Jochen Malmsheimer, Uwe Rössler und sein Tiffany-Ensemble über vorweihnachtliche Macken der Menschheit
Rückblende: Mein erstes Mal ist rund zehn Jahre her. Meine erste Begegnung mit diesem Uwe Rössler, seinem Tiffany-Ensemble und diesem redegewandten Mann mit Bart, Jochen Malmsheimer. Damals, in der Wittener Werkstadt, einer der ersten Versuche meines Wissens nach, dass sich diese Bande die Gestaltung eines gemeinsamen Abends zur Aufgabe gemacht hat.
Rund zehn Jahre später, ein neuer Versuch: Große Bühne, großes Oha und ein staunend stilles Publikum im Dortmunder Konzerthaus, das sich durch zu viel akustisches Getöse nicht selbst die Chance auf Malmsheimer's Wortwitz nehmen will. Viel schwarzer Vorhang, viel Bühne, kein Schnickschnack. Teilweise hört man Stecknadeln fallen, dennoch hat die Atmosphäre nichts Klinisches: Hier wird gelauscht, was gefällt und nicht selten gefällt es Herrn Malmsheimer selbst, was der humorige Uwe Rössler gemeinsam mit seinen Instrumenten-Virtuosen in die Ohren zaubert. Mehr davon. Schöne Orte treffen auf Schönes in Ohr und Auge. Kurz vor Weihnachten ist es ein tolles Erlebnis, in minimalistische bis humoristisch-brachiale Klang- und Wortwelten entführt zu werden.
In Anerkennung der stilistischen Wortgewalt, rhetorischen Sicherheit und Redekunst eines Jochen Malmsheimer wird hier bewusst auf die Wiedergabe von Programm-Details verzichtet. Man muss wissen, wann es heißt, sich einfach zurückzulehnen und zu genießen. Auch als Berichterstatter. Ein Jauchzen und Frohlocken.
Redaktion: Stefan Ludwig