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    Abschied von einem Großen der Kleinkunst

    Gerhard Bronner, Musiker, Kabarettist, Autor und „lebende Legende“ der „goldenen Zeit des Wiener Cabarets“ ist im 85sten Lebensjahr verstorben. Die politische Ausrichtung des „namenlosen Ensembles“ war tendenziell antikommunistisch, was auch Franz Josef Strauß gefiel. Er erinnerte sich 1964 in einer ZDF-Diskussion zwischen Politikern und Mitgliedern der Lach- und Schießgesellschaft „er habe mal eine sehr gute Kabarettszene gesehen … in Österreich! Da sei gezeigt worden, wie gefährlich es ist, in Ostblockländer zu reisen. So was müsse auch mal gesagt werden im Kabarett.“ (zitiert nach: Klaus Peter Schreiner, Die Zeit spielt mit.) Aber Bronner war weit mehr als "nur" Kabarettist. Er kam 1922 in Wien zur Welt, wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und musste aufgrund seiner jüdischen Abstammung 1938 nach Palästina fliehen. 1948 kehrte er nach Wien zurück und prägte fortan das österreichische Nachkriegskabarett nachhaltig mit. Der überaus begabte Geschäftsmann war als Theaterdirektor und Komponist tätig. Er förderte junge Talente und schrieb Chanson nicht nur für sich. Er bespielte rund 60 LPs, für TV und Radio schuf er zahlreiche (satirische) Sendungen. Noch zu Silvester stand er mit Aktuellem und seinen Klassikern auf der Bühne. Nun ruht der Entertainer "alter Schule" in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof.

    2007-03-15 | Nr. 54 |





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