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    Premiere von Karl’s Kühne Gassenschau „Stau“ - Zürich, 20.8.98

    Seit 14 Jahren sind sie in der Schweiz das Straßentheater-Ensemble schlechthin und jedes neue Stück wird mit Spannung und Vorfreude erwartet. Das international besetzte, 8köpfige Züricher Theaterkollektiv Karl’s Kühne Gassenschau ist bekannt für eine spektakuläre Mixtur aus Comedy, Zeitkritik und Effekten. Doch während die Truppe um Ernesto Graf mit früheren Produktionen auch international gut unterwegs war, hat man sich in letzter Zeit mehr und mehr auf ortsgebundene Großspektakel inklusive Gastrozelt festgelegt. So sahen das letzte Stück „Steinbruch“ mehr als 120.000 Zuschauer. Zwar ist die neue Produktion prinzipiell tourfähig, aber eben doch sehr aufwendig. Bei der „Stau“-Premiere im Rahmen der  Zür’cher Theatertage hielt sich daher das Interesse deutscher Veranstalter auch in Grenzen. Freilich, auf der 900-Personen Tribüne im Hof der Roten Fabrik war nicht ein Platz mehr frei, als der „Stau“ seinen Lauf nahm. Ein schriller Rückblick in eine fiktive Welt, die ohne die Erfindung des Rades auskommt, eröffnet den Bilderbogen. Doch der Teufel höchstpersönlich beschert den verblüfften Menschen die runde Scheibe. Dann geht alles im Zeitraffer und die Handlung bewegt sich schnurstracks auf das Auto und seine Folgen zu. Der „Stau“ wird zur neuen Lebensform und zum vergnüglichen Psychogramm derer, die in ihn hineingeraten. Das Handwerkszeug mit KKG inszeniert, ist bewährt und eingespielt, kann aber durch ihre Lust zum Risiko nie zur Routine abflachen. Für Openairtheater braucht es plakative Charaktere, deren Absichten man auch bei schlechter Akustik bzw. ohne  schwyzerdütsche Sprachkenntnisse mitbekommt. KKG spielen schnelle Szenefolgen mit guten Pointen, hohem Materialaufwand (5 Autos und diverse selbstkreierte Fahrzeuge), Live-Musik, ins Geschehen gebundene Akrobatik, waghalsige Stunts und last not least  - wie in allen ihrer bisherigen 14 Produktionen der obligatorische Pyro-Showdown. So ist KKG auch mit ihrem aktuellen Stück nicht nur ein sehenswertes Theaterspektakel sondern spektakuläres Theater gelungen. (Kontakt: www.karlskuehnegassenschau.ch)

     

    1998-12-15 | Nr. 21 |





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