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    Petition gegen die Kürzungen der Bundesmittel für die Freie Kunstszene


    Künstler und Akteure haben eine Petition gestartet, um gegen die Kürzungen der Bundesmittel für die Freie Kunstszene zu protestieren
    .

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    Der Haushaltsentwurf sieht drastische Kürzungen vor. Diese Maßnahmen bedrohen die Vielfalt und Existenz der Freien Kunst- und Kulturszene in Deutschland. Die Initiatoren der Petition fordern die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien auf, die Fördermittel für den Fonds Darstellende Künste und das Bündnis internationaler Produktionshäuser mindestens auf dem Niveau von 2024 zu belassen und nicht zu halbieren.

    AN DER FREIEN KUNST ZU SPAREN, KOSTET ZU VIEL! 

    „Freie Kunstszene ausgebremst! Bundeskulturfonds fast halbiert, Aus für das Bündnis Internationaler Produktionshäuser!” – Dieses Motto könnte die Presseerklärung zum Haushaltsentwurf der Staatsministerin für Kultur und Medien haben. Stattdessen lautet die Headline der Pressemitteilung Claudia Roths: „Bundesregierung bleibt verlässlicher Förderer unserer Kultur- und Medienlandschaft“

    Dem Bündnis internationaler Produktionshäuser, ein seit Jahren äußerst erfolgreiches Kulturmodell und Zusammenschluss der größten freien internationalen Produktionshäuser, sollen im 10. Jahr seines Bestehens sämtliche Bundesmittel gestrichen werden. Den sechs Bundeskulturfonds, die freischaffende Künstler*innen in den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, Übersetzung, Darstellende Kunst, Soziokultur und Musik fördern, wird der ohnehin nicht ausreichende Förderansatz von 2024 halbiert. Besonders trifft es hierbei die Darstellenden Künste, da mit dem Wegfall des Bündnis internationaler Produktionshäuser und der Kürzung beim Fonds Darstellende Künste insgesamt 10 Mio. weniger für die Szene zur Verfügung stehen.

    Kleinere Förderungen, wie beispielsweise für das freie Tanzprojekt DanceOn, fallen ebenfalls komplett aus der Haushaltsaufstellung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).

    Dabei ist der Haushalt des Kulturbereichs im Kanzleramt um gut 50 Mio. auf 2,2 Mrd. erhöht worden. Dass trotz des beachtlichen Aufwuchses nun ausgerechnet massive Etatkürzungen oder gar Streichungen bei Produktionshäusern und der Fördereinrichtung der Freien Darstellenden Künste vorgenommen werden, die für die bundesweit bedeutende Freie Performance-, Tanz- und Theaterlandschaft stehen, ist in keiner Weise nachvollziehbar. Genau der Fonds Darstellende Künste und die international vernetzten Produktionshäuser sind für viele freischaffende Künstler*innen lebensnotwendig – als Veranstalter*innen, Produzenten und Fördermittelgeber*innen. 

    Zugleich erreichen sie mit ihren herausragenden Arbeiten ein millionenstarkes und vielfältiges Publikum. Es sind dieselben Strukturen, die erst jüngst als äußerst verlässliche und innovationstreibende Partner in den herausfordernden Zeiten der Pandemie gelobt wurden und deren Stärkung im Koalitionsvertrag ausdrücklich vereinbart ist. Gemeinsam stehen sie für eine demokratische, unabhängige Kulturförderung.

    In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung und anwachsenden antidemokratischen Kräften braucht es gestärkte Freie Künste, die ästhetisch und kulturell für die Freiheit der Künste und gegen jede Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit stehen.

    Als Künstler, Akteure und Unterstützer der Kunst- und Kulturszene, die von regional wirkenden, soziokulturellen bis international vernetzten Kunstorten reicht, wenden wir uns an die verantwortliche Staatsministerin für Kultur und Medien: Wir fordern Claudia Roth auf, diese kulturpolitische Fehlentscheidung zu korrigieren. Die Haushaltsansätze für den Fonds Darstellende Künste und das Bündnis internationaler Produktionshäuser müssen den längst bekannten Bedarfen gerecht werden, mindestens aber den Zuwendungen von 2024 entsprechen. Keine Halbierung der Bundeskulturfonds! Ausbau der Förderungen für das Bündnis Internationaler Produktionshäuser und des Fonds Darstellende Künste!

    Investieren Sie in die Zukunft! Fördern Sie den Ausbau der freien Kulturlandschaft, als Innovationstreiberin und als Garant für einen lebendigen gesellschaftlichen Zusammenhalt in herausfordernden Zeiten.

    Link zur Petition


    Erstunterzeichner:

    Heinrich Horwitz (Regisseur, Choreograf), Anna Mülter (künstlerische Leitung Festival Theaterformen, Hannover / Braunschweig),  Simone Dede Ayivi (Performance, Regie), Rolf C. Hemke (Kunstfest Weimar), Julius Feldmeier (Schauspieler), Tina Pfurr (Schauspielerin, Kulturproduzentin, Regisseurin), Luisa-Céline Gaffron (Schauspielerin), Marie Bues (Regisseurin, Intendantin), She She Pop (feministisches Performance-Kollektiv), Klaus Lederer (MdA Bürgermeister von Berlin und Senator a.D.), Daniel Wetzel (Rimini Protokoll), Amelie Deuflhard (Intendanz Kampnagel), Swoosh Lieu (Rosa Wernecke, Johanna Castell, Katharina Pelosi), Gob Squad Arts Collective, Eva Meyer-Keller (Regisseurin), Kathrin Röggla (Autorin), Milo Rau (Intendanz Wiener Festwochen), Constanza Macras (Choreografin), Holger Bergmann (Geschäftsführung Fonds Darstellende Künste, Mentor), Mateusz Szymanówka (Dramaturgie Tanz Sophiensaele, Künstlerische Leitung Tanztage Berlin), Eva Meckbach (Schauspielerin), Alexander Weise (Schauspieler), Alison Schuhmacher (Schauspielerin), Oska Borcherding (Schauspieler), Philipp Leinenbach (Schauspieler, Comedian), Jill Weller (Schauspielerin), Henri Maximilian Jakobs (Musiker, Schauspieler), Eloain Lovis Hübner (Komposition, Musiktheater, Kuration), Lucien Lambertz (Dramaturgie, Kuration Kampnagel), Silvia Fehrmann (Kulturmanagerin), Claudia Schmitz (Direktorin Deutscher Bühnenverein), Nina Tecklenburg (Interrobang), Interrobang, Andreas Dorau (Musiker), Gregor Hotz (Geschäftsführer Musikfonds), Jan Werner (Mouse on Mars), Tucké Royale (Regisseur, Professor für Creative Writing), Sophie Becker (Künstlerische Leitung SPIELART), Dr. Joy Kristin Kalu (Dramaturgin, Professorin UdK Berlin)



    2024-08-06 | Nr. 122 |





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