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    „Serge moi - non plus“

     – Comeback einer Kultfigur –

    (eine außergewöhnliche Inszenierung der Oldenburger Kulturetage)

    Serge Gainsbourg (1928–1991), das Enfant terrible des französischen Chansons, erlebte in einer von Cordelia Wach inszenierten Musikperformance eine höchst lebendigeWiedergeburt seines unberechenbaren Multitalents.

    Die leerstehende Tefta-Halle am Oldenburger Pferdemarkt wurde in das Pariser Bistro „Café Couleur“ verwandelt. Graffiti – Kunst und Lichteffekte ließen den kalten verregneten Sommer draußen vergessen. Man sitzt an Bistrotischen bei Wein und Snacks, schon vor und dann auch noch nach der Vorstellung.

    Die Inszenierungen an ungewöhnlichen Orten, für die Kulturetage inzwischen ein besonderes Markenzeichen, sind immer etwas Besonderes. Der „homme de la vie“, Lebemann Gainsbourg, Frauenheld und weintrinkender Kettenraucher, ist eine Kultfigur. Maurice, neben Lisa die zweite Hauptfigur des Stücks, der Möchtegern-Chansonier, hat sich diesen „bad boy“ des französischen Chansons zum Vorbild genommen. Er singt, trinkt und raucht, liebt alle und keine, versucht sich auch in der französischen Sprache, wird gekonnt verkörpert von Uwe Bergeest. Erfrischendes Pendant, im Gesang, im Spiel, in der szenischen Führung, überzeugend authentisch, ist Lisa. Lisa wird gespielt von Mona Tawussi in einer erfrischenden Lebendigkeit, jugendlich, natürlich und souverän. Das Ganze ist musikalisch durchwirkt von der großartigen Begleitung des Bistropianisten Jean-Claude. Jean-Claude, der ruhende Pol im Hintergrund, wird nicht nur am Piano, sondern auch am Akkordeon von Klaus Melchers gespielt, der auch die musikalische Leitung der Inszenierung hatte. Gratulation zu einer höchst gelungenen Hommage an einen großen Künstler.

    Redaktion: Klaus Groh

    2004-09-15 | Nr. 44 | Weitere Artikel von: Klaus Groh





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