Das „Wirtshaus Zum Grünen See" in Eiterhagen, eine idyllisch gelegene, liebevoll ausgebaute ehemalige Fachwerk-scheune, ist längst zum Hot Spot für Wanderer und Veran-staltungsbesucher aus der ganzen Region geworden. Nun wird es um einen Saal für Ausstellungen, Konzerte, Kabarett und Comedy erweitert. 100 Besucher wird er in Sitzreihen aufnehmen können, sagt Tanja Göbel (Foto), Eigentümerin und Betreiberin des ambitionierten Projekts zwischen Kunst und Kulinarik. Rund 100.000 Euro investiert sie für den An- bau, knapp 30.000 Euro Zuschuss kommen aus der Regio-nalförderung der EU.
Die ständig gewachsene Anzahl von Adoranten des Kabarett- und Musikprogramms, das mittlerweile jährlich über 40 Veranstaltungen aufweist, Tendenz steigend, darf sich freuen: Ab dem 6. November muss weder im Schankraum um die Plätze gekämpft noch im nur bei schönem Wetter wirklich gemütlichen Biergarten der nächste Regenguss befürchtet werden. Die Erfolgsstory des „Wirtshaus zum Grünen See“ geht damit in die nächste Runde.
Solches würde man auch jederzeit gerne über den Kasseler „Starclub“ schreiben. Inwieweit die Finanz- und Liquiditätsprobleme in Götz Ohlendorfs Varieté ausgestanden oder vielleicht auch nur auf die lange Bank geschoben sind – es war nicht zu eruieren. Die gute Nachricht immerhin: „Notaufnahme 2“, das für Anfang September angekündigte neue Programm, hat seine Premiere gefeiert. Mehr noch: Sie war ein voller Erfolg. Maßgeblichen Anteil daran hatten die hinreißende Schirmjongleurin Wang Fei und „Herr Riesling“, einer, der sich der Kunst der Zeitlupe hinzugeben vermag wie kein anderer. Trotz allem steht ein dickes Fragezeichen über der nächsten Premiere, die für den 6. November angekündigt ist. „Totgesagte leben länger“ – diese Binsenweisheit ist an dieser Stelle schon oft für die „Causa Ohlendorf“ zitiert worden. Möge sie auch diesmal eintreffen!
Die Wiedergänger der Brüder Grimm
Apropos „Totgesagte leben länger“: Wilhelm Grimm ruht seit 1859 unter der Erde, sein Bruder Jacob ist ihm vier Jahre später gefolgt. Natürlich leben die beiden Universalgelehrten weiter, in ihren Märchensammlungen, ihrem Wörterbuch, ihren Briefen, ihren politischen Statements. Aber seit neun Jahren tauchen sie auch leibhaftig wieder auf. Die Schauspieler Carlo Ghirardelli und Stefan Becker (Foto) verkörpern die unzertrennlichen wie unterschiedlichen Brüder, und das Publikum liebt sie. Was war die Initialzündung für diese Erfolgsstory?
Nun, sie haben, wie Jacob und Emil, viele Jahre unter einem Dach gewohnt und mit ihren Familien viel gemeinsam unternommen. So kam immer mal wieder die Fantasie auf: Wir müssten mal was zusammen machen... Schwierig zu realisieren ohne konkreten Anlass: Ghirardelli war am Staatstheater Kassel engagiert, Becker machte Projekte für sein „Spielraum Theater“, ein oft dekoriertes Kindertheater – da bedurfte es schon eines äußeren Anstoßes. Der wurde ihnen gleichsam serviert von der Kasseler Sparkasse, die für ein Event ein Programm zu den Brüdern Grimm „bestellten“. 20 Minuten kurz, doch was da an Recherchearbeit auf die beiden zukam, war immens. Es sollte ja nicht beliebig, es sollte authentisch wirken. Die Standing Ovations nach dem Debut machten Mut – der schon fast wieder verging, als ausgerechnet die „Brüder-Grimm-Gesellschaft“, jene ebenso Grimm-kundige wie in sich zerstrittene Wissenschaftler-Kongregation, zu einem Abend einlud, den Ghirardelli und Becker künstlerisch gestalten sollten. Also wieder forschen, noch penibler als zuvor, Fehler durfte man sich da nicht leisten. Angstvoll und schweißtreibend sei er gewesen, ihr erster abendfüllender Auftritt, erzählen die beiden. Aber am Schluss seien die Wissenschaftler mit dem Ergebnis zufrieden gewesen.
