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    Zehn Jahre Starclub Kassel – die Jubiläumsshow

    Ein festes Varieté in Kassel? Kann sich das in einer Stadt dieser Größenordnung überhaupt rechnen? Zweifel, die nicht nur notorische Schwarzseher hegten, als Götz Ohlendorf im Oktober 1996, damals noch im charmant ungelenken Provisorium in der Goethestraße, zur Eröffnungsshow des Starclubs lud. Die Stimmen der Zweifler verstummten rasch, als das kleine Etablissement in der Kasseler Jugendstilgegend Abend für Abend schier aus den Nähten platzen wollte. Reservierungen ein Vierteljahr vorher waren an der Tagesordnung – bis Götz Ohlendorf vor vier Jahren dem Publikumsandrang Tribut zollte und sein Varietétheater in einen größeren Raum verlegte, mitten in die Innenstadt, unter die Glaskuppel der Kurfürsten-Galerie. In diesem luftigen, aber immer noch wohltuend intimen Ambiente schreibt sich die Erfolgsstory fort, die, nach rund 3.000 Vorstellungen mit 70 Produktionen, im Oktober mit einer Jubiläumsshow gefeiert wurde.

    „Juchheee!“ hieß, dem Anlass angemessen, das Programm zum zehnten Geburtstag. Wie immer ein Brillantfeuerwerk aus Artistik und Show, Jonglage und Magie, Clowneskem und Existentiellem. Die Thuranos waren zum Gratulieren gekommen, der Welt ältestes Seiltänzer-Duo, der Sohn weit jenseits der Pensionsgrenze, der Vater 97 Jahre alt, doch immer noch bereit, mit zwei Fingern einen Klimmzug am Hochseil zu wagen. Ein köstlicher Mix aus Akrobatik und Comedy, Standing Ovations für die beiden Dinosaurier der Lüfte, denen der produktive Unruhestand sichtlich gut zu bekommen scheint. Der Magier Juno überzeugte mit gepflegter Eleganz und wortwitziger Originalität, TJ-Wheels erfand auf Halfpipe und Rollerskates die hohe Kunst der Jonglage neu, und das Duo Blind-Date zeigte Hand-auf-Hand-Akrobatik, verbunden mit umwerfend ausgefeilter Schauspielkunst. Lediglich die Person, die das Ganze moderierend zusammenhielt, Conférenciere Rosemie Warth aus Heidelberg, tat des schwäbelnden Outrierens und Anpreisens der „saaagenhafte Künschtler“ erheblich zu viel. Gerade für die Jubiläumsshow hätte man sich eines der Glanzlichter vergangener Programme gewünscht, etwa den hinreißenden Zauberer, Verbiegungskünstler und Wortklauber Bert Rex, oder den smarten Sänger und Pianisten Markus Schimpp, mit dessen verführerischen musikalischen und moderatorischen Künsten einst alles angefangen hatte. Aber dennoch: eine würdige Jubiläumsfeier, und für den Kasseler Starclub gilt: Die nächste Show ist immer die beste!

    Redaktion: Verena Joos

     
    2006-12-15 | Nr. 53 | Weitere Artikel von: Verena Joos





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