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    Gehen Sie in die Theater, denn Kleinkunst muss man live und "nah dran" erleben!

    Die großen Herren des deutschsprachigen (Polit-)Kabaretts gaben sich im ersten Quartal dieses Jahres im Kölner Comedia Theater die Klinke in die Hand: Arnulf Rating, Wilfried Schmickler, Josef Hader, Andreas Rebers, Richard Rogler waren da und fanden wie immer ihr Publikum. Wobei Josef Hader in dieser illustren Runde eine besondere Rolle zukommt. Scheint er mir doch der "Konsens-Kabarettist" der Kabarettisten zu sein, also der, zu dem stets alle örtlichen Kleinkunst-Kollegen zum Zuschauen gehen. Was Hader auf die Bühne bringt, ist freilich großes Kino. Derzeit ist er hauptsächlich mit seinem "Best of"-Programm "Hader spielt Hader" unterwegs, in dem der Österreicher auch schauspielerisch alle Register zieht.

    Seine Fans hat auch Matthias Egersdörfer, auf der Bühne meist solo als nölender, oft cholerischer Alltagsbeobachter der kleinen Details zu erleben. Wer Ähnliches bei seinem 3-Personen-Programm "Carmen oder die Würde des Menschen ist ein Scheißdreck!" erwartete, mit dem der Franke samt den Kollegen Claudia Schulz und Andy Maurice (demnächst nur noch als Duo mit Frau Schulz) nun auch in Köln zu Gast war, wurde enttäuscht. Dass das Programm polarisiert, war bekannt und Zuschauer waren gewarnt, es könne recht anstößig werden. Andernorts wurde der Kleinkunst-Abend sehr kontrovers diskutiert, von "genial" bis "abartig" reicht die Skala. In Köln hingegen konnte er nicht so recht schockieren und wurde vielleicht einfach als das gesehen was er ist: Ein galliges Programm über menschliche Abgründe. Auch das ist Kleinkunst.

    "Weltbekannt in Amsterdam" und gefeiert bei Gastspielen in New York, muss sich Sven Ratzke in Deutschland sein Publikum erst noch erspielen. In Berlin ist ihm das schon ganz gut gelungen und in Köln war er nun auch schon mit dem dritten Programm zu Gast. Diesmal waren es die "Nachtspiele", mit denen der geniale Sänger Ratzke das C in's Kabarett zurück brachte. Denn seine Programme erinnern an die große Zeit des Cabarets. Begleitet wird er stets vom Jazz-Pianisten Charly Zastrau, der allein schon den Besuch des Programms wert wäre.

    AnnamateurEbenso geniale Musiker schart Anna-Maria Scholz (Photo), besser bekannt als Annamateur, um sich. Die als "Außensaiter" betitelten Musiker sind nämlich vier, wovon - sich abwechselnd - immer zwei mit auf Tour sind. In Köln waren es Stephan Braun (Cellist und Komponist) sowie Samuel Halscheidt (Gitarrist). Das aktuelle Programm "Screamshots" ist zwischenzeitlich perfekt rund gespielt und die Dresdnerin Annamateur zeigt sich als ganz Große des absurden und bisweilen sogar düsteren Musik-Kabaretts. Dass man den Abend beschwingt und trotz aller Schrägheit, Tiefe und Schwere irgendwie dann doch heiter verlässt, ist der Genialität der drei Vollblut-Musiker geschuldet. 

    Im Bonner Pantheon macht man sich derweil bereit für die 19. Auflage des "Prix Pantheon". Nicht immer sind es nur "Newcomer", die sich dort in den Wettstreit um Jury- und Publikumspreis begeben. Die zwölf Nominierten in diesem Jahr sind das Daltons Orckestrar, Fee Badenius, Kirsten Fuchs, Anton Grübener, Sarah Hakenberg, Hortkind, Thomas Lienenlüke, Maxi Schafroth, Senkrecht & Pusch, Torsten Sträter, Team + Struppi und Martin Zingsheim. Es sind also studierte Musiker genau so wie ganz junge Talente, bereits mehrfach andernorts prämierte Kollegen ebenso wie die eine oder andere Überraschung dabei. Es bleibt auf alle Fälle spannend. Am 24. April stehen die Gewinner fest, geehrt werden sie auf der großen Gala am 15.6. in Bonn, die zwar auch im WDR zu sehen sein wird, aber ohne Mattscheibe dazwischen noch viel schöner ist. 

    Kurzum: Gehen Sie in die Theater, denn Kleinkunst muss man live und "nah dran" erleben! Eine (ganz) kleine Auswahl interessanter Programme in den nächsten Wochen:


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    Ausgewählte Termine: Köln
     

    Redaktion: Lore Ley

    Photo: Fabian Stürtz




    :VideoClip   

    2013-04-22 | Nr. 79 | Weitere Artikel von: Lore Ley





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