Die elfte Runde des renommierten Wettbewerbs für Nachwuchs-Kleinkünstler barg eine Überraschung, die eines Jubiläums würdig war: Den Publikumspreis "Beklatscht und ausgebuht" gewann mit Michael Ehnert ein gereifter, selbstironischer Gesellschaftsbeobachter, der schon einmal einen Prix Pantheon erhalten hatte. Gleich beim ersten Festival 1995 bekam er als Teil des mittlerweile aufgelösten Bader-Ehnert-Kommandos bereits den Jurpreis "Frühreif und verdorben". Den erhielt in diesem Jahr Andreas Thiel, ein wortgewaltiger Schweizer Politkabarettist der abgründigen Art, der vorzugsweise im Dandy-Kostüm auftritt und vom Erscheinungsbild wie eine Neuauflage des 70er Jahre-Fernsehhelden Jason King wirkt. Der Preis "Reif und bekloppt" ging in diesem Jahr an den skurrilen Schweizer Songpoeten Georg Ringsgwandl.
2005-06-15 | Nr. 47 | Weitere Artikel von: Guido Bee