Bruno Schollenbruch und Jörg Beirer: „Summer in the Sixties“
Im Theaterhaus Stuttgart begingen Bruno Schollenbruch und Jörg Beirer im Januar die Premiere ihres musikalischen Erzähl-Trips „Summer in the Sixties“. In den goldenen Fünfzigern startet die Reise, von Halbstarken zu Elvis, von schlagerklirrenden Musiktruhen zu Bottroper Barockmöbeln, vom Musikunterricht mit „Play Bach“ bis zu „She Loves You“ von den Beatles. Die erste Liebe, Beatmusik, Hitparaden, Kinobesuche und endlose Sonntagsspaziergänge. Von den „Revolution“-Sechzigern in die sanften Siebziger. Musikalisch wird Schollenbruch von Jörg Beirer unterstützt mit Klavier, Gitarre und Gesang.
Doch Schollenbruch erliegt nicht einer Huldigung an diese Zeit, sondern nimmt sie satirisch aufs Korn: Er präsentiert die Musik aus dieser Zeit ohne Noten, vorgetragen als Gedicht, als Reim – gesprochene Schlagertexte ohne Sinn, mal auf Deutsch, mal auf Englisch. Und das Publikum amüsiert sich köstlich über die geistigen Flachpassagen, die sich als Schlagerreime millionenfach in die Hirne in unserer Jugendzeit eingebrannt haben. Bis zu dem Punkt, wo Jörg Beirer in die Tasten des Pianos bzw. zur Gitarre greift und die Musik wieder die Oberhand gewinnt und alle im Takt mitsummen. Musik ist eben schön.