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    Alles Gute ...

    ... konnte man in Roncalli’s Apollo Varieté in Düsseldorf bestaunen. Das Motto von Moderator Jojo Weiß lautete „Aufmachen heißt Zulassen“, und so hatte der wortgewandte „rote Faden“ im Programm den Schalk im Nacken, ob als Rhythmusmaschine oder Geräuscheimitator. Zick Zack Traum TheaterDas Duo Claudio (Tatjana & Klaudius) präsentierte eine anspruchsvolle Ringperch-Darbietung, in der Balance mit Körperbeherrschung und Konzentration im Einklang standen. Andreas Wessels gehört zu den innovativsten Jongleuren. Er jonglierte nicht nur mit fußballgroßen Bällen, sondern versetzte auch ganz unterschiedliche Objekte in Bewegung und bewies damit sein breites Spektrum von Avantgarde bis hin zur Komik, vom wilden Draufgänger bis hin zum Gentleman. Roma zog es hoch unter den Varieté-Sternenhimmel, sie zelebrierte am Vertikalseil ein Stück Schwerelosigkeit mit ihren vielseitigen Hängen und Fallern. Als Roma und Sven begeisterte das Pärchen mit einer futuristisch rasanten Rola-Rola-Show mit atemberaubenden Umdrehungszahlen und gewagten Tricks. Crazy Flight: vier junge Ukrainer wirbelten in ihrer Hand-auf-Hand-Artistik durch die Lüfte, mit Schrauben und Salti der Extraklasse. Das Two Hands Theatre (Maya & Vassil Svechtarov) aus Sofia riss das Publikum zu Beifallsstürmen und Lachern hin, als es aus einem Hemd und ein Paar Socken die Figur eines stolzen Hahns auf dem Seil tanzen ließ. Pilou, der Liebling der französischen Zauberkunst und amtierender Grand-Prix-Sieger, brachte als Straßenjunge das Unerwartete hervor und verblüffte mit Karten, Äpfeln und Schuhen. Die Vielseitigkeit aller Künstler konnte man dann nochmals im grande Finale sehen.

    „Fahrkarten bitte – aber flott“, so hieß es im Bochumer Varieté et cetera. Bochums Reinigungskraft Nr.1, Waltraud Ehlert (Esther Münch), schrubbte sich durch Bus und Bahn und beriet dabei wortreich die wartenden Artisten an der Haltestelle, überforderte selbst den Fahrkartenautomaten und ihre Personalchefin. Adrien bestach durch eine außergewöhnliche Handstandequilibristik-Darbietung, in der er sich – gemischt mit Kontorsion –fortwährend auf den Handstangen aufhielt und wie ein Shaolin-Mönch mit den Füßen balancierte. Christoph Rummel nahm gleich die Stangen des aufgebauten Gerüstes, um mit ihnen jongliertechnische Kapriolen zu schlagen. Ein Pas des deux auf dem Einrad wurde anmutig und grazil dargeboten vom Duo Strange Love, das eine schöne Liebesgeschichte erzählte. Lena zog es hoch hinauf an den Luftring zum Mond hin, dem sie mit ihren artistischen Figurationen Avancen machte. Silvia Cabello entführte die Bus- und Bahnreisenden mit heißen Flamenco-Rhythmen in die Sonne Spaniens. Jongleur Dustin Huesca hingegen ließ tempogeladen seine weißen Bälle tanzen, sodass man sie kaum noch verfolgen konnte. Biegsame Körper und Lebensfreude pur brachten die Ghana Stars auf die Bühne, die mit einer Mixtur aus traditioneller afrikanischer Artistik und moderner Show zu begeistern wussten. Nach einem stimmungsvollen Finale fanden sich dann alle Künstler und Publikumsgäste zum Plausch an der Varietébar ein.

