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    Lange nicht gesehen


    Wie isset? Muss und selbs? Muss, ne! So, das hätten wir. Wenn man sich so lange nicht gesehen hat, muss man ja erst mal das wichtigste erzählen.

    Aber was ist das wichtigste? Die Szene Ruhrgebiet hat im letzten halben Jahr natürlich an vielen Ecken gelacht, gerockt und klein gekünstelt. Die folgende Auswahl kann daher platzbedingt nicht mehr als eine Präsentation von Schlaglichtern sein.

    Kontor für Kunst und KulturEs hat sich wahrscheinlich schon rumgesprochen, aber hier noch mal der Hinweis: die Missfits aus Oberhausen geben ihren endgültigen Abschied. Stefanie Überall und Gerburg Jahnke wollen aufhören, solange man sie noch sehen will und solange sie sich noch sehen mögen, so die Pressemitteilung. Die zwei haben in die Abschiedstour (bis Frühjahr 2005) ihre Lieblingsfiguren und -lieder gepackt und besuchen noch mal (fast) alle die Veranstalter und Orte, die sie schätzen gelernt haben. Wie die Zeit danach aussieht, lassen die beiden noch weitgehend offen, aber in der Versenkung verschwinden werden sie auf jeden Fall nicht.

    Noch mal Oberhausen: eine ungewöhnliche Idee war der Kulturtransport. Zu den unterschiedlichsten Zeiten fuhren vom 1. - 10. Juni auf den Bus- und Bahnlinien der Stadt Künstler mit, die diese rollenden Bühnen nutzten, um den Fahrgästen ihre Kunst zu präsentieren. Die "Spediteure" Michael Dilly, Billie Erlenkamp und Christoph Kaiser verschonten das Fahrgast-Publikum auch morgens um sieben nicht und schickten Musiker, Schauspieler, Rapper, Autoren, Entertainer und bildende Künstler auf die Reise von der Anfangs- bis zur Endhaltestelle.

    In Krefeld fand im Juli zum ersten Mal das Lachblüten-Festival statt, organisiert von Rüdiger Höfken vom dort ansässigen Wohnzimmerthater Podio. An zwei Wochenenden traten im Botanischen Garten eine ausgezeichnete Auswahl an Künstler und Künstlerinnen auf, die alle zu einer höchst aktiven Szene von jungen Comedians gehören, die dabei sind, sich einen Namen zu machen, bzw. die den Sprung auch schon geschafft haben. Mit in den Blumenrabatten u.a.: Vince Ebert, Der Telök, Hennes Bender, Ramona Schukraft, Moses W., Kai Magnus Sting, Ingo Börchers, Ludger K., Ingo Oschmann, Martina Schwarzmann, Christian Hirdes, Heike Schneider. (Das komplette Programm unter www.lachblueten.de)

    Das Bochumer Duo Diagonal landet dieses Jahr einen Preis-Hat Trick: Beim Heilbronner Gaffenbergfestival errangen sie gleich zwei Lorbeeren und zwar für den Jury- und den Publikumspreis. Kurz darauf auf dem Neustadter Gauklerfestival bekamen sie dann den 1. Preis, der durch Publikumsvoting vergeben wird.

    Das Bielefelder Theaterlabor wird in diesem Jahre 20 Jahre alt. Gefeiert wird mit dem Theaterfestival 360°, zu dem alte Bühnen-Weggefährten aus ganz Europa eingeladen wurden. (Programm unter: www.theaterlabor.de) Herzlichen Glückwunsch!

    Hingegangen und angeguckt:

    Jochen Malmsheimer, der genialische Wortschöpfer und -vortrager aus Bochum feierte im Mai Premiere im Dortmunder Fletch Bizzel mit dem Abend "Ich bin kein Tag für eine Nacht. Ein Abend in Holz". Ich wäre schon allein wegen dieses Titelzusatzes hingegangen, aber auch der Rest des Programms ist ein großes Vergnügen. Er erzählt gelebte Geschichten, immer mit der nötigen Portion Skurrilität und der Fähigkeit, seiner Umwelt in jedem Moment die komische Seite abzugewinnen. Und diese auf bis in Perfektion getrimmte Weise zu beschreiben. Der komplette zweite Teil des Abends besteht aus der Schilderung der Prozesse, die in einem Teenagerkörper vorgehen, der in der Disco angebaggert wird. Eine großartige gesten- und wortreich dargebotene Geschichte, die der zusätzlichen Geräuscheinspielungen nicht bedurft hätte. Ein Malmsheimer braucht keine Effekte!

    Heinz-Peter Lengkeit, der nach dem Ende von "Lengkeit gegen Bender" hauptsächlich als Schauspieler im Theater Freudenhaus in Essen aktiv war, hat sich dieses Frühjahr wieder mit einem Solo-Programm dem Kabarett zugewandt. Auch er hat ein Faible für verdrehte Titel: "Lehrgeld sind keine Herrenjahre", aber seine Stärke liegt darin, skurrile Menschen und ihre Eigenarten auf die Bühne zu bringen. Lengkeit beschreibt nicht nur, er ist die komplette Thekenmannschaft in der kleinen Stammkneipe oder sein seltsames alter Ego Horst. In seiner Darstellung ist er authentisch und deshalb so grandios komisch.

    Auf dem  4. Wettbewerb Tegtmeiers Erben werden am 22.11.2003 in den Flottmannhallen Herne die Finalisten  Christian Ehring, Hagen Rether, Ludger K., Ausbilder Schmidt, Marius Jung und Kai Magnus Sting gegeneiander antreten.

    Die Moderation des Wettbewerbes übernimmt Jochen Malmsheimer.

    Der "Tegtmeier" - Ehrenpreis geht in diesem Jahr an Hape Kerkeling.

    AdNr:1085b  AdNr:1047b 

    2003-09-15 | Nr. 40 |





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