Dieter Hildebrandt schreibt in seinem Buch Ausgebucht – Mit dem Bühnenbild im Koffer (Karl Blessing Verlag ISBN 3-89667-267-3; 256 S, 19,00 €) zum plötzlichen Tod Von Matthias Beltz: „Es ist ein Schock. Dann kommt der Schmerz. Dann die Wut. Später die Tränen.“. Hildebrandt war an diesem Abend gerade zu einem Auftritt in Regen, er beschreibt diesen und andere Auftritte in seinem Buch. Auch schildert er seine abenteuerlichen Bahnfahrten zu den Auftritten, flicht Gedanken und Monologe ein, übertreibt und fantasiert. So lässt er einen teilhaben daran, wie es so ist, wenn man immer auf Achse ist, zwischen schlechten Hotelzimmern und Hartz IV. Ein vergnügliches Werk zum Lesen in der Bahn. – Die ersten 23.456 Tage meines Lebens (Berlin Concert Verlag ISBN 393639900-X; 622 S, 23 €) hat Ingo Insterburg, der begnadete hintersinnige Blödelbarde, seine Lebensgeschichte genannt. Es ist ein hübsches Buch geworden, voller Bilder, Zeichnungen, Noten, Tagebuchaufzeichnungen, Gedichte und Geschichten. Man kann darin schmökern, es wieder weglegen, wieder reinlesen und seine Freude haben. Es von vorne nach hinten durchzulesen wird aber schwer: es zieht sich doch manchmal sehr, wegen der unzähligen Kleinigkeiten, die er so verplaudert. Alkoholiker, Raucher und Fleischesser seien gleich gewarnt: er ist bekehrender und bekennender Nichtraucher, Nichttrinker und Vegetarier. Ein Schmökerband für lange Abende.
2005-06-15 | Nr. 47 |