Die beiden natürlich auch. Mittlerweile haben sie 15 Stücke im Programm, allesamt O-Ton Grimms, sind mittlerweile selbst Experten geworden. Da geht es ums Älterwerden, ums Wandern, ums Essen, ums Gärtnern, klar doch, auch um die Liebe – die Brüder haben sich ja aller erdenklicher Themen angenommen. Und längst geht es nicht mehr „nur“ ums szenische Vorlesen ausgewählter Textpassagen. Nach neun Jahren Versenkung in den Sprachgestus der Brüder sind Ghirardelli und Becker imstande, zu improvisieren, quasi „Grimm-kompatibel“. Da gibt es Streitgespräche und Querschüsse, Aktualisierungen und Missverständnisse – die Wiedergeburt der guten, alten Doppelconference aus dem Geiste der Brüder Grimm. Das Publikum liebt sie, nicht nur in Nordhessen. Über 600 Auftritte sprechen eine deutliche Sprache.
29.10. Mark‘n‘ Simon „MusiComedy“
05.11. Carsten Höfer „EHE-MÄN – Superhelden für den Hausgebrauch!“
29.11. Bernd P.R. Winter & Welf Kerner „Ach du liebe Weihnachtszeit!“
Baunatal, Kleinkunstbühne Baunsberg
11.12. Bernd Gieseking „Ab dafür!“
Baunatal, Stadthalle
01.10. Dave Davis „Afrodisiaka“
02.10. Django Asül „Boxenstopp“
28.10. Gerd Dudenhöffer alias Heinz Becker „Vita. Chronik eines Stillstands“
09.11. Thimon von Berlepsch „Der Magier“
14.11. Benjamin Tomkins „Der Puppenflüsterer“
17.11. GlasBlasSing Quintett „Volle Pulle – Flaschenmusik“
20.11. Heißmann & Rassau „Unterhaltungsabend“
Calden, Konzertscheune
26.11. – 31.12. Caldener Wintervarieté
Eiterhagen, Wirtshaus zum Grünen See
07.11. Dark Vadder „Rockabilly uff Kasselänerisch“
08.11. Familientag mit Herrn Müller und seiner Gitarre und Gerd dem Gaukler
22.11. Maria Weber-Krüger/Karl Garff/ Herwig Lucas „Goethe en miniature“
29.11. Urban Swing Workers „Swing Glöckchen“
03.12. Bernd Gieseking „Ab dafür!“
10.12. Lilli „Stringeling...“ Weihnachten mit Lilli“
19.12. Lilli/Martin Lüker „Alle Jahre Mieder“
21.12. Katharina und Sabine Wackernagel „Damen unter sich“
31.12. Thorsten Hitschfel „Jauchzet, frohlocket!“
Eschwege, Kulturfabrik
03.10. Alfons
12.11. Mundstuhl
28.12. Bernd Gieseking „Ab dafür“
29.12. Bernd Gieseking „Ab dafür“
Gudensberg, Bürgerhaus
17.10. Bill Mockridge „Alles frisch?!“
11.12. Max Uthoff „Gegendarstellung“
Kassel, Caricatura
08.10. Bernd Gieseking „Gefühlte Dreißig“
09.10. Bernd Gieseking „Gefühlte Dreißig“
26.12. Bernd Gieseking „Ab dafür!“
Kassel, Gloria Kino
31.12. Bernd Gieseking „Ab dafür“
Kassel, Komödie
05.10. Matthias Machwerk „Mach dich frei, wir müssen reden“
12.10. John Doyle „Voll der Stress“
