Trottoir: Axel, du hast erst mit 51 Jahren dein erstes Kabarett-Solo auf die Bühne gebracht. Was hast du vorher gemacht?
Axel Pätz: Mich auf das Leben als Kabarettist vorbereitet: Das Leben studiert, mich von meiner Ehefrau bändigen, von meinen Kindern erziehen lassen und ergründet, wie man in dieser grausamen Welt zwischen Babyphon und Bin Laden bestehen kann.
TR.: Und das spiegelt sich in deinem Programm wieder?
A.P.: Genau. Ob Geburtstrauma oder Seniorenresidenz, Ernährungs- oder Umarmungsprobleme, düstere Obsessionen oder fachgerechte Lagerung von Leichenteilen – ich bin mit Worten und Liedern ein fachkundiger Berater.
TR.: Wie erklärst du dir deinen schnellen Erfolg?
A.P.: Vielleicht ist es die Kombination, ein neues Gesicht in der Szene zu sein und doch schon über einen reichen Lebenserfahrungsschatz zu verfügen. Vielleicht ist es auch nur, weil ich saugut Klavier und Akkordeon spiele, und dazu betörend singe.
TR.: Axel, wie geht es bei dir weiter?
A.P.: Im Januar hatte ich mein TV-Debüt beim „Satire-Gipfel“, im März wird der Deutschlandfunk mein Programm mitschneiden, dann „Ottis Schlachthof“ im Oktober. Nominiert bin ich dieses Jahr noch für den „Stuttgarter Besen“ und den „Prix Pantheon“. Darauf freue ich mich sehr. Und Anfang 2011 kommt das zweite Soloprogramm.
TR: Worum wird es da gehen?
A.P.: Keine Ahnung, da muss ich mal das Leben fragen. Aber einen Titel gibt es schon: „Strophenschutz“. Es wird also auf jeden Fall wieder musikalisch.
TR.: Und wo kann man dich in nächster Zeit live erleben?
A.P.: Unter anderem am 12.4. bei „NightWash“ in Köln, am 8.5. in Bad Nauheim, Theater am Park, 12.5. TAK Hannover und 5.7. Berlin, Wühlmäuse, 7.8. Neuss, Theater am Schlachthof, oder 12./13. 8. Köln, Senftöpfchen.