„Afro tap junction“, die neue Produktion des Schweizer Artisten Lukas Weiss, war im Juni 2004 erstmals auf Tournee. Die humorvoll inszenierte Begegnung von zwei beispiellosen Stepptänzern mit drei Percussionisten entzündet ein grandioses, rhythmisches Feuerwerk. Mit Bravour gelingt dem jungen Choreografen und Produzenten die stepptänzerische Wiederentdeckung Afrikas. Trommelnd und wirbelnd, zuweilen auch besinnlich, in jedem Fall aber begeisternd.
Was ruhig und besinnlich durch Magatte Ndiayes Solo beginnt, verdichtet sich zu mitreißender Percussion. Das Publikum wähnt sich in der afrikanischen Steppe inmitten vorbeidonnernder Hufe wilder Tiere.
Der Bieler Artist und Choreograf Lukas Weiss begibt sich mit seiner neuesten Produktion „afro tap junction“ auf eine fantastische Reise zu den Ursprüngen des modernen perkussiven Tanzes. Mit dem jungen und bereits sehr erfolgreichen Stepptänzer Sebastian Kurth landet er mitten in Afrika, dem Kontinent der Trommeln.
Erst zögernd, dann immer stürmischer treffen die Trommler und Stepptänzer aufeinander: Die international erfahrenen Percussionisten Magatte Ndiaye, Luzius Schilling und Julien Walliser bieten den Stepptänzern die rhythmische Stirn, ja fordern sie regelrecht zu einem perkussiven Duell heraus.
Das Wechselspiel der trommelnden Hände und steppenden Füße überzeugt nicht zuletzt durch seinen Einfallsreichtum. „afro tap junction“ ist klanglich eine gewitzte, gegenseitige Ergänzung, optisch gemächlich bis rasant und kaum nachvollziehbar, in jeder Weise aber eine gelungene und gerechtfertigte Kombination.
Der moderne Stepptanz hat seine Wurzeln in Afrika und in der schwarzen Kultur. Die Füße ersetzten die Trommeln, welche die afrikanischen Sklaven in ihrer Heimat zurücklassen mussten. So erstaunt es auch nicht weiter, dass die Djembes und die mit Metall beschlagenen Schuhe zu einer gemeinsamen Sprache finden.
Aus der gegenseitigen Herausforderung und dem rhythmischen Abtasten des jeweils Fremden schält sich das Gemeinsame heraus. Es entsteht ein rhythmisches Zwiegespräch, das sowohl die Musiker als auch die Stepptänzer zu Höchstleistungen beflügelt. Ein atemberaubendes Spektakel und eine eindrückliche Begegnung, frech, spontan und voller virtuoser Leichtigkeit.
12. November 2004: Karlsruhe, Tempel
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