Trotz allgemeiner, durch die kulturelle Profilneurose vieler Kommunen bedingte „Preisinflation“ im Kleinkunstbereich, haben sich einige, wenige dieser Preise zu ernstgenommenen Institutionen entwickelt. Ansehen und Qualität eines solchen Preises hängen weniger von der Höhe der Preisgelder, als von der Integrität der Initiatoren, ihrer Jury und der Preisträger ab. In diesem Sinne ist der Deutsche Kabarettpreis erste Wahl.
Die Juroren des - vom Nürnberger Burgtheater initiierten und von der Stadt Nürnberg finanzierten - Deutschen Kabarettpreises bewiesen auch im 9. Jahr ein treffsicheres Händchen bei der Auswahl der Preisträger. Mit dem Förderpreis wurde Hans Günter Butzko für sein wortgewaltiges Kabbarett-Debut „Butzkolonne“ ausgezeichnet. Butzko’s 20-minütige Kurzprogramm ließ dem Publikum in der ausverkauften Tafelhalle keinen Zweifel an der Richtigkeit der Wahl dieses Preisträgers. Nessie Tausendschön erhielt den Sonderpreis als „enfant terrible“ des Genres und begeisterte mit ihren schräg-schrillen Chansons. Gefeierter Höhepunkt der rauschenden Kabarettnacht war dann aber doch die von Mathias Deutschmann moderierte Übergabe des Hauptpreises an den „Panzerfahrer des deutschen Kabaretts“ Georg Schramm, der dann auch seine unangefochtene Meisterschaft in Sachen „rabenschwarzes Reality-Kabarett“ bewies.
Redaktion: Volker Peter