... hatte alles bei Roncallis Apollo Varieté in Düsseldorf. Günter Fortmeier führte kabarettistisch handgemacht als roter Faden mit pfiffigen Geschichten durch die bunte Künstlerschar. Klassische Kraftakrobatik mit außerordentlichen Hebungen und präziser Handarbeit vollführten Istvan Deltai und sein Partner Gabor. Andy Gebhardt jonglierte teuflisch brillant seine Devilsticks in atemberaubendem Tempo zu perfekt choreografierter Musik. Unglaubliche Hand- und Fußfertigkeiten, ob für Karten oder Ringe, bewiesen Vlad und Elena mit ihren magischen Spielen und Tricks zwischen Händen und Füßen. Handstandakrobatik gepaart mit Stepptanz, das ist das Markenzeichen von Pat Bradford und Kate. Leichtfüßig und -händig tänzeln ging es treppauf und treppab. Hoch oben in der Luft wechselten sich Verwicklungen und Verstrickungen mit Anmut und Grazie ab, beim Duo Passion, die mit vielseitigen und höchst schwierigen Hängen und Fallern aufwarteten. Das Trio To-Ri-Me beeindruckte mit einer ausgefallenen Pyramiden-Equilibristik, welche Körperbilder in beeindruckender Schönheit zelebrierten. Die Brüder Errani luden ein zu einer Show der flinken Füße. Die Ikarier ließen Salti, Pirouetten, Drehungen und Wendungen in rasanter Reichenfolge Revue passieren und setzten als glanzvollen Höhepunkt noch einen zweifachen Salto Mortale darauf. Das exquisite Programm wurde vom Premierenpublikum begeistert zum Finale verabschiedet.
„Traum-Tänzer“ fanden sich im GOP Varieté Essen ein. Andrey Romanowski, seines Zeichens Klischnigg-Artist, verbog auf grazile wie auch auf komische Weise seinen Körper und zwängte sich nach einigen Spagats durch einen engen Röhrentubus. Conférencier Karl-Heinz Helmschroth rezitierte alte Klassiker verbunden mit klassischer Jonglage und ließ die Lachmuskeln spielen. Poesie mit tänzerischer Leichtigkeit präsentierte das Duo Ouro (Marta Chaves & Rosiris Garrido) am Luftring mit einer spannungsgeladenen Choreografie. Jochen Schell zeichnete mit seinen Ringen überraschend mystisch leuchtende Muster in die Luft und ließ in seiner innovativen Kreiselshow selbige über den Körper tänzeln. Ernest Palchykov tanzte hingegen seine leidenschaftliche Handstandakrobatik mit ausdruckstarken theatralischen Bewegungen zu auf dem Punkt abgestimmter Dramaturgie. Crazy Flight traten gleich in vierfacher Ausführung (vier Herren) an und flogen scheinbar schwerelos mittels ihrer außergewöhnlichen Voltige-Elemente, die sich in Salti und Schrauben verwandelten, durch die Lüfte. Begleitet wurden die grandiosen Künstler von den Musikern von Panama Red (Miko Mikulicz & Rainer Ranis), die mit Violine und Gitarre für musikalische Genüsse sorgten. Zum grande Finale verabschiedeten sich alle Künstler nochmals von ihrem Publikum.
„Tango – Musik, Comedy und Akrobatik“ hieß es im GOP Varieté Münster. Moderator Martin Quilitz hatte nicht nur ein Händchen für unglaublichste Geschichten aller Art, sondern wusste auch auf witzig-freche und skurrile Weise einen Bogen von Künstler zu Künstler zu spannen. Die ganze Bühne gehört dem Profi-Tanzpaar Emiliano & Debra, während sie – begleitet vom Trio màs o menos – voller Hingabe und Leidenschaft den Tango Argentino zelebrierten. Einen eher wackeligen Akt des „Tanzens“ vollführte der charmante Ukrainer Vladimir Grinik in seiner Rola-Rola-Darbietung. Todesmutig zwängte er sich durch zwei Ringe, während er gleichzeitig jonglierte. Petra Lange ließ ihren durchtrainierten Körper sprechen. Kontorsionistische Elemente wechselten mit Kraftakten, die keine Grenzen zu kennen scheinen. Stefanie Bonse und Michael Korthaus steppten in unglaublicher Geschwindigkeit, untermalt vom rhythmischen Knacken der Bola-Kugeln und den Melodien des Trios màs o menos. Beim Duo equli-libre war das Gleichgewicht das A und O: Denn Katja Echterbecker und Stephan Kleinknecht müssen sich bei ihrer atemberaubenden Hand-auf-Hand-Akrobatik blind aufeinander verlassen. In der Darbietung ging es um Anziehung, Hingabe, Streit und Versöhnung in vollendeter Körperkunst. Zum Finale verabschiedeten sich nochmals alle Künstler von der Bühne.
„Frankensteins Enkel“ waren zu Gast im Varieté et cetera in Bochum. Reiner Scharlowsky experimentierte wortgewandt und einfallsreich als Dr. Frankenstein und geleitete mit seinen Elexieren durch die Künstlerschar, begleitet von seinem Gehilfen Renfield (Ronny Cabello), der die Anordnungen des Meisters ad absurdum führte. Fernando und Serafina ließen die Keulen und Bälle im höllischen Tempo fingerfertig fliegen. Hoch unter der Zeltkuppel tanzte Andrea Beck am Trapez und Vertikaltuch und ließ auch vielfältige Hänger und Faller nicht aus. Rasant tobte Paul Chen mit seinen Ein-Rädern über die Bühne und lieferte ein Feuerwerk an Eskapaden und Tricks ab. Das Duo Seguras bestach durch seine Hand-auf-Hand-Akrobatik im Einarmer und mit hohem artistischen Schwierigkeitsgrad. Abschiednehmen von allen Künstlern hieß es dann im Finale.
Redaktion: Hartmut Höltgen-Calvero
AdNr:1027