Kassel, Staatstheater
04.10. Chanensemble 3einhalb „Wenn ich mir was wünschen dürfte“
11.10. Sabine Wackernagel „Goethes dicke Hälfte“
15.11. Frieda Braun „Sprechpause“
20.11. Cornelia Froboess & Siggi Schwab „Liederliches“
27.12. Deep Schrott & Meret Becker „60 Minuten flussabwärts“
Kassel, Starclub
bis 01.11.: Notaufnahme II
06.11. Premiere „Wintertraum“ (bis 03.01.2016)
Kassel, Theaterstübchen
01.10. Lothar Bölck „Zwischen Tür und Angel(a)“
07.10. Hans-Hermann Thielke „Thielke kommt!“
11.10. Bernd P.R. Winter „Heinrich-Heine-Abend“
19.10. Max Moor „Als Max noch Dietr war“
21.10. ImproKS „Süßes oder Saures – die Halloween-Show“
01.11. Sabine Wackernagel „Raben- und andere Mütter“
11.11. Martina Brandl „Irgendwas mit Sex“
15.11. ImproKS „Du mich auch! – Frauen gegen Männer“
25.11. Tim Fischer „Geliebte Lieder“
26.11. Tim Fischer „Geliebte Lieder“
28.11. Karl Garff „Guldur im Angebot“
03.12. Madeleine Saveur „Lichterkettensägenmassaker“
07.12. Sabine Wackernagel/Valentin Jeker „Du, sag...“
09.12. Frank Fischer „Gewöhnlich sein kann jeder“
16.12. ImproKS und der „Weihnachtsmann“
17.12. Lilli & Herr Lüker „Alle Jahre Mieder!“
23.12. Trio Saitensprung schwelgt in kulinarischen Genüssen
Vellmar, Piazza
09.10. Bembers „Alles muss raus!“
15.10. Bruno „Günna“ Knust „Gegen Lachen kannze nix machen!“
16.10. Duo entre-nous & Figurentheater Gingganz „Chez Laurette“
07.11. Uli Masuth „Und jetzt die gute Nachricht“
18.11. Volker Pispers „Bis neulich – Update 2015“
20.11. Die bekannte Band Zärtlichkeiten mit Freunden
21.11. Christoph Tiemann „Jetzt wirds gewöhnlich“
25.11. Gernot Hassknecht „Das Hassknecht-Prinzip“
27.11. Barbara Ruscher „Ekstase ist nur eine Phase“
28.11. Fischer & Jung Ensemble „Mädelsabend
04.12. Mundstuhl
05.12. Dieter „Maschine“ Pirr (Puhdys)
11.12. Axel Pätz „Chill mal!“
12.12. Bernd Gieseking „Ab dafür!“
Wolfhagen, Kulturladen
18.10. Martin Zingsheim „Opus-meins-Kabarett und Zukunftsmusik“
03.11. Der Tod „Mein Leben als Tod“
21.11. Marek Fis „Baustelle – ein Pole packt ein/aus“
28.11. Sascha Korf „Wer zuerst lacht, lacht am längsten“
13.12. Bernd Gieseking „Ab dafür!“
02.11. Warntjen & Stern Die Kabarett WG "Kommando Bollywood"
Björn Pfeffermann "Meine Kresse! Ein Mann sieht grün"
04.11. Mike & Aydin "Nord-Süd-Gefälle"
Rüdiger Höfken "B.o.H. - Best of Höfken"
09.11. Heinrich del Core "Alles halb so wild"
Lieblingsfarbe Schokolade "Angestupst"
14.11. Preisverleihung
Redaktion: Verena Joos
Bildnachweis:
Gieseking Foto: T. Rosenthal