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    Was ist los mit der Köln-Comedy Schule?

    Die Köln Comedy Schule (KCS) wurde 1997 von den Veranstaltern des Köln Comedy Festivals ins Leben gerufen. Sie soll jungen Comedy Talenten die Zusammenarbeit mit hochkarätigen Comedians und Dozenten verschiedener Bereiche ermöglichen. - Nach einer zweijährigen Anschubunterstützung durch das Land NRW finanzierte sich die Schule vollständig durch Teilnehmerbeiträge und  Sponsorenmittel aus dem TV-Bereich. Neben der Förderung von Bühnentalenten gab  es bisher eine Reihe mit Seminaren für Comedyautoren. Die Köln Comedy Schule  (KCS) musste ihren Betrieb nun  vorläufig einstellen. Achim Rohde, Leiter des  Köln Comedy Festivals, informierte uns über die aktuelle Situation. 

     Ist es richtig, dass die Köln Comedy Schule derzeit ruht? Wenn ja, warum?

     Rohde: Die KCS finanziert sich bisher zu 20 % aus Teilnehmergebühren und zu 80 % aus Sponsorenmitteln. In der wirtschaftlich angespannten Lage konnten wir für 2003 die Sponsorenmittel aus dem TV-Bereich nicht im imsgesamt notwendigen Umfang akquirieren, um die geplanten Förderpakete sicher zu finanzieren. Wir hätten nur ab und zu mal einen vereinzelten Workshop anbieten können und das hätte für die Teilnehmer keine Kontinuität der Arbeit gebracht.

    Sind Sponsoren ausgestiegen, wenn ja welche?

    Rohde: Endemol Productions 2001 und RTL Television in 2002

    Worauf führen Sie die Entwicklung zurück?

    Rohde: Der TV-Markt ist kurzsichtiger geworden und es gibt weniger Geld für die  Entwicklung neuer Talente. Wenn das Vorsingen untalentierter Leute schon  sendefähig ist, wozu braucht man dann überhaupt noch Talente?, scheint sich  mancher Programmchef zu denken.  Die KCS hat von 1997 bis 2002 eine Reihe von Comedy-Talenten entdeckt und  gefördert. So rekrutieren sich Teilnehmer und Sieger der derzeitigen  Comedy-Talentshows in den TV-Sendern WDR, ZDF,RTL, SAT.1 und ProSieben in  erfreulich hohem Maße aus dem Teilnehmerpool der KCS. Die Aufbauarbeit der  KCS hat hier gute Ergebnisse gezeigt.  Bei den Autoren ist der "Erfolgsgrad" ähnlich hoch, viele Teilnehmer der  Autorenseminare haben Zugang zum TV-Markt gefunden.  Da die Kurse der KCS mit den bestmöglichen Dozenten besetzt werden (Thomas  Hermanns, Michael Mittermeier, Peter Shub, John Hudson, David Shiner,  Charles Lewinsky, Burkhard Bergermann, Geriet Schieske u.a.m) kann man die  Kosten nicht vollständig auf die jungen Teilnehmer umlegen. Ohne Sponsoren  ist dieses Niveau nicht finanzierbar, ein niedrigeres Niveau nützt aber  nichts. Wenn die potentiellen Verwerter wie Produktionsfirmen und Sender aber selbst kein Geld haben (Werbekrise, Kirch-Krise), muß ein Projekt wie  die KCS damit leben und sich neu orientieren.  Eine Zusammenarbeit mit den neu eingerichteten Medieninstitutionen des  Landes NRW ist wünschenswert, es gibt aber bisher noch keine Kontakte.  

     Wie soll es jetzt weitergehen?

     Rohde: Die KCS bietet zur Zeit aus wirtschaftlichen Gründen keine Workshops an, statt dessen bemühen wir uns in anderer Form um den Comedynachwuchs. Die KCS hat im Mai 2003 eine NRW-Tour mit 6 jungen Comedians organisiert. Unterstützt wurden wir dabei von WDR EinsLive (Radiosender). Im Juni 2003 fand auch eine Veranstaltung am Kölner Tanzbrunnen mit 800 Besuchern statt. Nach unserem Umzug in unsere neuen Räume in der Schanzenstrasse in Köln-Mülheim sind wir jetzt in Gesprächen mit VIVA und Brainpool, ob und wie die KCS die  Nachwuchsförderung weiter betreiben kann. Comedy ist ein Markt, der sich ständig weiterentwickelt und die Comedy Schule muß wie alle auf diese Veränderungen reagieren. Als neuen Start denken wir an Frühjahr 2004. Als erstes ist gerade eine Compilation-CD mit jungen Comedians im Gespräch.


    2003-12-15 | Nr. 41 |





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