrika und beim Internationalen Circusfestival in Monte Carlo wurde die sympathische Clownfamilie mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Rassig und verführerisch aber auch qualitativ hochwertig und leistungsstark, so lässt sich die Luftdarbietung des Duo Olivares beschreiben. Er singt voller Leidenschaft und Hingabe, während die junge Blondine an Seidentüchern quer durch die Kuppel des Circus Probst schwebt. Die Shootingstars des Circus formen ihre trainierten Körper zu immer neuen Posen und als Betrachter spürt man die innige, temperamentvolle Bindung der Liebenden. Moderatorin Carmen Leyseck führt auch diesmal wieder mit Charme durchs Programm. Mit ihren phantasievollen Roben und Kostümen ist sie eine feste Größe am Rande der Manege. Unterstützung erhält sie in diesem Jahr von Pascal Maatz, der mit Livegesang begeistern wird. Für stimmige Klänge und flotte Rhythmen sorgen die Solisten des Circusorchesters unter der Leitung von Nicolay Kozak, das alle Darbietungen gekonnt live begleitet.

     

    Redaktion: Hartmut Höltgen-Calvero  

    2016-01-04 | Nr. 89 | Weitere Artikel von: Hartmut Höltgen-Calvero





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