Mit seinem Debütprogramm hat sich Michael Krebs den Status des Rock‘n‘Rollers der Kleinkunst erspielt, was nicht ohne Folgen bleiben konnte. Am Premierenabend (14.04.08) in seiner Wahlheimat Hamburg fanden sich viele, sehr gut aussehende und anscheinend einem Dresscode folgende junge Damen ein, die offensichtlich darauf aus waren, auch in dieser Show lasziv den begehrten Platz auf dem Flügel des Tastengottes aus Neu-Kupfer einzunehmen.
Das neue Programm hält, was der Titel verspricht: Es ist eine Explosion! Konsequent selbstironisch inszeniert Michael Krebs seine Wandlung vom „Wunderkind“ zum „Spätentwickler“ und nunmehr Rockstar, auf Messers Schneide, haarscharf ironisch und witzig-intelligent. Knallhart greift er zur Gitarre und gibt den Leadsinger von Metallica, James Hetfield – ein Heidenspaß für Ohren und Augen. Er flippt zwischen E-Gitarre und Konzertflügel hin und her und erzählt spöttisch und mit bösem Witz von einer spürbar als quälend empfundenen Phase seiner Biografie: ein Hotelpianist vor ignorantem Publikum. Das geht ans Herz!
Zum Ende der Show stimmt Michael Krebs im Duett mit Dirk Hoppe, seinem Bühnenpartner und Freund, die hitverdächtige Ballade „Ach, wär’n wir beide schwul“ an – sollte sich spätestens hier der eine oder andere erotische Damentraum verflüchtigen? Des isch brutal!
2008-06-15 | Nr. 59 |