Anlässlich des Jubiläums seiner 25-jährigen Bühnenpräsenz stellte Trottoir dem Entertainer Guillaume le Grand einige Fragen.
Trottoir: Guillaume – 25 Jahre auf der Bühne sind ja eine lange Zeit.
Guillaume le Grand: 25 Jahre sind gelogen, eigentlich sind es 50. Wenn ich Zeitzeugen glauben darf, hab ich schon als Baby „den Affen gemacht“.
Trottoir: Heute bezeichnest du dich als „Situationsproduzent“ oder „Maitre“. Du arbeitest hauptsächlich im Varieté und Galabereich. Welchen Einstieg hattest du?
Guillaume le Grand: Los ging’s auf der Straße. Anfang der 80er-Jahre habe ich mir dann einen Trecker gekauft, einen Zirkuswagen restauriert und bin durch Deutschland getingelt. So lernte ich meine Partnerin und spätere Ehefrau Kerstin kennen, die mich als Assistentin Coco immer noch gnadenlos an die Wand spielt. Leider muss sie sich grad um die Kinder kümmern.
Trottoir: Was waren die Highlights auf deinem Weg?
Guillaume le Grand: Natürlich liegen da ein paar Preise und Pokale auf dem Dachboden. Meine persönlichen Highlights waren die Jahre, in denen wir mit eigenem Theaterzelt auf Tournee waren. In den 80ern, lange bevor Wintergarten, Tigerpalast, GOP etc. ihre Pforten öffneten, haben ja einige Leute Varieté gestartet, einfach weil es kaum Engagements gab außer im Hansa und am Killesberg. Da waren plötzlich wilde Sachen möglich.
Trottoir: Wie hat sich deine Figur im Laufe der Jahre entwickelt?
Guillaume le Grand: Spaß bei der Arbeit hatte ich ja schon immer. Großartig ist, wie der Guillaume in den letzten Jahren seine Patina poliert. Exaltierte Gesten, zerstreute Genialität, das alles ist inzwischen glaubwürdiger. Wenn ich mich heute bei einer Jubiläumsveranstaltung als Museumsleihgabe mit skurrilem Fachwissen einbringe oder gar die Gedanken einer Zuschauerin lese, wird mir das viel eher abgenommen als vor 25 Jahren, als ich mir den ersten Schnurrbart anmalte.
Trottoir: Gibt es Pläne für die Zukunft? Neue Programme?
Guillaume le Grand: Da hat sich ja schon in den letzten Jahren einiges getan, wie man auch auf meiner Anzeige (Seite 5) sehen kann. Die neuen Walk-Acts „Das Magische Schnäppchen“ oder „Rücke vor auf Los“ sind inzwischen gut eingespielt und bieten für mich als „Maitre de Plaisir“ neue Bewegungsfelder, ob im Foyer, im Treppenhaus oder in der Buffetschlange. Dieses Jahr gibt es zwei Varieté-Premieren. Eine Reminiszenz an die großen „Blumen-Zauberer“ a la Rolf Dinardi und Jorgan Samson. Außerdem konzipiere ich gerade mit einem der herausragenden „Mentalisten“ Deutschlands eine „Geistermanifestation“, die dem ollen Guillaume so richtig auf den Leib geschneidert wird.
Trottoir: Danke Guillaume – und viele weitere erfolgreiche Jahre für dich.
(Weitere Infos und Kontakt: www.wittstamm.de).
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