     

    GOP Essen

    „Heiter und flockig“ ging es im GOP Varieté Essen zu. Oli Materlik war zwar weit weg vom politischen Kabarett, jedoch mittendrin im richtigen Leben, und erzählte Geschichten, die jeder schon einmal erlebt hat. Slava Perev´ Jazko strebte den Sternen entgegen, auf seiner silbernen Leiter, auf der er einen poetischen Balanceakt mit Elementen des Handstandes und Tanzes vereint zeigte. Pepper baute aus ein paar schlichten Brettern der Statik trotzend einen Tisch auf, um auf ihm Kapriolen der Balance zu vollführen. Romantik pur verbreitete das Duo Filippovy (Tatjana & Andrey) mit seiner schwungvollen Rollschuhakrobatik, zu der sich auch noch ausgefallene Kunststücke gesellten. In einer exzentrischen Partnerakrobatik ließ das Duo Poko Poko (Alexej Bitkine & Igor Savenok) Kraft, Eleganz und Körperbeherrschung ineinanderfließen. Wie ein strahlender Stern schwebte Inna Leonova an den Strapaten über den Köpfen der Zuschauer und verband herausragende Akrobatik mit heiteren Träumereien. Mittels flinker Bewegungen und einer cartoonhaften Mimik entführte Robert Wicke in die nonverbale Welt der Comedy-Jonglage mit einem Augenzwinkern. Wang Fei beherrschte meisterhaft eine der ältesten Circustechniken, die Antipodenjonglage, in der sie Tücher und Schirme in dynamische Rotation versetzte.

    GOP Münster

    „Oben auf“ titelte das GOP in Münster. Lutz von Rosenberg Lipinsky ließ die Frauen gewähren. Für den Hamburger Kabarettisten gab es als Mann nur noch eine Zukunft – als Feminist, denn er weiß: Frauen wissen nicht nur, sie können tatsächlich auch alles besser … Eine dieser Frauen war der Comedystar Shirlee Sunflower auf der Suche nach Liebe und dem Vater ihres Kindes. Dabei setzte sie großes Vertrauen in das Publikum … Shirlees Suche nach dem Richtigen gab neue Einblicke in die Art und Weise eines erfolgreichen Datings.

    Die Darbietung vom Comedy Duo Koblikoffs: Er dachte immer nur an das Eine und sie war die starke Frau, die mit beiden Beinen mitten im Leben stand – kein Wunder, dass sich diese beiden nicht immer ganz einig waren, wer bei ihnen „oben auf“ ist … Sergey Koblikov und Natalia Pylypchak zeigten ein Schauspiel, welches das Publikum zum Lachen und Staunen brachte. Die quirlig-rasante Breakdance-Crew Enemy Squad gehören zu den Besten ihres Fachs und haben als erste die Kunst des Streetdance auf Theater- und Varietébühnen gebracht. The Incredible Dave „servierte“ den Gästen eine gute Tasse englischen Tees, dazu Milch, zwei Stückchen Zucker und das Ganze drei Meter in der Luft auf nur einem Rad – der waschechte Brite präsentierte eine perfekte Mischung aus Artistik, Jonglage, Improvisation und Comedy. Ekaterina Demina hat die Kunst der Kontorsion an der Schule des berühmten Moskauer Bolschoj-Theaters gelernt und erobert nun mit ihrer zauberhaften Darbietung die europäischen Varietébühnen. Alexander Gunko und Tatyana Ukolova vom Duo Love Story vereinten jugendlichen Charme und artistisches Können zu einer gelungenen Choreografie in der Partnerakrobatik. Im wahrsten Sinne des Wortes „oben auf“ waren Senn & Memet – der einzigartige Stil und die Leidenschaft ihrer mehrfach preisgekrönten Luftakrobatik-Performance waren von verschiedenen Formen des Tanzes sowie der Liebe zu dieser besonderen Kunst geprägt. Senn und Memet erforschen darin die Dynamik von Vertrauen, Intimität, aber auch von Gefahr in einer Liebesbeziehung.

    Redaktion: Hartmut Höltgen-Calvero

     

    AdNr:1090

    2007-12-15 | Nr. 57 | Weitere Artikel von: Hartmut Höltgen-Calvero





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