Doch jetzt wurde ein neuer Kleinkunstpreis vom Veranstalter und künstlerischen Leiter des Comedy Arts Festivals in Moers – Holger Ehrich (Bild rechts) - ins Leben gerufen. Wir begrüßen mit offenen Armen den 1. Old Comer Award, auch „Alter Hut“ genannt. Bedingungen gibt es auch hier. Bedingungen, die aber mal die andere Richtung abdecken. Man muss 45 Jahre alt sein und/oder 25 Jahre Bühnenerfahrung mitbringen.
Die Künstler, die am 27.05.15 miteinander antraten erfüllten teil- weise beides. Schirmherr und Juryvorsitzender war der preisgekrönte Kabarettist Jochen Malms-heimer.(Bild links) Die musikalische Mode- ration wurde von dem mobilen Funkkom- mando „the Four Shops“ über- nommen. Die Band machte dem Publikum Dampf unterm Hintern mit Mitmachnummern. Sie drohten damit ab zu hauen, wenn das Publikum nicht mit agiert.
Die Künstlerauswahl war kunterbunt, so dass ein Vergleich bei so einem Wettbewerb den Schwierigkeitsgrad erhöhte.
Jens Ohle aus Hamburg war der Erste. Mit seiner Leiterakrobatik - Nummer und einer sehr verblüffenden Zaubernummer war er ein guter Eisbrecher.
Puppenspieler Peter Waschinsky kam aus Berlin. Er hielt steppend einen Reimvortrag, der etwas über die Strenge schlug und brachte eine außergewöhnliche Puppenspielnummer.
Hildegart Scholten's (Bild) jünglicher Pianist Daniel Slavik wartete schon auf der Bühne als sie mit ihrer Mutter telefonierend auf die Bühne kam. Die KGB - Mutter zeigte ihr vielseitiges Talent der Improvisationskunst. Auszug aus ihrem improvisierten Lied: "Ich hab einen gelben, 24 Jahre alten Frotteeschlafanzug. Außen so glatt wie innen".
Das gegensätzlichste Damen-Duo dieser Zeit, "Thekentratsch" bestehend aus Kerstin Sierp und Heike Becker, lebten auf der Bühne ihre Eigenarten aus und nahmen sich gegenseitig auf's Korn. Die Abschlußnummer war ein Cover-Song zu "Halleluja" zum Mitsingen und für alle Verheirateten auf dieser Welt.
Dann kam der Rocker aus Bayern. Bürger from the hell (Bild), verklemmter Spießer und genialer Musiker in einer Person, verblüffte das Publikum in höchster musikalischer Kunst mit den Songs "No money, no bunny", "fucking under the bridge", dem beliebten Technolied "Hit the Beat to the Groove" und "In my Soul is Rock'n'Roll". Ein Typ, der mit seiner Gitarre zusammen gewachsen ist.
Zu guter Letzt bestieg der Engländer Don Clarke die Bühne. Mit einer selbstbewussten Einführung brachte er die Verständnisprobleme der Deutschen Sprache zum Ausdruck und zog deutsche Sprichwörter durch den Kakao. Er erfand eine gute Ausrede, um keinen Sport zu machen. Er hat nämlich festgestellt, dass man Pokale kaufen kann.
Der Jurypreis ging an Hildegart Scholten - vergeben durch Jochen Malmsheimer. Holger Ehrich vergab den Publikumspreis an Bürger from the hell.
Wir gratulieren den Gewinnern und wünschen uns das dieser Preis wächst und gedeiht!
Bildnachweis:
Hildegart Scholten Foto: Klaus Findl
Norbert Bürger Foto: Milly Orthen, München
2015-06-30 | Nr. 87 | Weitere Artikel von: Jenny Genzke